Sonntag, 1. November 2009

Ich bin umgezogen

Ab jetzt findet ihr mein Geschreibe über mein Gelaufe unter

dissqualifikation.wordpress.com

Ich freue mich, euch auch dort wieder begrüßen zu können!


Sonntag, 25. Oktober 2009

Neue Bestzeit, Laufpause und Blog-Umzug

Liebe Laufbloggerinnen und Laufblogger,

in letzter Zeit habe ich sehr wenig gebloggt. Der Grund war, dass ich mich sehr intensiv dem Laufen gewidmet habe, allerdings alles in allem so unspektakulär, dass mehr als eine reine Mitteilung der gelaufenen Zeit und des Tempos kaum dabei herausgesprungen wäre.

Aber: es hat sich gelohnt. Heute bin ich in meiner Heimatstadt Braunschweig (und unter entsprechendem Jubel von Freunden und Bekannten) mit 3:20:04 Std. eine neue persönliche Bestzeit im Marathon gelaufen. Einen ausführlichen Bericht könnt ihr wahrscheinlich schon morgen bei distqueror lesen.



Und weil nach so etwas erst einmal eine Pause fällig ist, werde ich mir diese jetzt nehmen und ausnahmsweise mal leben "wie ein nornaler Mensch" - ohne frühes Aufstehen, ohne zwanghaftes Unterbrechen anderer Tätigkeiten für ein Läufchen und vielleicht auch mal ohne ohne (also mit) einem Gläschen Alkohol.

Unterdessen plane ich auch einen neuen Blog zu eröffnen. Er wird weiterhin viel mit Sport zu tun haben, aber der Tatsache Rechnung tragen, dass ich auch manchmal andere Dinge tue - und das sehr gern. Die Adresse teile ich euch dann mit - ihr dürft gespannt sein. Und natürlich lese ich auch weiterhin, was ihr so macht in der großen weiten (und doch irgendwie heimeligen) Welt in und außerhalb der Laufblogs!

Bis demnächst!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Zitterpartie

Ich hatte ja bereit's gestern kurz aus dem laufenden Prozess berichtet. Mittwochs wird künftig bei gutem Wetter immer der Tag sein, in dem ich mit meinem neuen Cyclocross-Rad (so die korrekte Bezeichnung dieses Fahrradtyps) zur Arbeit fahre - immerhin 48 Kilometer pro Strecke.

"Bei gutem Wetter" bedeutet auch, dass gestern das für diesen Herbst letzte Mal war. Zu groß ist meine Angst vor Blitzeis, zu spät könnte ich losfahren und zu früh müsste ich wieder Feierabend machen, um wenigstens den Großteil der Strecke jeweils im Hellen zurückzulegen. Die Einschätzung, dass das Fahren bei Kälte und Dunkelheit nicht ungefährlich ist, bestätigten zu meinem Schock auch die Erfahrungen der gestrigen Rückfahrt.

Mit dem Abflug aus dem Büro hatte ich mir etwas zu viel Zeit gelassen. Zu viel zu tun, dann noch umziehen, Wasserflasche auffüllen, Garmin anwerfen - das übliche Programm. Schon als ich noch durch Hildesheim fuhr, signalisierte mein Körper, was ich schon geahnt hatte: keine Kraft, zu wenig gegessen. Einmal aus der Stadt raus und über Land fahrend dann die nächste angenehme Überraschung: der Wind hat gedreht, kommt aus Nordost und ich muss also von nun an gegen ihn anstrampeln. Nur gut, dass die Strecke nicht auch plötzlich in diese Richtung noch bergauf führt ;-)

Aber Spaß beiseite. Bei 20 Kilometern merke ich das erste Mal, dass mir das Fahren richtig an die Substanz geht. Meine Beine tun weh, der Kopf gibt immer noch Signale, schneller und stärker zu treten oder wenigstens durchzuhalten, doch die Kommandos klingen wie von weit her. Trotzdem genieße ich die Fahrt noch, die Sonne geht gerade unter, am Straßenrand grasen manchmal Pferde oder pelzige Rinde genüsslich auf Hartgras.

Ungefähr bei Kilometer 30 ist es dann dunkel. Mein Rücklicht habe ich schon vor einigen Minuten angemacht, aber die Laufleuchte, die ich auf dem Kopf trage, reicht bei weitem nicht aus, um den Korridor vor mir so zu erhellen, dass ich weiß, wohin es geht. Unterdessen zerrt der Wind an meinem Radtrikot, ich denke mehrfach, dass der Reißverschluss offen ist, aber nein, es pfeift einfach nur so stark durch.

Dann völlige Dunkelheit. Wenn ich Autos in der Ferne sehe, bin ich froh, denn die Lichter geben ein wenig Orientierung in meinem einsamen Strampeln. Der Kopf hat mich mitllerweile verlassen. Er gibt noch Durchhalteparolen, schwebt aber sonst in schöner Unterzuckerungsmanier über den Dingen, so dass ich mir immer wieder diszipliniert ins Gedächtnis rufe, was in welchem Eventualfall (Kreuzung, Auto von hinten, von vorn, enge Kurve...) zu tun ist.

Am Stadtrand von Braunschweig dann Finsternis. Ich fahre keine beleuchtete Straße, sondern Feldwege, die wegen der laufenden Rübekampagne auch noch mit dicken Matschfladen übersät sind, die allgegenwärtigen Schlaglöcher nicht zu vergessen. Es ist verrückt, aber anhalten und den einen Müsliriegel, den ich noch im Rucksack habe, essen, das würde mir nicht einfallen. Gefahr, Qual und die Sehnsucht nach dem Ankommen im Nacken, bringe ich die letzten 8 Kilometer hinter sich. Auf dem letzten Kilometer entscheide ich mich bei der Wahl zwischen flacher Huckestraße und glatten Radweg über einen recht steilen Hügel sogar noch für letzteren - und komme ihn, mentaler Kraft sei Dank, sogar recht behende hinauf.

Angekommen bei meiner Oma dann der erwartete herzliche - und auch sorgenvolle - Empfang. Kennt ihr den Spruch "Ich bin so durstig, ich könnt'n halbes Schwein fressen, so müde bin ich"? Ähnlich ging es mir, und ich entschied mich in einem ersten Schritt für essen, das ich wegen fortdauernden Kältegefühls schließlich zwecks heißer Dusche unterbrach, heißen Tee nicht zu vergessen.

Unter der Dusche dann der Effekt, der sich beim Abstreifen der halb kalten, halb (am Rücken) feucht geschwitzten Kleidung ankündigte: nicht enden wollenden Zittern. Ich kann es gar nicht kontrollieren, und eigentlich - wenn es nicht Omas Kosten und die Umwelt wären - kann ich mich kaum losreißen von diesem herrlichen heißen Nass, das aber nichts weiter sein sollte als der berühmte Tropfen auf den unterkühlten Stein.

Als nächstes ziehe ich mich an, warme Kleidung, aber immer noch zitternd. Ich will essen, mehr Tee trinken, doch weder Tasse noch Besteck kann ich halten, werde immer wieder von Kälteanfällen geschüttelt. Also eingewickelt in die dicke Camela-Decke. Es geht einfach nicht weg, meine Zäne klappern, hörbar und unkontrollierbar.

Irgendwann bringe ich es fertig, noch einen weiteren Pullover - immer noch zitternd - überzuzuziehen. Und dann eine zweite Tasse heißen Tee zu trinken udn irgendwann nach Hause zu fahren, wo es mir endlich bedeutend besser geht, der Alltag kommt wieder und ich bin froh, gehe dann ins Bett.

Eine wahre Zitterpartie war das also. Im Rückblick unverantwortlich, unterzuckert, unterkühlt und ohne wirkliches Gefühl in den durch die Radschuhe eingeschnürten Unterschenkeln im Dunkeln durch die Provinz zu rasen. Eine Erfahrung. Abhaken, Lehren draus ziehen, weiter im Text!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Erfolgreiche erste Tagesetappe

Da ich vom Büro aus blogge, halte ich's kurz und vermelde nur die erfolgreiche Hinfahrt mit meinem Crossrad-Schmuckstück nach Hildesheim. Sitze jetzt frisch geducht, entspannt und - leider - auch ein bisschen fröstelnd und müde am Schreibtisch. Auf die zweiten 48!

Dienstag, 13. Oktober 2009

Noch vor Sonnenaufgang

Man, ist das dunkel. Und kalt auch. Habe ich wohl davon, wenn ich um 5 Uhr bereits "auf der Piste" bin. Es wird für diesen Herbst/Winter wohl einer der wenigen Fälle bleiben. Jedenfalls klingelte mein Wecker heut um 4.30 Uhr. Grund: Laufen wollen und keine Schwäche zeigen. Der Grund, warum das so früh erfolgen musste, war wiederum ein kurzfristig (und etwas übermütig) angenommener beruflicher Termin - um Viertel vor 8 in einem Kaff 10 Kilometer plus von meiner Haustür entfernt.

Als der Wecker klingelt, will ich es erst nicht glauben. Doch einmal aus den Träumen gerissen, ist es dann auch egal. T-Shirt an, warmes Funktionsshirt drüber, und da ich keine Dreiviertelhose besitze, muss die kurze Laufhose heute nochmal herhalten.

Ein Schluck Wasser aus der Flasche neben meinem Bett, Garmin den Satelliten finden lassen und schon bin ich unterwegs. Nur 20 Schritte dauert es, dann bin ich auf der Straßenbrücke und wie immer wach - wach genug um zu laufen zumindest. Die Stadt ist gespenstisch, die Parks erst recht - kein Mensch unterwegs.

Die Nacht ist wirklich finster. Kein Mond und auch noch keine Sonne. Da merke ich nicht nur, wie früh ich unterwegs bin. Als mir die Kälte an den ungeschützten Beinen hochkriecht bis zur Lendenwirbelsäule, die sich natürlich prompt wieder verkrampft, weiß ich auch, dass es Winter wird. Und die Nachttemperaturen knapp über 0, die immer angesagt werden - durch die laufe ich jetzt weil ich ja Hummeln im Hintern habe und laufen will und keine Schwächen zeigen!

Dann das Naturschutzgebiet, der Park, ein paar Steigungen, geschleifte Wallanlagen - je steiler, desto mehr nehme ich sie im Sprint. Hatte ich erwähnt, dass ich mich am Anfang kaputt gefühlt hatte? - Dann brauche ich's jetzt auch nicht mehr zu sagen, denn offenbar bin ich's nicht mehr. Als ich die Haustür erreiche, sieht man noch kaum einen Schein am Horizont (15KM).

Montag, 12. Oktober 2009

Fleißig gesportelt

...und wenig gebloggt, so die Bilanz der vergangenen fast 2 Wochen. Was war also los in der langen Zeit, die ich euch auf Neuigkeiten habe warten lassen?

Wie angekündigt, habe ich am 3.10. dem fast ausgefallenen Nationalfeiertag (weil an einem Samstag) in Nürnberg am Sport Scheck-Stadtlauf teilgenommen. Einen ausführlichen Bericht über die Qualen, die ich dabei durchlitten habe, findet ihr bei distqueror.

Allerdings hätte ich eine so lange Anreise allein für einen "Halben" nicht in Kauf genommen. So passte es sich ganz gut, dass parallel die MinD-Akademie in der schönen (weil in der alten Burg untergebrachten) Nürnberger Jugendherberge lief. Persönliches Highlight aller Vorträge war Professor Kurt Weis, der über "körperliche grenzen und spirituelle Horizonte" referierte - und dabei einiges aufs Tablett der (halb-)ernsten Wissenschaft brachte, das wir Läuferinnen und Läufer in unserer täglichen sportlichen Praxis erleben. Ein extremsportlich-intellektueller Rausch der Sinne.

Außerdem traf ich mich - weniger als Laufvorbereitung denn als sozialer Event - mit b-l-a-u vom gleichnamigen Blog. Ich hatte das Treffen einige Wochen vorher initiiert, und wir trafen uns schließlich am Freitagabend für eine lockere Runde, startend in der Nürnberger Altstadt und daraufhin einen Teil der HM-Laufstrecke des folgenden Tages abklappernd. Wie immer ein schöne Sache, mal jemanden aus der Blogosphäre persönlich zu treffen!

Nach dem HM war ich mir - "dank" entsprechender Neben- und Nachwirkungen bezüglich Kaputt- und Schlappseins - nicht so sicher, wie das Ende der Saison aussehen sollte. Oder war dieser HM läuferisch gar bereits das Ende des Jahres gewesen? Das Rätsel löste sich in Form eines nun heftig ausbrechenden grippalen Infekts, der mich am vergangenen Montag mit dickem Kopf, Halsschmerzen und leichtem Fieber zu Hause bleiben ließ.

So lange, wie auf der Arbeit vermutet (unser Sekretariats-Mitarbeiter trug mich gleich bis Freitag als "krank" ein), sollte es dann aber glücklicherweise nicht mehr dauern. Wahrscheinlich war das, was am Montag nach Verreise-Stress und Lauf-Vorspannng durchkam, auch nur das dicke Ende von etwas, das ich schon die halbe Vorwoche mit mir herumgeschleppt hatte.

Der Dienstag jedenfalls begann energielgeladen wie selten. Statt mich nach einer viel zu früh begonnenen Nacht um 5 nochmal auf die andere Seite zu drehen, stand ich einfach auf und lief im ruhigen Tempo 20 Kilometer - im Dunkeln aber auf bekannter Laufstrecke.

Am Mittwoch wollte ich meinen neuen Renner (und auch mich) mal richtig auf die Probe stellen, und radelte zu meiner Arbeit nach Hildesheim. Auf Nebenstrecken (also nicht direkt B1, sondern ungefährt parallel dazu etwas südlich) sind das laut Googlemaps 47 Kilometer. Nachdem ich mich auf der morgendlichen Hinfahrt anständig gequält hatte, wurde die Rückfahrt (ich merkte jetzt erst, dass es wohl zuvor unmerklich, aber stetig immer bergauf gegangen sein musste, da ich nun quasi bergab rollte) eine bequeme Feierabendtour und genau das Richtige, um den Kopf frei zu kriegen. Und wisst ihr was? Für kommenden Mittwoch haben sie auch einen "schönen Herbsttag" angesagt".

Am Donnerstag war ich dann mit dem Auto in Hildesheim - aber immerhin abends dort beim Lauftreff. Ziemlich genau 10 Kilometer und ein bisschen Stabilitätsgymnastik. Freitag frei, Samstag 5 Kilometer Chillout vor dem üppigen Frühstücksbüffet im Seminarhotel.

Aber jetzt kommt's: Nicht, dass ich nicht am Samstag zu einer Feier eingeladen gewesen wäre (und in nur einer Stunde Kuchen + Geschenk geregelt bekommen hätte). Dann allerdings ging ich relativ früh (so um 23 Uhr) nach Hause. Geholfen hatte der reichlich eingeplante Schlaf allerdings nichts, so dass ich mich dieses Mal trotz Weckers noch einmal in die Federn zurückwälzte. Dann ging es los. 30 Kilometer in 4:45 Min./KM hatte ich mir vorgenommen. Nach den ersten Schritten beschloss ich, 34 zu laufen. Nach 8 Kilometern traf ich einen neu zugezogenen Läufer, der von mir rasender Wildsau unbedingt etwas über ansässige Lauftreffs wissen wollte. Meine Unfähigkeit, "langsam genug" zu laufen, half das nicht unbedingt ab.

Das Ende der Geschichte war, dass ich mich bis ziemlich genau Kilometer 22 trotz leicht hügeligen Profils deutlich auf bis klar unterm Zeitlimit bewegte - und dann zumindest mental gar nichts mehr ging. Erst machte ich mit mir selbst aus, langsam auf die "26" zuzulaufen, um eine Endbeschleunigung einzubauen, dann wurde es Kilometer 28, und aus einer echten Endbeschleunigung wurden der 29. und 32. Kilometer, die ich in 4:15 und 4:30 respektive lief.

Bei so viel Power bleibt natürlich zu fragen, warum dann zwischendurch nicht zumindest 5:15 drin waren. Ich weiß es nicht, wohl auch ein bisschen die Luft raus zum Saisonende. Beschlossen ist aber inzwischen - denn wonach "riecht" sonst schon ein einsamer 34er am Sonntag - dass ich in 2 Wochen am Braunschweig-Marathon teilnehmen werde. Und dann? - Schluss für jetzt!

Mittwoch, 30. September 2009

Wie Schmidt's Katze!

Vor dem HM am Wochenende stand heute auf meinem (eigenen, inneren) Trainingsplan noch einmal Tempobolzen auf dem Plan. Entsprechend vorfiebrig schwang ich mich gegen 6 Uhr aus dem Bett. Auf 10 Minuten warm laufen (was ich beim Rest der Trainingseinheit nicht verstehe) folgten 5 Kilometer @6:14 (die ich kein einziges Mal "genau traf") und 3,8 @4:36.

"Das ist aber schnell", muss ich mir wohl gedacht haben. Im mp3-Player hatte ich vorsichtshalber "Fortuna Imperatrix Mundi" aus den "Camina Burana" eingestellt - ich liebe diese monumentalen Werke, um eventuelle Schmerzen in der Musik zu ertränken. Und schon flog ich förmlich um meinen Trainingssee. Die Atmung war - jedenfalls gemessen an meinen Unheilserwartungen - ok, Puls auch, nur leider tat meine Hüfte respektive mein Rücken bereits auf dem ersten Kilometer einen "Knacks". Damit versetzte er sich in den Zustand von vor 3 Wochen, wo außer schnellem Laufen und Rumsitzen auch nichts mehr zu gehen schien. Aber da ein Indianer keinen Schmerz kennt (oder dieser ihn auf dem Kriegspfad zumindest von nichts abhält), schaffte ich die ersten 1000 Meter in 3:52 Minuten.

"Etwas zu schnell!" dachte wohl sogar ich mir im Stillen, nur halb froh, einen Gang runter schalten zu können. Die Hüfte tat weh, das Tempo irgendwie auch, trotzdem malte ich mir in meinem delirium athleticensis schon die Zeiten aus, in denen auf meinem Trainingplan eine stolte "3" vor dem Doppelpunkt für die Tempoläufe stehen würde. Den zweiten Kilometer riss ich dann in vergleichsweise langsamen 4:18 ab, den dritten in 4:06 und die gute Hälfte des vierten in 4:11.

"Geht ab wie Schmidt's Katze" ist denn auch die einzig ehrliche Zusammenfassung, die ich meinem Tempotraining geben kann. Der Samstag wird zeigen, inwiefern hier die Grenze zwischen unaufhaltsam und unvernünftig überschritten war!

Dienstag, 29. September 2009

Durchwachsener Wochenstart

Es ist Saisonende, und wenn ich in meinen Körper hineinhorche, dann gibt er mir das auch sehr deutlich zu verstehen. So startete ich gestern mit einem lockeren 10er in die Woche, doch so "locker" sich der Schnitt von 5:50 auch anhört - leicht ist es mir nicht gefallen.

Macht aber natürlich nichts, denn wen ich nur trainieren würde, wann und wie es mir wirklich leicht fällt, wäre ich keine Läuferin. Entsprechend also heute den "langen Dauerlauf" (14 KM) laut Vicsystem (bei dem ich zur Zeit nicht angemeldet bin) gemacht. Dass ich die 5:48 nicht einhalten würde, war mir bereits klar, seit ich sie letzte Woche auf dem Laufband im Fitnesscenter des Hotels in Thessaloniki absolviert hatte. Zwar ist es auf dem Laufband noch schlimmer, aber schleichen entspricht einfach nicht meinem Temperament. So ließ ich mich erst etwas gehen, und schaffte es schließlich, einige Kilometer sogar sub 4:30 zu laufen. Womit das Thema "Angst vor dem Tempodauerlauf", wo 3600m @4:38 auf den Plan stehen, eigentlich gegessen sein sollte.

Einzig die Tatsache, dass ich wahrscheinlich nicht genug und nicht regelmäßig genug regenerativ laufe, gibt mir zu denken. In diese Richtung deutet auch die Tatsache, dass mein Puls nach einem grandiosen Finish (@4:25) recht lange brauchte, um abszusacken und dann erstmal bei 110 kleben blieb - normalerweise ist er ruckzuuck wieder bei 90 mit fallender Tendenz.

Dennoch und trotz allem werde ich das Tempotraining morgen noch durchziehen. Ab Donnerstag bin ich dann ohnhehin unterwegs nach und in Nürnberg, wobei andere Dinge gegenüber dem gezielten Lauftraining in den Vordergrund treten werden.

Für mich entdeckt habe ich darüber hinaus die Stabilitätsübungen von Vic - und nach 2 Wochen à 2 durchgezogenen Einheiten bin ich nun endlich auch imstande, alle Übungen halbwegs sachgerecht auszuführen. Sieht zwar teilweise aus wie Maikäfer-Krabbeln, aber ich bilde mir ein, bereits einige positive Effekte zu spüren.

Was den Saisonverlauf über den kommenden HM hinaus angeht, bin ich mir noch nicht so sicher. "Los, lauf den Braunschweig-Marathon!" feuert der Ehrgeiz an. "Mach' nicht den gleichen Fehler wie an jedem Saisonende", jammert der Verstand...

Samstag, 26. September 2009

Erste und kein bisschen weise!


Wie geplant und angekündigt, bin ich heute in Hildesheim den Minerva-Lauf der Universität gelaufen. Mit dem Ergebnis von 20:45 Minuten war ich nicht ganz zufrieden, durfte mich aber dennoch erste Frau und Gesamt-Vierte nennen. Dabei hatte ich ab KM 3 Seitenstiche, die so stark waren, dass ich schon dachte, mein letztes Sekündchen hätte geschlagen.

Rechnet man allerdings die Malaisen in der Vorbereitung mit ein, so stimmt mich die Teilnahme an dieser neuen Laufveranstaltung, die in den kommenden Jahren mehr Zulauf verdient, doch insgesamt froh. Die Atmosphäre war sehr nett, es gab einen Spielmobil-Parcours für Kinder, auf dem ich mich nach dem Rennen natürlich nach Herzenslust vergnügte, und auch einen Kuchen mit Kaffee für den "guten Zweck" (Stipendienprogramm der Uni) verzehrte ich noch.

Wenn ich behaupte, dass die Teilnahme nicht eben weise war, dann, weil ich mich seit Anfang der Woche (da absolvierte ich auf dem Laufband in Thessaloniki ein hartes Intervalltraining) mit einem Kratzen im Hals und ein klein wenig gestörtem Wohlbefinden 'rumschlage. Wobei ich diese Symptome mal auf den "Work hard, party-Hard"-Lebensstil auf der besuchten Konferenz zurückführe ;-)

Gelohnt zu haben scheinen sich jedenfalls die Tempotrainings (z.B. 6x800 in 4:16 Min.), denn zumindest auf den ersten Kilometern konnte ich im Schnitt deutlich unter 4 Minuten bleiben, ohne ein starkes Anstrengungsgefühl zu spüren. (Ja, ich weiß, die anschließenden Seitenstiche sprechen eine andere Sprache...)

So, jetzt geht es erstmal auf ein entspanntes Wochenende in den Harz. Es gäbe noch einiges zu sagen, aber...

Samstag, 19. September 2009

Auf dem steilen Pfad der Besserung

Ich bin ja so glücklich! Mein Lauf-Leben wird mich in Kürze wieder haben, hätte das eigentlich schon heute gekonnt, wenn... ihr dürft gespannt sein!

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war eine ziemlich unruhige für mich. Ursache war der Zustand zwischen Hoffen und Bangen, der sich an den Besuch bei der Orthopädin knüpfte. Klar, ich bin jung, habe eigentlich immer Sport gemacht, schmähe das Ausgleichstraining auch nicht ganz so sehr, wie ich es hier im Blog manchmal zwischen den Zeilen zu sagen pflege... Auf der anderen Seite: Was, wenn mein Hausarzt doch recht hat mit seiner "beginnenden Arthrose", erst in den Kniegelenken und jetzt auch noch in der Hüfte? Wieviele wenig aufmunternde Stories habe ich nur von den paar Leuten gehört, mit denen sich ein entsprechendes Gespräch ob meines Anblicks - humplend - nicht vermeiden ließ, von der jüngeren Schwester mit dem zweiten neuen Hüftgelenk bis zum Haarriss/Ermüdungsbruch?

Ihr ahnt es allerdings schon an der Überschrift: So schlimm steht es um mich nicht. Ich habe eine leichte Fehlstellung des Illiosakralgelenks (also zwischen den letzten beweglichen Wirblen und dem Wurmfortsatz), der typischerweise in den Beckenkamm ausstrahlt. Vermutlich eines Folge eines kalten Lüftchens in der Nacht, da ich bei offenem Fenster und gelegentlich wohl auch unbemerkt unbedeckt schlafe. Als behandlung bekomme ich nun ein paar Stunden Krankengymnastik, auf die ich gespannt bin, weil ich hoffe, ein paar neuer Übungen zu lernen oder ein paar eingeschliffene Fehler aus meinem Kräftigungsprogramm ausgemerzt zu bekommen. Von Sportpause ist aber zumindest ärztlicherseits keine Rede mehr!

Von Laufpause aber schon, denn obwohl ich eigentlich nicht zu spontanen Investitionen im vierstelligen Bereich neige, habe ich es gestern getan: Ich bin jetzt stolze Besitzerin eines Cross-Sportrads der Firma Marin, in Kackbraun und weil es ein Einzelstück war immerhin noch ein Drittel günstiger, als ich vermutlich in der kommenden Saison bezahlt hätte.



Allein der Besuch bei dem betreffenden Händler gestern war eine Offenbarung. Der Ladenbesitzer, seines Zeichens Rad-Trainer, kam schnell darauf (wie mir hier im Blog auch geraten), dass ein Mountainbike o.ä. für meine Verwendung als Ergänzung zum Laufen nicht der richtige Rad-Typ wäre. Mit dieser Info (und wegen der Rahmenfarbe) wäre ich dann eigentlich zum weiteren Nachdenken wieder gegangen. Dann ließ ich mich zu einer Probefahrt hinreißen, und war nach einem Kassensturz nicht mehr davon abzubringen, dieses Teil haben zu wollen.

Gelernt habe ich dann, dass die Götter beim Fahrradkauf nach den Entschluss den Schweiß gesetzt haben. Von der Länge des Vorbaus (der für mich leicht, aber nicht zu sehr gekürzt werden sollte) über die Reifen (das Rad wurde mit Winter-Cross-Reifen ausgeliefert, die natürlich für's Straßefahren nur bedingt Spaß bringen) und die Sattelbreite (mit Probesitzen auf einem Povermessungs-Kissen) bis hin zu Klickpedalen und passenden Schuhen (mehr alltagstauglich oder doch rein auf's sportliche Training zugeschnitten) verbrachte ich also nochmal geschlagene 2 Stunden im Laden. Und gönnte mir, weil's eh schon egal war und ich mir weder einen wunden Hintern noch Frostbeulen an den Gliedmaßen holen wollte, auch noch ein Set "übergangswarme" Radbekleidung dazu.

Und jetzt? Steht das Rad natürlich nicht rum und versauert. Nach kleineren Touren zu Mutter und Oma gestern (neue Errungenschaft vorführen plus Ausklick-Reflex üben) habe ich heute Morgen mein erstes richtiges Radtraining absolviert. Eigentlich sollten es maximal 40 Kilometer und die auch nur im GA1-Bereich werden. Doch natürlich kam es, wie es bei mir immer kommen musste. Nach einem traumhaft schönen Beginn-Schlenker nördlich meiner Wohnung auf ruhiger Landstraße, wo ich ostwärts durch den leichten Neben die Sonne aufgehen sehen sah, orientierte ich mich weiter nach Osten. Durch die Stadt, längs ein paar mir bekannter Dörfer und über Hügel, die ich bisher immer für "klein" gehalten habe. Doch obwohl ich dachte, ich sei noch gar nicht kaputt udn Garmin läppische 18 Kilometer anzeigte: ich stand praktisch mit dem Rad an der Steigung, mit harten, wenn auch nicht brennenden Oberschenkeln. Doch als erste radbezogene Erkenntnis stellte sich heraus: man kann sehr schnell wieder, zumal wenn man noch einen Gang runterschaltet und es leicht bergab geht. Und da ich die nächsten Hügel etwas konservativer (niedrigerer Gang) anging, kam ich relativ frisch nach "nur" 24 Kilometern wieder am Ortsschild von Braunschweig an.

Zu meiner Oma (bei der das gute Stück bis auf weiteres im Keller steht) würden es kaum mehr 6 Kilometer sein. Zu wenig für mein 40er-Ziel (berechnet nach der Fausregel Laufstrecke x3), also musste ich wohl (und nicht übel) einen weiteren "Schlenker" Richtung Süden in die Gegend meines Lieblings-Laufsees und meiner 30er-Laufstrecke einbauen. Ein paar mal verfahren (da ich natürlich nicht die geschotterte Laufstrecke nehmen wollte), doch bald bin ich im gewünschten, mir bekannten Ort, einmal abbiegen westwärts in das Revier meiner Kindheit, eine lange Landstraße mit kaum merklicher Steigung, und doch merke ich, dass meine Beinkraft fürs Radfahren nicht optimal trainiert ist.

Hatte ich mir eigentlich klar gemacht, dass dieses Dorf auf Braunschweig's höchster Erhebung (122m üNN) liegt? Ist mir bewusst, dass ich dieses Training nüchtern absolviere? Wohl nicht, das Dorf umfängt mich, ich fahre gemütlich die Hauptsraße entlang, es geht bergauf, ich folge einer abknickenden Vorfahrt, stehe wieder fast. Garmin piept: 3:25 Min. - fast eine Lauf-Geschwindigkeit.

Aber was soll's das hier ist ein erster Versuch, irgendwann bin ich auf der Kuppe, verlasse den Ort und gleite über die fast leere Landstraße mit Blick auf Windräder und den notorischen Fernsehturm die Landstraße entlang. Das nächste Dorf, die nächste Landstraße mit leichtem Anstieg und ein paar netten Kurven. Ich trete nochmal richtig in die Pedale und komme zu radbezogener Erkenntnis Nr. 2: Es ist eine andere Art der Entkopplung von Bei-sich-sein und Schmerz, die ich hier gerade erlebe. Dann bin ich im nächsten Ort, es geht praktisch nur noch bergab, dafür nimmt die Zahl der Autos stetig zu.

Ich lasse ein wenig rollen, bin dann endlich an der Ampel. Jetzt noch ein knackiger Anstieg (Bahndamm), und ich bin jenseits 40 gefahrener Kilometer auf der Zielgeraden, relativ entkräftet und mich freuend auf die Brötchen, die ich auf dem kurzen gelaufenen Rückweg (Schuhe habe ich im Trinkruckdack dabei) von meiner Oma zu mir beim Lieblingsbäcker mitnehme. Damit kann ich nun auch ermessen, warum Triathleten immer so eiern, wenn sie vom Rad zum Laufen übergehen, ich tu's nämlich vermutlich auch. Nicht völlig schmerzfrei, aber gar nicht mal so langam (5:32, 5:13) nach der Rad-Strapaze jogge ich nach Hause. Nur das Interval-Training muss wohl vertagt werden. Auf morgen in Griechenland ;-)

Donnerstag, 17. September 2009

Made my day...

Mein Laufpartner Andreas, der im Moment wegen einer Erkrankung auch nicht trainieren kann, hat mir heute einen Super-Start in den Tag bereitet. Wir waren nämlich gestern zusammen im Kino ("Wickie und die starken Männer" - lohnt sich nicht), und wie wir so ins Reden kamen, bot er mir nochmal mit Nachdruck sein neu-(gebraucht-)gekauftes Bulls-Mountainbike an.

Da mir ja vorgestern mein Arzt gesagt hatte, laufen nicht, aber vielleicht radfahren, habe ich diese Gelegenheit natürlich beim Schopf gepackt. Regelmäßige Leser dieses Blogs können auch bestätigen, dass ich bereits mit dem Gedanken gespielt habe, mir selsbt ein Sportrad zuzulegen. Lange Rede, kurzer Sinn: um 6 Uhr war ich auf den Beinen und um ca. 6:15Uhr im Sattel. Vorsichtshalber hatte ich ein langärmliges Laufshirt angezogen. Es begann gerade hell zu werden, aber da die Strecke viele Anteile meiner gewohnten Laufrunden enthielt, spielten die Sichtverhältnisse eine untergeordnete Rolle. Garmin war auch am Handgelenk mit dabei, wollte ich doch unbedingt 30 Kilometer voll machen (nach der Faustregel Radkilometer = Laufkilometer x 3). Außerdem hatte mein Hausarzt ja verlauten lassen, wenn man nur richtig Gas gebe, hätte Radfahren den gleichen Trainingseffekt wie laufen.

Natürlich machte mir das Biken Spaß. ich fror nicht unendlich, und wenn es mein Bike gewesen wäre, hätte ich den Lenker so gedreht, dass ich auch die "Hörnchen" als echte Entlastungsposition für die Handgelenke hätte verwenden können. Zwischendurch ein paar Schrecksekunden und sicherlich zu oft gebremst, aber ein Tag mit dem falschen Sport ist immer noch besser als ein Tag ohne Sport. Als ich nach einigen "Kringeln" wieder am See war, gingen mir auf den Geraden zum richtigen Powern doch leicht die Kräfte aus (liegt wahrscheinlich mit an der Sitzposition und der verhältnismäßig langen Tretkurbel). Trotzdem versuchte ich zu geben, was zu geben war, hatte dann nach 2 1/2 Zusatzrunden auch gute 28 Kilometer auf der Garmin und nach Hause hin so locker ausrollen, wie es eine Sportlerin nach 2 Tagen Pause eben kann. Ergebnis: Durchschnittspuls von 152 (und das inklusive Schrecksekunden, so viel zur Trainingsintensität). Zur Abwechslung tut mir jetzt auch nicht die rechte Hüfte, sondern der Lendenwirbelbereich links weh.

Gelernt habe ich jedenfalls, dass ich kein MTB will, sondern eins mit dünneren Rädern; dass ich Scheibenbremsen vorn UND hinten nehmen werde, eine Sattelstütze und einen etwas breiteren Sattel für mein Damen-Hinterteil ;-) Für heute war es aber viiiiel besser, als noch einen Tag Sportpause zu machen. Und morgen geh' ich zum Orthopäden und klage dem mal mein ganzes Leid (inkl. Knien) und sehe zu, dass meine Beschwerden endlich mal ursächlich (Einlagen, Krankengymnastik...) behandelt werden.

Bis auf Weiteres!

Mittwoch, 16. September 2009

Doppelte Sportpause

Leute, mich hat's erwischt. Nicht nur, dass ich mich schon seit vergangenem Freitag etwas "matschig" (mehr als nur bei zu hartem Training) fühlte. Auch bin ich am Mittwoch vor einer Woche plötzlich mit Schmerzen in der Hüfte aufgewacht. Und da ich dachte, besser gleich was dagegen tun als mich noch 'n paar Tage damit rumquälen, war ich bei meinem Hausarzt.

Der mich also "eingerenkt", wobei ich gleich gemerkt habe, dass das irgendwie nicht gewirkt hat, Schmerzen waren nur kurz weg, wahrscheinlich aber eher durch die 2 Tage Laufpause. Am Sonntag dann planmäßig wieder gelaufen, am Montag einen sehr ruhigen Regenerationslauf (@6:09). Das änderte zwar nichts an dem Hüftproblem, machte es aber auch nicht besser.

War ich gestern wieder bei meinem Hausarzt, und was soll ich sagen: "Bei Ihrem Sport ist das bestimmt 'ne beginnende Arthrose!" und verschreibt mir so undefinierte Schmerzmittel. Freitag soll ich nochmal wiederkommen, wobei ich mich ärgere, dass ich ihm nicht gleich gesagt hab', ich will eine diagnostische Abklärung und kein Kopf-in-Watte-packen (so fühl' ich mich gerade). Zwar werden die schlimmsten Schmerzen dann dank Hammer-Medikament und Sportpause mit Sicherheit weg sein. Nun ist es doch bei Leuten in meinem Alter keine Lösung, ein zeitlich unbegrenztes und diagnostisch nicht wirklich untermauertes Sportverbot zu erteilen.

Zweites Pech: der mir vom Kollegn- und Bekanntenkreis empfohlene Chriropraktor (Heilpraktiker), zu dem ich nun (koste es was es wolle!) alternativ gehen wollte, ist bis nächste Woche auf Fortbildung. Wird mir also wohl nichts anderes übrig bleiben, als am Freitag "liebenswürdig" (im Asterixschen Sinne) zu meinem quacksalbenden Schulmediziner zu werden. Und eine weitere Woche auf kompetente Hilfe (oder wenigstens kompetenten Rat) zu warten.

Ich bin echt wütend und gleichzeitig verzweifelt. Sportverbot, wenn es denn wirklich begründet ist, ok. Aber unbegründet und mit der "Drohung", es könne zeitlich unbegrenzt nötig sein? Frage mich echt, warum ich Krankenkassenbeiträge bezahle. Plädiere für die Abschaffung dieser ganzen Solidarität, die offenbar nur denen hilft, die krank sein (im Gegensatz zu gesund werden) wollen! Und dann könnte man dann die mittelschweren Schmerzmittel frei zum Verkauf anbieten. Habe gestern Abend und heute Morgen 'ne halbe (statt je einer) Tablette genommen - und werde es garantiert nie wieder tun ;-(

Sonntag, 13. September 2009

Der alte Läufertrick

Als heute morgen um 6 der Wecker klingelt, sind die Augenlider zu schwer, um damit aufzustehen. Mein Kopf dröhnt, alles überdeckende Müdigkeit, und ehe ich mich's versehe, bin ich wieder eingenickt. Dann ein wacher Moment: 7 Uhr schon. Jetzt schaffe ich's ja sowieso nicht mehr...

Aber halt, doch! 7 Uhr aufstehen, schnell anziehen, Garmin und mp3-Player an und dann hinaus. 14 Kilometer laut VIC-Trainingsplan macht 1:14 Std. und ein paar Zerquetschte. Danach bleibt dann genug Zeit für duschen, frühstücken und rüberradeln zu den Bekannten, denen ich beim Umzug helfen werde.

Lust? Hallo, Lu-ust? M!$t, ich habe keine. Aber wie gut werde ich mich fühlen, wenn ich die Runde hinter mir und mein läuferisches Tagwerk vollbracht haben werde? Den alten Läufertrick angewandt, und schon geht alles wie im Flug: schnell die paar Aufwärmübungen, Garmin in die Fensterbank, damit er die Satelliten findet. Und dann bin ich unterwegs.

Der Morgen ist grau, zwischendurch fängt es an, fein zu nieseln und außer anderen Läufern (keinen Walkern) ist niemand unterwegs. Vicsystem sagt, ich solle einen Schnitt on 5:19 Min/KM laufen. Der erste KM piept nach 4:18. Ich nehme das Tempo etwas 'raus, 4:50, 5:01, 4:58, erst gegen Ende habe ich mich (bewusst, nicht aus Ermüdung) auf 5:10 eingependelt. Und da dachte ich, 5:19 auf 14 Kilometern würden hart!

Wieder angekommen, bin ich erwartungsgemäß froh, schon gelaufen zu sein. Ich trage meine Einheit in Vicsystem ein, und setze den Plan in die Tat um, von 4 Trainingstagen, die mir eindeutig zu wenig sind, auf 5 zu gehen. Damit spuckt mir den Computer jetzt für Monatg einen regenerativen Dauerlauf aus, ersetzt die kurzen 800-Meter-Intervalle vom Dienstag durch einen TDL und schiebt die schnellen Sprints auf den Freitag.

Schade, dass mein Probeabo am Samstag ausläuft. Ich bin wirklich versucht, Vic für die kommenden 3 Monate als meinen Coach zu engagieren. Vielleicht höre ich dann mal auf, zu hart zu trainieren!

Freitag, 11. September 2009

Nach dem Marathon der 100er

"Warum tue ich mir das an?" Wer hat sich das nicht schon gefragt sonntagsmorgens um 6 oder beim Marathon nach 10 Kilometern, nachdem es gar nicht gut anläuft, das Wetter schlecht und die Beine unerwartet schwer sind? Nach Überqueren der Ziellinie sind wir dann natürlich doppelt stolz, und auch zurecht, denn wer trotz Quälens durchhält, hat wahrlich auch moralisch eine große Leistung erbracht. "Nie wieder!" sagen trotzdem nicht wenige, und einige, bei denen es gut geklappt hat, leben zumindest von nun an mit der Ansicht, "weiter als Marathon geht nicht!"

Kennt man allerdings die Gesichter (oder Blogs) seiner Pappenheimer, so weiß man auch, dass der Mensch vergesslich ist. Denn viele stehen 3 oder 6 Monate oder auch ein Jahr später wieder auf der Startlinie: "Ist es nicht schön, wenn der Schmerz nachlässt?" Und da das Nachlassen vermeintlich um so schöner sein muss, je schlimmer der Schmerz, hat sich der Laufgott für die ganz Vergnügungssüchtigen etwas Besonderes einfallen lassen: sie können landauf, landab an einem Ultra-Trail oder einem "100er" teilnehmen.

So weit, so gut. Doch hat diese Logik ihren Haken ja eigentlich dort, wo der Mensch grundsätzlich geneigt wäre, Schmerz und Mühen gänzlich zu vermeiden. Können wir denn kein bequemes Leben haben, ohne uns vorher zu Quälen, so nahe heran an den Hades-Unterweltfluss heranzusteigen, bis uns der Tod fast näher scheint als die Lebensgeister?

Im Prinzip schon. Wenn, ja wenn mensch nicht auch lernen könnte, den Weg an die Grenzen nicht nur gezielt, sondern vor allem auch kontrolliert zu gehen: Einen Marathon mit Mühe und Not durchstehen ist ein ganz anderes Erlebnis, als ihn mit Körperbewusstsein zu laufen. Das kann bei dem einen der reine Genusslauf sein; bei mir ist es eher das Wahnsinnsgefühl, zwischen zuviel Bequemlichkeit und dem totalen Absturz in Kurzatmigkeit, Krämpfe und der absoluten Unfähigkeit, mir auch nur einen weiteren Schritt vorzustellen, zu balancieren. Laufen im Flow.

Am Ende ist man sich gewiss, eine bestimmte Strecke nicht nur gelaufen zu sein, sondern sie auch im eigentlichen Sinne laufen zu können. Und nimmt eine besondere Triebfeder mit für andere Bereiche des Lebens.

So werde ich in den nächsten Jahren bestimmt oft die inkriminierte Frage stellen: "Warum tue ich mir das an?" Ich hatte Alternativen, ein verlockendes Jobangebot vorliegen, könnte mich weiter bewerben, einfach vor mich hindümpeln, irgendwo Dienst nach Vorschrift schieben - oder auch einfach nur reich heiraten. Aber ich mach's nicht. Vor 3 Monaten habe ich mich entschieden und heute Nacht nach 2 zäh ringenden Wochen nochmal. Und das, obwohl die Marathondistanz (Magisterarbeit) insgesamt kein erfreuliches Erlebnis war: ich mach den akademischen 100er, ich promoviere...

Mittwoch, 9. September 2009

Hüftschmerzen - 2 Tage Zwangspause

Heute morgen bin ich guter Dinge ob eines Heimarbeits-Tages aufgewacht. Leider wurde die Hochstimmung schon beim Weg ins Bad (ich habe nur 25qm, aber die auf 2 Etagen!) getrübt: Schmerzen auf dem Beckenknochen, die besonders beim Treppe runtergehen schlimmer werden, aber auch sonst beim Gehen auftreten und sowohl ins Bein als auch den Rücken ausstrahlen.

Da ich schnell wieder fit werden wollte, habe ich nicht lange gefackelt und mir gleich einen Termin bei meinem Hausarzt zum "Geradebiegen" geholt - was er dann auch gemacht hat. Ergebnis: Schmerzen besser, lieber 2 Tage keinen Sport (also: nicht Sport im von mir gemeinten Sinne, Bewegung schon).

Womit wir bei der Frage wären: wie trägt man ein nicht gemachtes Training ins Vicsystem ein?

Dienstag, 8. September 2009

Erfolgreiche Prüfung und Erstes Training mit Vicsystem


Für meine Verhältnisse (und einen Tag ohne morgendlichen Lauf) musste ich heute schon früh aus den Federn. Grund war, dass ich endlich mal wieder eine Prüfung in meinem Masterstudiengang an der Fernuni ablegen musste. Mit rund 250 Kilometern Anfahrtsweg und dem nötigen Puffer ist man da schnell bei "vor 8 im Auto sitzen", was ich schließlich auch schaffte.

Nach einem superleckeren Kasselerbrötchen aus der Mensa und obwohl die Lernerei parallel zum Marathontraining (und zum Job und zur Promotion) zuletzt ein wenig zu kurz kam, blieb ich im Ergebnis deutlich über dem Soll und konnte zufrieden nach Hause fahren.

Nach einem Schläfchen dann abends das erste Lauftraining nach dem Marathon. Wie bereits angekündigt, möchte ich ja zunächst am 26.9. 5 Kilometer und dann am 3.10. einen Halbmarathon laufen. Zu meinem Glück gab es zur Anmeldung beim Nürnberger Stadtlauf zwei Schnupperwochen bei Vicsystem geschenkt. Gemäß meinen Eingaben (letzte Wettkampfergebnisse, Pulswerte, Ziele - darunter 5K@20Min) spuckte der schlaue Computer heute einen TDL (Einlaufen, 4000 @6:39 und 3600 @4:38) aus.

Von dem Gedanken beseelt, endlich mal alles richtig zu machen beim Training, kramte ich sogar meine "elektronische Brustfessel" raus, programmierte die Garmin-Anzeigen so um, dass ich abwechselnd Puls, Pace und Distanz angezeigt bekam und legte los.

Zunächst war ich skeptisch, ob die angezeigte Trainingseinheit nicht den Marathon vom vergangenen Sonntag zu wenig ins Kalül zog, dann wiederum zweifelte ich beim langsamen Schleichen um den See am Sinn eines Trainings @6:39. Andererseits: man hat ja nichts zu verlieren, und wenn ich nun tatsächlich mal 2 Wochen falsch trainieren sollte, wird das Ganze eben unter "Erfahrungen" abgehakt. Zwischenzeitlich immer wieder die ironische Frage an mich selbst: krieg ich eigentlich einen Pulswert-Aufschlag für Schamesmomente?

Dann aber waren die langsamen 4 Kilometer absolviert, und es sollte @4:39 richtig zur Sache gehen. Sollte? Naja, sowohl bei der langsamen als auch der schnellen Etappe wurde mir offenbar die Ungenauigkeit der Garmin-Anzeige für die aktuelle Pace zum VErhängnis. Diese lag immer um mindestens 25 Sekunden/Kilometer zu hoch (d.h. höher als der Wert, den Garmin mir später für den absolvierten Kilometer auswarf), wobei die Differenz mit sinkender Laufgeschwindigkeit zu steigen schien.

So kam es, wie es kommen musste: 4 Kilometer @6:22 mit Schwankungen zwischen 6:54 und 6:06 sowie 3,6 @4:22. Und zu meiner großen Überraschung lag sogar mein Durchschnittspuls für die gesamte Einheit mit 158 deutlich unter dem vorgegebenen Wert.

Habe mein Training jetzt gleich an "Vic" zurückgefüttert und bekomme dafür morgen bequeme 14 @ 5:29. Ich glaube, ich bin auf den Geschmack gekommen...

Montag, 7. September 2009

Neue persönliche Bestzeit

Einen ganzen Tag habe ich mich mit dem Bloggen zurückgehalten. Diejenigen von euch, die gewohnheitsmäßig in Ergebnislisten stalken, haben es vielleicht trotzdem schon mitbekommen: den gestrigen Marathon in Wolfsburg habe ich erfolgreich gefinisht.

Wie gut das Ergebnis letztlich sein würde, hätte ich eigentlich schon am Morgen wissen können. Zwar fiel mir das Aufstehen schwer wie eh und je. Aber nachdem ich mich erstmal in der Vertikalen befand, machte sich die Motivation in mir breit wie schon seit Langem nicht mehr. Die Atmosphäre auf dem Start- und Zielgelände war bei nur 151 Startern im Marathon (und einigen mehr auf den "Unterdistanzen") angenehm relaxt. Unangenehm überraschte nur das Wetter: 13 Grad und bewölkt.

2 Minuten vor dem Startschuss war ich dann voll konzentriert und stelle mich entgegen meinen manchmal hervortretenden Marotten auch recht weit vorn auf. Dann runterklatschen und -zählen, Peng!, es geht los.

Nach nichtmal 2 Kilometern habe ich diejenigen unter den Damen, die von der Statur her noch respekteinflößend aussehen, bereits locker überholt. Von schwerer Atmung nichts zu spüren. Etwas jenseits des 2ten Kilometers adoptiere ich Wolfgang als Pacemaker für eine mutig angegangene 3:20er-Zielzeit. Die Strecke ist ganz ok, ein kleiner Hügel im Stadtwald, 1 Brücke und ein paar Steigungen hoch vom Ufer der Aller sind die größten Schwierigkeiten.

Auf Höhe der VfL-Arena, die wir auf jeder der 2 Runden auch seitlich durchlaufen werden, komplettieren wir 14 Kilometer und Wolfgang meint, nun hätten wir "für so viel Geld schon wieder ein Drittel vom Spaß rum". Das Tempo ist mit 4:40-4:50 pro Kilometer im oberen Bereich dessen, was ich mir hätte träumen lassen, und bei 15, 16 beginne ich auch anzumahnen, nochmal einen Tacken 'rauszunehmen. So mache ich's eigentlich immer: erstmal zum HM retten, dann auf die 30 und dann gucken, was noch geht.

In der Tat hat die Runde noch sowohl Schönes als auch Schweres für uns zu bieten: quer durchmesse wir unter den staunenden Blicken von Passanten die Glaskonstruktion der Autostadt, schlängeln uns durch die Außenanlagen (die nicht die einizigen und nicht die schlimmsten Spitzkurven dieses Kurses sind) und finden uns nach einem Trab durch (VW-)"Werk" am Allersee wieder. Das ist so eine Strecke, auf der der Wind unabhängig von der Laufrichtung immer von vorn zu kommen scheint. Wolfgang zieht das Tempo eisern durch, mir wird anders beim Gedanken, hier demnächst die Kilometer 39 und 40 absolvieren zu müssen!

Dann ist die erste Runde rum, wir haben jedem der zahlreichen (aber teilweise schlecht eingewiesenen) Streckenposten einmal "moin" gesagt und gehen nun zu "einen schönen Tag noch" über. Der Sprecher im Stadion sagt "da haben sich zwei gefunden" und als wir aus dem Rund heraus sind, ruft mir irgendwer zu "erste Frau". Wolfgan findet das "eine Ehre", mich spornt es an, macht mir aber zugleich auch Angst, das Tempo oder wenigstens den Abstand nicht halten zu können.

Kilometer 22, 23, 24 ... Auf dem freien Feld mit Gegenwind fühle ich mich erstmals nicht mehr wirklich frisch, kurz nach 27 scheinen mich vollends die Kräfte zu verlassen, aber da laufen wir kurz vor 28 ins Schwimmbad ein (zwei Drittel geschafft sage ich mehr zur Selbstbestätigung als zu Wolfgang) und der Sprecher murmelt was von "Zielzeit 3:30".

Dann durch ein unansehnliches Wohngebiet. Den 30. Kilometermarker erreichen wir nicht mehr gemeinsam. Wolfgang verabschiedet sich "in die Büsche" (ich habe kurzzeitig die Sorge, ihm auf den Nerv gefallen zu sein). Mir wird jetzt so allein bange vor der Strecke, doch ich pushe mich vorwärts und lasse mich vor allem nicht verrückt machen, wenn die Kilometerzeiten so langsam auf die 5:00 und dann die 5:11 zugehen. Als problematisch empfinde ich, dass Garmin ab irgeneinem Punkt die Kilometer jeweils ca. 300 Meter vor den Streckenmarkierungen "abbläst" - aber der Schnitt stimmt ja trotzdem in etwa.

In der fast ausgestorbenen Fußgängerzone mach eine Jazzband anfeuernde Musik. An allen Getränkeständen halte ich, esse Banane und trinke Wasser. Statt an Wolfgang hänge ich jetzt auf ca. 50 Meter Distanz an einem Läufer im dunkelblauen Dress, der erst sehr stark an mir vorbeizog. Gleizeitig überhole ich einige Leute, die zuvor sehr stark aussahen und recht konstant vor uns hergepacet waren. So lässt sich zumindest der Geschwindigkeitsabfall nochmal besser verzeihen. Selbst am Allersee, wo ich den Eindruck habe, der Wind sei noch stärker geworden, lasse ich mich nicht mehr abhängen.

Dann noch eine schreckliche (weil schwankende und unansehnliche) Brücke. Auf der Spur gegenüber verrichtet ein armer Läufer mit dem Hinterteil zu den verrosteten Stäben seine Notdurft. Ich versuche unterdessen nochmal Gas zu geben, an dem "Blauen" bin ich noch dran und überhole jenseits des 41er-Schildes auch noch einen Mann.

Die letzten "Meterchen" scheinen sich dennoch hinzuziehen. Ich rette mich ins Stadion, richtig spurten kann ich nicht mehr. Endlich, die Zielgerade! Ich höre meinen Namen, stampfe zweimal mit dem linken, chiptragenden Fuß auf den Transponder-Matten auf und bin endlich da. Erste bin ich aber offensichtlich nicht, denn eine Bekannte, die so aussieht als sei sie auch gelaufen, lehnt bereits an der Absperrung im Zielbereich. Ich hoffe, Dritte zu sein, doch als sich auch das nicht bewahrheitet, gehe ich Duschen. Nicht, dass mich die Platzierung stören würde, aber wenn man mir eine zuruft, dann doch bitte die richtige!

Anschließend dann noch eine der besten Massagen, die ich je nach einem Marathon erhalten habe (der Masseur erklärt mir, dass meineverhärtete Problemstelle an der rechten Wade vom 5. Lendenwirbel herrührt, was ich sofort unterschreiben würde) und dann ab ins Restaurant, wo ich mit einem bekannten Marathoni den Tag ausklingen lasse.

Ein erfolgreicher Wettkampf. Obendrein gab's ein adidas-Finisher-Shirt (Wenn auch ohne die Aufscchrift "Finisher", dafür mit Riesen-VW-Logo vorn) und zwei Eintrittskarten für die Autostadt, über deren Gegenwert man zumindest vom geldlichen her nicht meckern kann. Jetzt bin ich irgendwie erleichtert, mal wieder eine "guten Wettkampf" gelaufen zu sein. Ab Mittwoch wird sich dann auf die 5 konzentriert - sub 20 Minuten!

P.S.: Die Bestzeit beträgt übrigens 3:25:24!!!

Freitag, 4. September 2009

Von qualmenden Mauken und "letzter Test"


Wenn ich in der letzten Zeit den Korridor zu meiner Wohnung betrat, roch es dort recht streng. Ich wusste, konnte, wollte es erst nicht zugeben, aber so ist es nun einmal: meine Nike free stinken zum Himmel. Also galt es heute drastische Maßnahmen zu ergreifen. Vorbild war, was ich auch schon im Urlaub auf Lanzarote (wo ich es auch nur aushalten konnte, wenn die "Dinger" auf dem Balkon übernachteten) praktiziert hatte: lauwarmes Wasser, Duschgel bzw. Seifenlauge und dann im Waschbecken so lange spülen, bis das Wasser klar und die Nase nicht mehr irritiert wird... Irgendwie habe ich den Eindruck, dass noch keins meiner Modelle auf diese Art und so stark gestunken hat. Naja...

Zwischendurch war ich dann noch einmal laufen, und zwar so, wie es jeder zweite gute Marathon-Trainingsplan spezifiziert: im Prinzip locker mit 2 oder 2x2 Kilometern im Wettkampftempo. Doch wie findet man das? Rechnerisch muss ich gleich erstmal nachgucken, welcher Schnitt für 3:45 Std. erforderlich ist. In der Praxis machte ich nach einem Einlauf-Kilometer einfach die Handbremse los. Ergebnis: 4:22 und 4:17 pro Kilometer, danach noch eine See-Runde langsam austraben und endlich, endlich mal das Laufen und den Herbst genießen. Allerdings: was sagt mir das für den Wettkampf???

Donnerstag, 3. September 2009

Allein dafür...

Gestern war endlichder lang herbeigesehnte Tag meines kohlenhydratarmen Fastens für's Carboloading. Eine Aufzählung, was ich nun gegessen und nicht gegessen habe, erspare ich euch und vor allem mir, denn alles in allem habe ich daran keine besonders warmen Erinnerungen :-)

Allerdings habe ich das Ganze ja nicht einfach so gemacht, sondern um am Sonntag richtig viel Zunder in den Fahrwerken zu haben. Und um das zu erreichen, muss ich ab 3 Tagen vor dem Wettkampf (also ab heute) wieder richtig kohlenhydratgesättigt reinschmeißen. Nachdem Kühl- und Vorratsschrank von süßen und stärkehaltigen Verführen zunächst einmal geleert worden waren, musste ich sie nun wieder füllen.

Nichts leichter als das! denkt sich die eifrige Lauftrainierende, geht zum Discounter ihrer Wahl und malt sich schonmal aus, wie es sein wird, in den nächsten Tagen all die wunderbaren Sachen in sich hineinzustopfen, die sie doch auch sonst immer mir Leichtigkeit zu sich nimmt, nur in (noch) rauheren Mengen und mit völlig befreitem Gewissen.

Doch was ist das? Lieber Fruchtjoghurt oder Vollkornkekse, Reiswaffeln mit Quark und Marmelade oder doch lieber ohne Quark, Volkornnudeln mit Pilzsauce oder doch lieber Reis? Wie ein kleines Kind stehe ich im Discounter, erst vor dem Süßigkeiten-Regal, wo ich letztlich je eine Tüte Fruchtgummi und Lakritz mitgehen (natürlich nicht!) lasse. Dann vorbei an den Keksen, wo mich von Schoko-Schaumküssen (fettarm) über Butterkekse bis hin zu Löffelbiscuit nichts so richtig anmacht und ich schließlich auf dem Weg zur Kühltheke auch die haltbaren Milch- und Puddingprodukte links liegen lasse. Dann stürze ich mich - mehr aus Gewohnheit denn aus vorfreudigem Appetit - auf einen 4er-Pack Vanille- und einige Becher Fruchtjoghurt.

Gar nicht so einfach, das Schöpfen aus dem Vollen. Aber allein für diese kindliche Freude, prinzipiell alles zu dürfen und dann vor Überwältigung (fast) nichts zu nehmen hat es sich gelohnt. Und ach: es geht mir auch schon wieder fröhlicher!

Dienstag, 1. September 2009

Den Sommer verabschieden


Bei Gerd diskutierten wir neulich den "flexiblen Trainingsplan". Nachdem ich gestern noch einmal zum Thema Carboloading im Internet gestöbert hatte, flexibilisierte sich mein Trainingsplan dann auch mal wieder von selbst. Und zwar derart, dass ich bisher

  • zu wenig Kilometer und

  • zu hohe Anforderungen an das Tempo


in dieser Phase eingeplant hatte.

Die Dämmerung kommt und ich kann mir beim Laufen alle Zeit lassen? - Was für eine Gelegenheit, endlich mal wieder mit der Kamera unterwegs zu sein und paar Impressionen des Übergangs vom Sommer zum Herbst einzufangen. Auf der lockeren 14-Kilometer-Runde machte ich am Anfang auch reichlich Gebrauch von den nun dank zu erwartender Schwäche zu erwartenden Gehpausen. Das Ergebnis sind einige illustrierende Fotos zu einer meiner Routine-Laufstrecken.







Allerdings hätte ich die Gehpausen wohl nicht gebraucht, denn die etwas mehr als 7 Kilometer des Rückwegs schaffe ich ohen Probleme und wohl doch im recht flotten Tempo, wenn man mit einrechnet, dass trotz Stehenbleiben, Motivsuche, Kameraeinstellung und wiederholten Fotoschießens eine Endzeit unter 1:30 Stunden auf der Stoppuhr stand.

Sonntag, 30. August 2009

Herbstlauf und "Carboloading"


Heute war das erste Mal seit längerer Zeit, dass ich so richtig in den Sonntagmorgen reingetrödelt bin, und es beim allwöchentlichen Long Run nicht bereut habe. Das ist dann meist ein Zeichen, dass der Herbst da ist, meine Lieblingsjahreszeit: die Natur beginnt langsam, harmonisch-schön und nicht mehr blendend-schön zu werden. Die Sonne scheint, aber brennt nicht mehr und ein merklicher Wind zeigt der Haut und dem ganzen Körper, dass die Welt existiert außerhalb schweißgebadeter läuferischer Delirien.

Geplant hatte ich für heute - nur 1 Woche vor dem Marathon - entweder 20 oder 30 Kilometer. Dass es dann 30 wurden, lag daran, dass es einfach zu schön war, bei leichtem Wind und Sonnenschein unter den noch vorhandenen Blätterdächern der Bäume entlang zu gleiten. Und in einem 5:30er-Schnitt fällt mir das auch endlich wieder leicht, so, als sei der Mensch für's Laufen gemacht.



Unterwegs treffe ich auch noch Hans-Martin von "meinem" Lauftreff (an dem ich schon seit meinem Übertrainings-Loch nicht mehr teilgenommen habe). Die 5 Minuten für ein Pläuschchen sind - natürlch mit pausierender Stoppuhr - immer drin . So erfahre ich, dass er und Stefan für Berlin trainieren, dass es auch bei den beiden nach Verletzungen und den üblichen Umständen, die dem Laufen mal wieder im Weg stehen, gut läuft. Na dann weiterhin viel Erfolg und guten Weg!

Nur im Park ärgern sie mich heute, und zwar auf dem Hin- und Rückweg. Haben die doch beiderseits des Weges Flohmarktstände aufgebaut, durch die sich die Passanten drängeln. Kein Durchkommen für mich Läuferin! Da ich es rechtzeitig sehe, weiche ich natürlich auf den weitläufigen Rasen hinter dem Belagerungszustand aus. Dennoch finde ich, dass ein Park ein sehr unpassender Ort für einen Flohmarkt ist, gibt es doch alle 2 Wochen einen Groß-Trödelmarkt keine 2 Kilometer von diesem Fleckchen Grün entfernt!



Zu Hause angekommen gibt es dann eine heiß-kalte Dusche und - nichts Vernünftiges zu essen. Dabei habe ich eingekauft, aber eben Eier, Schinken, Putenaufschnitt, Joghurt, Nüsse und ein paar Soja-Chevapchichis. Außer einer netten Wochenend-Erholung soll dieser lange Lauf nämlich auch der Kickoff für mein Carboloading sein, das in den ersten Tagen zunächst Carbo-Entleerung ist und daher eine ganz schöne Umstellung meiner kohlenhydragesättigten Läuferinnen-Ernährungsgewohnheiten bedeutet.

Natürlich MUSS ich das nicht machen. Aber die Erfahrung scheint zu zeigen, dass ich den Marathon (oder Ultra) einfach auch jenseits der 30 besser genießen kann, wenn ich die körperinternen Nahrungsreserven entsprechend hochpushe - also wird das gemacht. Vom Gefühl her ist es irgendwas zwischen nervig, weil man nicht einfach so aus Spaß vor sich hin essen kann und eine spannende Erfahrung, wenn man sich eben andere Ablenkungen suchen muss als zu essen. Außerdem freu' ich mich schon auf Mittwoch, wenn mit großen Löffeln auf Nudeln und Cola losgegangen werden darf.


Am Abend dann ein Spaziergang in der Stadt. Die Tatsache, dass ich heute Morgen keinen Fotoapparat dabei hatte, möchte ich durch ein paar Impressionen meiner Lieblingsjahreszeit in einer meiner Lieblingsstädte wettmachen. Zumal in den Sternen steht, wie lange ich hier noch wohne.

Donnerstag, 27. August 2009

20 Kilometer, einfach so!

Gestern war ich einfach faul. Zuerst kam ich nicht aus dem Bett, dann nicht an meinen Schreibtisch (weil das Bett fast schon wieder rief), dann habe ich trotz bester Vorsätze nichts geschafft und am Ende war nicht mal der fest eingeplante 20-K-Lauf drin.

Mit entsprechender Wut auf meine amngelnde Disziplin im Bauch stellte ich mir heute also den Wecker um 5, um nach 20 abgespulten Kilometern dennoch rechtzeitig das traute Heim und fürderhin mein Büro zu erreichen. Wie war der Erfolg? Nun ja, um 5 bin ich jedenfalls nicht aus dem Bett gesprungen, sondern eher um halb 7 herausgekrochen, um zunächst auf meiner angestammten 15er-Strecke eine Tour im Schneckentempo (~5:45/Km) zu drehen. Dabei merkte ich ziemlich schnell, dass eigentlich alles ging wenn, ja wenn ich nur nicht so wenig getrunken hätte. Jedenfalls taten meine Knie mit zunehmender Laufstrecke immer weniger weh, was ich als Grund genug ansah, meinen schlappen Körper nebst unmotiviertem Geist noch gut 5 Kilometer weiter zu hetzen.

Gesagt, getan. Diese übermütige Aktion beinhaltete als ersten Schritt das Vorbeilaufen an meinem Zuhause mit schweren Beinen, Seitenstichen und irgenwie schwer pumpenden Herzen (bilde ich mir aber wahrscheinlich nur ein und führe es auf den Flüssigkeitsmangel zurück). Nach Unterquerung der Straße neben meinem Wohnhaus ging es dann also noch einmal Richtung anderer See. Kilometer 16 war bald abgehakt, dann kam 18, wurde die 19 überschritten, und es stellte sich ein ungemein entspannendes Gefühl ein, als ich wusste, dass es auf der ausgedachten Runde auch für 20 reichen und ich dann ganz entspannt austrotten können würde.

Und das Beste ist, dass ich damit den für diese Woche zusätzlich vorgenommenen 20er nicht auf morgen verschieben musste, sondern mich stattdessen auf einen Freitag mit zügigem 10er und einen abschließenden 30er am Sonntag freuen kann. So toll kann Überwindung sein. Und so schlimm waren die 20 nun auch wieder nicht ;-(

Dienstag, 25. August 2009

Ich brauche endlich ein Fahrrad!

Da das Unternehmen gescheitert war, hatte ich noch nicht davon berichtet. Ich bin aber drauf und dran, mir ein schönes, sportliches "ATB" (All Terrain Bike) zuzulegen, um meinen Knien eine Pause zu gönnen und meinen Trainingsfleiß mit etwas Abwechslung zu versüßen. Nachdem mir ein "Fach"-Händler (ich muss dieses Wort wirklich immer öfter mit Anführungsstrichen verwenden) erst die Auskunft gegeben hatte, ein Test und dann ggf. Nachbestellung eines Rades in meiner benötigten Rahmenhöhe seien kein Problem, und sich dann herausstellte, dass es sich bei den Rädern um die Reste der Sommersaison handelte und bis Oktober kaum noch Räder in meiner Größe und zu meinen Preisvorstellungen gibt.

Wie ich ausgerechnet heute auf die Idee komme? Bin gerade 15 Kilometer gelaufen, schön schnell (den letzten in 4:02 Minuten). Nur am Anfang, als ich noch nicht so richtig warm war, hatte ich wieder ganz fiese Knieschmerzen (kennt jemand sowas und hat einen Tipp, worum es sich handeln könnte?) Daher denke ich, dass ich in Zukunft wohl weniger Laufen und andere Knie beanspruchende Aktivitäten betreiben kann - und am Radeln finde ich dank Weges zur Arbeit und Fortbewegung in der Stadt auch immer mehr Freude. Leider taugt mein durch Minimalismus dienstahlgestütztes Basis-Rad nur bedingt zum sportlichen Training, weshalb ich weiter auf der Pirsch bleibe (auch hier bin ich für Tipps dankbar).

Gerade habe ich mich übrigens zum Wolfsburg-Marathon angemeldet. Der Herbst kann kommen. Freu mich!!!

Montag, 24. August 2009

Anfangs-, Mittel- und Endbeschleunigung

Unter denkbar schlechten Vorzeichen bin ich gestern in meinen wöchentlichen langen Lauf gestartet: am Donnerstag planmäßig trainigsfrei (und froh darüber), am Freitag zu keinem unnötigen Schritt vor die Tür zu bewegen und am Samstag dann zwar aufsteigende Laufform, aber Grill- und Cocktailpartyeinladungen und entsprechend später Gang ins Bett.

Als mein Wecker am Sonntag um 5.30 Uhr klingelt, habe ich das Gefühl, noch gar nicht geschlafen zu haben. Vom offenen Fenster her lockt der Morgen mit seiner Kühle, und so entscheide ich mich dennoch aufzustehen. Laufklamotten an, Kaffee kochen und den neuen mp3-Player mit den besten (und peinlichsten) Motivationshits füllen.

Eigentlich bin ich so früh aufgestanden, weil ich um 10 einen Termin hatte und weder das Lauftraining noch den Termin platzen lassen möchte. Jetzt lasse ich es aber erstmal gemütlich angehen. Der Kaffee weckt die Lebensgeister, und so, wie ich mir die Musik beim Herumschieben von Dateien ausmale, verstärkt sie noch einmal die Vorfreude. Ich spüre, an diesem Tag wird mehr drin sein als ein mühsam erkäpfter 5:45er-Schnitt und mit ganz viel Glück ein kleines bisschen Endbeschleunigung. Und so kommt es auch.

Um 6.34 Uhr bin ich "auf der Piste". Nach einem Kilometer zeigt Garmin 5:20 Minuten an - so schnell war ich mir gar nicht vorgekommen(!), nach dem zweiten 5:12 Minuten und ab dem dritten liege ich imm so um die 5, eher darunter.

Der See liegt ruhig vor mir, auf dem Wasser und in dem hohen Schilfgras steigt Morgennebel auf, und dort, wo ich auf ihn treffe, ist es noch einmal ein bisschen kühler, was mir nach 2 Hitzewochen durchaus nicht unangenehm ist.

Ich laufe und laufe und laufe. Obwohl - so richtig traue ich dem Frieden meiner Form nicht. Als ich dann allerdings nach 14 Kilometern wohlbehalten die beiden steieleren Anstiege auf dem Hinweg gemeistert habe (meine Uhr zeigt 4:45 Minuten für diesen Kilometer) bin ich shon sehr zufrieden.

Auf der Anhöhe weht mir dann ein doch recht starker Wind entgegen. Die nächsten Kilometer werden etwas gemächlicher (5:10 Minuten), dann geht es aber "über die Berge" zurrück, und nach einem 4:39er-Kilometer und 18,5 erlaufenen Tacken lasse ich mir erstmal kühles Nass aus dem Trikgürtel in den Rachen tropfen.

Jetzt also nach Hause. Meine mentale Planung hätte es auch erlaubt, zwischen 19 und 22 oder sogar zwischen 19 und 25 etwas kürzer zu treten, um am Ende noch eine Endbeschleunigung hinzulegen. Bei Kilomterezeiten unter 5 Minuten und noch ziemlich frischen Beinen sehe ich dazu aber keine Notwendigkeit. Das Laufen macht heute richtig Spaß, ich spüre die Energie und laufe dem kleinen Männchen, das auf dem Garmin-Display mein 6:00er-Schnitt-Trainingspartner ist, munter davon.

Bei 25 dann ein winziger Einbruch, aber ich bin schon wieder zurück im Park, stadt- und damit wohnungsnah und befinde mich geistig auf der Zielgeraden genug, um jetzt nicht aus Vorsicht das Tempo zurückschrauben zu müssen. Im Gegenteil, als Garmin bei KM 29 piept, lege ich nochmal richtig einen drauf: letzter Kilometer in 4:37 und Gesamtzeit 2:28 Std. für 30 Kilometer.

Jetzt duschen, Knie (die leider immer noch nach jedem Lauf schmerzen) einsalben und - wieder ab ins Bett ;-(

Jedenfalls kann der Wolfsburg-Marathon jetzt kommen!

Mittwoch, 19. August 2009

Spaß ist irgendwie was anderes


Zur Zeit habe ich das Glück, mir einen Teil meiner Arbeitsstunden völlig frei einteilen zu können. Damit einher geht das (im Moment zweifelhafte) Glück, zu den möglichsten und unmöglichsten Zeiten zu laufen.
So kam es, dass ich mir gestern Abend nach 21 Uhr einen 14-Kilometer- und heute Vormittag einen Halbmarathon-Lauf gönnte. Erste Erkenntnis war: ich hätte gestern Abend gar nicht erst aufbrechen sollen, irgenwie war mir schon vorher schwindelig, und überhaupt habe ich genügend andere Interessen, um nicht eine stockfinstere Neumomnd-Nacht an einem von Anglern besetzten See zu verbringen. Zweiter Erkenntnis: statt um geplante 6 kam ich mal wieder erst um 7.30 Uhr aus dem Bett, verspürte dann einen größeren Drang an meinen Schreibtisch als zum Laufen und konnte mich erst nach einen Wachwerd-Kaffee um 9 zum Aufbruch durchringen. Wohl weislich nahm ich meinen Trinkgurt und ein Karré Traubenzucker mit. Was ich damit aber eigentlich sagen will ist: beide Läufe waren kein Spaß, der scheint irgendwie nicht wieder zu kommen und irgendwie tun mir auch seit Tagen aus unerfindlichen(?) Gründen die Knie weh.

Einziger Lichtblick: Ich habe eine Ladung Motivation auf Papier von Amazon erhalten - hoffe, dass es hilft und werde ggf. Empfehlungen aussprechen!

Dienstag, 18. August 2009

Kleine Abendrunde und verschlafen

Nach dem 30er am Sonntag wollte ich es am Montag ganz besonders ruhig angehen lassen. Da auf's Laufen am Sonntag ohnehin genug Regenerationsbewegung ind Form von Radfahren folgte, machte es mir auch weder mental noch körperlich Schwierigkeiten, mich mit dem Laufen bis abends zurückzuhalten (dafür sehr früh im Büro gewesen).
Aber dann: langsam (5:36 pro KM) angetrabt, fand ich auf einmal Geschmack am Tempo und lief die mittleren 3 von 6 Kilometern in der kühlen Abendluft locker unter 5 Minuten. Da weiß man wieder, was laufen mit fliegen gemeinsam hat.
Vorher hatte ich mir aber noch einen neuen mp3-Player gegönnt, kein teures Modell, sondern eins, bei dem man sich keine Sorgen macht, wenn mal ein paar Schweißtröpfchen draufkommen oder er ein Unwetter überstehen muss. Nach einer Nacht an der USB-Buchse meines Laptops sollte es mit ihm heute Morgen auf einen 15er-Relax-Trip durchs Landschaftsschutzgebiet gehen.
Leider hat mir aber wohl der verlängerte Spontanbesuch (ich musste vor der Rückfahrt einen Regenschauer "abwettern") bei meiner Mutter nicht gut getan. Statt um halb 6 kam ich erst um 7 aus den Federn - um zu merken, dass meine neue Errungenschaft nicht einmal mehr "Piep" sagte (auf dem Fahrrad am Abend war's noch gegangen).
Nach dem Beschluss, das Teil heute schleunigst bei Saturn umzutauschen, folgte ein schnelles Frühstück und die Idee, noch einmal in dieser Woche sehr zeitig im Büro zu sein. Kann ja heute Abend laufen ;-)

Montag, 17. August 2009

Gut gequält

Es sollte eine "Woche der Vernunft" werden. Nach rund 90 Trainingskilometern in der Woche davor wollte ich es weniger kilometerreich und vor allem ruhiger angehen lassen. Nachdem ich es am Montag auf seeehr ruhige (6:30 Min./KM) 6 Kilometer gebracht hatte und am Dienstag dank dienstlich notwendiger Radtouren der Bedarf nach weiterem Sport ausblieb, lief ich am Mittwoch in einem neuen, alten Trainingsrevier fast ebenso ruhige 14 in den Tag hinein.
Und dann? Donnerstag: lustlos. Freitag ebenso. Und Samstag nach einer Voll-Ladung Aldi-M6M's einen ebenfalls lockeren 10er.
Naja, und weil's ja eigentlich nicht so schlimm werden konnte, "gönnte" ich mir am gestrigen Sonntag einen echten 30er in der prallen Hitze. Dabei ging es bis KM 19 eigentlich ganz gut, danach - eher ganz schlech. Obwohl ich zu trinken dabei hatte, ließ das Gefühl des Durstes bzw. das Gefühl, dass das Trinken (Leitungswasser) meinem Magen nicht bekam, ab dem 20. Kilometer überhaupt nicht mehr nach. Dazu kam ein Schwächegefühl in den Beinen als ob sie gleich wegbrechen wollten.
Da ich aber unbedingt volle 30 laufen wollte an jenem Tag, musste ich auf den letzten beiden Kilometern zu einer List greifen. Die Strecke zog sich und zog sich, und weil ich den Eindruck hatte, noch einige "Schlenker" für mein angepeiltes Kilometerziel zu brauchen, mir die Strecke bis nach Hause aber mental immer länger und somit unerträglicher wurde, machten mein geschwächter Körper und mein delierender Geist einen Deal: wsobald ich entweder die 30 auf der Garmin oder auf der üblichen Strecke meine Haustür erreichte, sollte Schluss sein. Und so hielt ich dann an, mitten auf der Treppe (Richtung unten), die die letzte Unterführung vor der Heimkehr markiert. Das nennt man dann wohl gut gequält :-(

Sonntag, 9. August 2009

2x durchgerungen

Bin ich froh, dass DAS vorbei ist. Rund 90 Kilometer stehen für die vergangene Trainingswoche auf dem Tacho, und mit gut 28 für heute schlägt dabei auch endlich mal wieder ein "langer Lauf" zu Buche.

Allerdings sah es heute Morgen erst gar nicht danach aus. Als um kurz vor 7 nämlich mein Wecker für dieses allwöchentliche Selbstkasteiungs-Ritual der Langstreckenläufer klingelte, verspürte ich einen ziemlich starken Drang, das Signal zu überhören, den Trainingsplan umzuschmeißen ("übertreib's nicht und hör' endlich mal auf deine Vernunft") und den langen Lauf einen langen Lauf sein zu lassen.

Aus der ursprünglichen Startzeitverschiebung auf 8 wurde dann aber doch nur 7:28 Uhr, und mit den ersten Schritten merkte ich, dass es der Wettergott halbwegs gut mit mir meinte (es war schon mal schwüler), der Trinkgurt saß und sich bis auch die Achillessehnen, die sich am Anfang immer melden, auch der Körper einigermaßen fit präsentierte.

Das heißt natürlich nicht, dass mir nicht ein wenig mulmig im Kopf geworden wäre, als es auf den Schlenker ging, der aus meiner jetzt schon wieder gewohnten 20er- eine 28er-Runde inklusive einiger gemeiner Steigungen machen würde. Aber dann lief es, zwischendurch hatte ich sogar Anflüge des Ganz-weit-weg-und-mit-mir-im-Reinen-Seins, und bis Kilometer 25 ging es wirklich so gut, dass sich schon der Gedanke aufdrängte, dieses Ritual wieder öfter zu "feiern".

Jetzt freue ich mich aber vorwiegend, es diese Mal überstanden zu haben, freue mich auf eine Woche mit verringertem Trainingsumfang (die letzte eines 4-Wochen-Zyklus') und überlege mir dabei, wie ich am Laufen wieder richtig Spaß finden kann. Und nicht nur durchringen und "es geht so"!

Samstag, 8. August 2009

"Der beste Milchreis der Welt"

Nach einer recht anstrengenden Woche, in der ich die bisher 60 Trainingskilometer bei nicht zu unterschätzender Hitze meinem beruflichen und "Socializing"-Programm abtrotzen musste, war heute trainingsfrei. Da ich zudem auch schon um 7 Uhr aufwachte, bot sich die einmalige Gelegenheit, Liegengebliebenes im Haushalt zu erledigen und die wichtigsten Bereiche der Wohnung mal wieder in einen Zustand zu versetzen, den auch andere als einladend empfinden würde (ich bekomme ja eigentlich gern Besuch, aber bei dem Chaos...)

Gesagt, getan gönnte ich mir allerdings erst noch einen Spaziergang zum Bäcker und das Anlesen der FAZ. Dann allerdings machte ich mich mit lang nicht gekannter Disziplin an meinem Sauberkeitsproblem zu schaffen. Die allwochendliche Bad-Routine war bald abgespult, Gelegenheit genug, auch noch die Fliesen samt Fugen endlich mal wieder gründlich abzuwaschen.

Dann die Küche. Weil man ja immer mit dem Schlimmsten anfangen soll, nahm ich mir zunächst den Mülleiner zur Brust: mit Zeitungspapier das Gröbste abreiben und dann ab in die Dusche, wo Innen- und Außeneimer je eine gründliche Wäsche zuteil wurde. Dann den Kram unter der Spüle (mein Mülltrennungs-Vorsammel-Reservoir) geordnet und zum Container gebracht. Schließlich kam ich dann zum angenehmeren Teil des Morgens (es gibt beim Putzen/Aufräumen sowas): alles vom und aus dem Küchenschrank geräumt, durchsortiert und Sachen, die ich eh nicht mag und somit auch in den kommenden 20 Jahren nicht verzehren würde, wenn ich sie denn behielte, weggeschmissen. Desgleichen ein Sammelsurium billiger Platsiktüten aus der Supermarkt-Obstabteilung. Nach dem Einräumen und wegbringen zweier kleinerer Mülltüten dann also auch hier: beruhigendes Gefühl des Ordnung-geschafft-Habens.

Was, erst Viertel nach neun? Musste nicht auch...? - Genau, den Kühlschrank habe ich dann auch gleich noch abgestellt, Glasplatte raus, altes Handtuch unten rein. Nur wohin mit der Milch, die ja selbst in der H-Version bei dieser Schwüle vermutlich keine paar Stunden ohne Kühlung gut bleiben würde? Da ich aber gerade beim Aufräumen ein dreiviertel Kilo Milchreis gefunden hatte, lag schließlich auch die Lösung dieses Problems auf der Hand. Also brachte ich die Milch zum Kochen, rührte den Reis ein und hatte dann (mit einigen Unterbrechungen zum Nachgießen von Flüssigkeit) eine Dreiviertelstunde Muße, um meine Zeitung auszulesen und sonstwie anders in den Tag hinein zu träumen.

Blieb nur noch der oblogatorische Besuch beim Discounter, denn so, wie ich meinen Milchreis mache, gehört dazu obligatorisch das vollpürierte Apfelmus, das es nur in diesen Stätten kulinarischer Unkultur so zu kaufen gibt. Also: Rucksack auf, in Aldi rein, Rucksack voll, Rückweg fertig.

Derweil hatte der Milchreis auf der nicht heißen Herdplatte auf mich gewartet, war aber noch gut warm und mit einer Riesenschicht besagten Apfelmuses (dafür zuckere ich die milch-Reis-Masse überhaupt nicht) extrem lecker. Oder lag das vielleicht nur daran, dass ich mich schon so lange auf Milchreis gefreut hatte, selbst kochen sowieso immer die Vorfreude erhöht und eine Läuferin im Training eh alles isst, Hauptsache, es macht satt???

Donnerstag, 6. August 2009

Wenn die Kilometer kürzer werden...

Kennt ihr es auch, dieses Gefühl: Da läuft man so vor sich hin, Tipp, Tapp, Tipp, Tapp, Schritt für Schritt, und wo einem sonst 15 Kilometer als unendlich lange Quälerei vorgekommen wären, wundert man sich am Ende - "was denn, schon wieder zurück vor meiner Haustür?"

Es ist diese Art von Erfolgserlebnis, die mir in den letzten zweieinhalb Wochen das eine oder andere Mal vergönnt war. Erst beim Aufstieg aus der tiefen Grube des Untrainiertseins, wo mir erst 5:30 pro Kilometer vorkamen wie nahe am Weltrekord (oder zumindest fühlten sich Lunge und Herzschlag so an) und jedes geschaffte Aufraffen allein Grund zum Jubel war - und ich schließlich in den Flow zurückfand. Und dann dieses unglaubliche Gefühl, dass mir das Laufen leichtfällt. Es ist ein bisschen wie schweben, und wenn man bei der Schwüle nicht so schwitzen würde, käme man nicht auf die Idee, es mit Anstrengung in Verbindung zu bringen.

Nun gut, morgen nochmal 15 und am Sonntagmorgen 30, und dann weiß ich endgültig wieder, woran ich bei mir bin. Wobei: Lauf-Unlust und Lauf-Probleme scheinen derzeit in der Luft zu liegen, wie ich nicht nur au der Laufblogger-Community erfahren habe.

Ich genieße jetzt erstmal die Hochphase - und drücke allen Schwüle-Geschädigten und Sommertief-Durchleidern die Daumen. Es wird wieder!!!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Mühsam ernährt sich...

...die Läuferin. Wobei es weniger die Ernährung ist, die mir Mühe macht (bei der Schwüle hier habe ich nicht die geringste Neigung, zu viel zu essen), sondern die Überwindung zum Lauf. Manchmal geht es mir tagsüber (bei der Arbeit) so schlecht, dass ich mich frage, was ich noch mit einer Läuferin gemein habe. Und dann wische ich alle Zweifel beiseite, ziehe mir die Klamotten an (Was schon reicht, um vor Schweiß zu triefen und zu kleben im Moment) und setze ganz ruhig einen Fuß vor den anderen. Und dann? - Geht's. Dienstag 15 und Mittwoch 10 - Donnerstag harrt seiner Durchführung...

Montag, 20. Juli 2009

Irgendwie geht's wieder

Seit dem 28.6.: So lange habe ich lange nicht nicht geschrieben. Aber immer, wenn ich mich dazu aufraffen wollte, was zu schreiben, hatte sich der zu berichtende Status schon wieder geändert. Das betrifft insbesondere mein Training und damit zusammenhängend meinen Gesundheitszustand:
Erst mit dem neuen Job noch ganz diszipliniert um halb 6 aus dem Bett gesprungen (muss ja dann weit fahren...) Dann irgendwann schlecht gefühlt, außerdem Knieschmerzen. Das dann also nach anderthalb Wochen mir 3 Frühaufsteher-Tagen sein lassen. Ab da spätestens nur noch unregelmäßiges Training wegen abendlicher anderweitiger Verabredungen - und unerklärlicher Verfall meiner körperlichen Verfassung - Heuschnupfen, Husten, Kreislauf, Müdigkeit, was-weiß-ich!

Entsprechend habe ich dann gestern den Lauf "GM-hütter Null" sausen lassen; schweren Herzens, aber es war wohl besser so. Seither wieder im Training mit 2 x 15 Kilometern gestern und heute. Ich rede mir ein, dass es mir mit Laufen besser geht als ohne. Drückt mir die Daumen, dass ich Recht habe ;-)

Sonntag, 28. Juni 2009

Indiaka, Bootstaufe und 2 Läufe

Ein vollgepacktes Wochenende war's, und eins, an dem ich einem guten Vorsatz nachging: mal wieder einen anderen Sport als das Laufen auszuüben. Die Wahl fiel nicht schwer, da sich gerade eine gute Gelegenheit boot, in der Kirchengemeinde die Disziplin Indiaca anzugucken. Ja, ihr lest richtig, denn "zugucken und reinschnuppern" stand auf der Anmeldung.

Dass daraus nichts wurde, lag daran, dass man einerseits für diese Sportart 10 (2x5) Spieler/-innen benötigt; allerdings waren außer mir nur 9 Mitglieder des "harten Kernteams" vertreten. Und zum anderen kann ich natürlich sowieso nicht lange stillhalten, wenn in meiner Nähe gesportelt wird. Da wir die Teams immer mal wieder durchtauschten, kann ich nur berichten, dass ich nicht immer nur verloren habe. Und angestrengt habe ich mich offenbar auch, denn meine rechte Schulter zieht heute ganz schön von den vielen Angaben, die ich machen musste...da ich nur wenige beim ersten Versuch über's Netz (Beachvolleyball) bekam.

Heute Nachmittag ging's dann auf zur Bootstaufe. Und zwar nicht irgendeines Bootes, sondern eines selbst gebauten Kanus. Wenn ich gewusst hätte, dass die Gäste auch fahren dürfen, hätte ich Wechselklamotten eingepackt. Da sich der Kanadier, der zunächst noch aus 3 Einzelteilen zusammengebot werden musste, aber als recht instabil im Wasser entpuppte, verließ mich ein wenig der Mut: ich kenne mich und wollte nicht wasser- und schlammtriefend durch die Stadt zurückradeln müssen. So blieben Bionade, wirklich leckere selbst gemachte Berliner und ein paar Fotos von dem freudigen Ereignis.

Fachfrauischer Zusammenbau:

Das gute Stück wird zu Wasser gelassen:

Jungfernfahrt der stolzen Besitzerin:



Und "for the record" jetzt noch meine Läufe, gestern 10 und heute Vormittag 20 Kilometer.

Freitag, 26. Juni 2009

"Lauf in den Tag"

Ich hab's mal wieder getan: 10,32 Kilometer sind zusammen gekommen in gemütlichen 59:04 Minuten - und das bei Dunkelheit und schwülem Nieselwetter. Aber es musste einfach sein, nachdem sich mein erster Arbeitstag nach dem Urlaub leider gar nicht gemütlich anließ. Schlafen hätte ich wahrscheinlich ohnehin nicht können, und beim Schmökern in einem guten Buch wären mr immer wieder irgendwelche Wut oder Verwünschungen hochgekommen.

Und da's hier draußen mit meiner Otto-Normalerbraucher-Kamera auch wirklich nichts zu fotografieren gab, noch einmal Impressionen von Lanzarote:

Eine Seefahrt die ist lustig...


...eine Seefahrt die ist schön,



...und noch manches andre (hier: Stockfisch auf der Leine) seh'n:



Einsamer Strand mit türkisblauem Wasser...

...Häuser am Meer

mit Schneckenhäusern übersäter Sand...

Eine Wüste

...und ein Blick für's Detail:

...glücklicherweise ist die Öde kleiner, als sie scheint!

Donnerstag, 25. Juni 2009

Lieber nicht hingucken ;-)



Über's Blutspenden hatte ich bereits vergangenen Dezember berichtet. Heute, nachdem der Rennsteiglauf hinter mir und alle möglichen anderen läuferischen Saisonhöhepunkte noch weit genug vor mir liegen, habe ich es wieder einmal gewagt. Passen zum Anlass war das Wetter besch..., was sich vor allem beim Warten vorm Blutspende-Mobil des DRK im Regen unangenehm bemerkbar machte.

Zeit hatte ich eigentlich auch keine und zu wenig gegessen und getrunken sowieso, aber nachdem ich den medizischen Check erfolgreich überstanden hatte (mein Blutdruck war 120/80, da kann man mal sehen, was ich als Läuferin immer noch für einen Schiss in der Hose habe...) und zuvor noch eine Bekannte zum Mitkommen überredet, gab es kein Zurück mehr.

Wie eigentlich immer war es bei mir nicht schlimm und ging dank fleißigem Pumpen mit so einem seltsamen Schaumgummi-Herzchen auch recht schnell. Erfreulich fand ich, dass diesmal an der Uni auch wirklich viele Erstspenderinnen und Erstpender dabei waren - bestimmt jede/r 3. oder 4. Die meisten gaben sich auch ganz cool und waren's wohl auch.

Etwas gelitten habe ich allerdings mit einer jungen Frau neben mir, die erst mehr als das normale Maß gezögert hat - soll ich, soll ich nicht? - sich dann aber durchrang und ... den ganzen Vorgang der Blutentnahme lang sichtbar zitterte. Da ging es mir irgendwie durch Mark und Bein. Und was ich gar nicht mochte, war diese Hilflosigkeit meinerseits, dass ich nicht wusste, ob ich etwas zu ihr sagen sollte, und wenn ja, was? Ich habe es dann gelassen, und beim Imbiss sah ich sie dann körperlich ok, aber irgendwie noch mitgenommen von der Erfahrung dasitzen. Einmal in einem solchen Augenblick nicht hilflos sein...

Und übrigens rede ich mir ja immer ein, dass Hingucken mehr nützt als schadet. Die laienpsychologische Theorie dahinter ist, dass man mich als Kind immer daran gehindert hat - und ich mir so die schrecklichsten Vorstellungen vom Geschehen machte. Ganz so schlimm ist es jetzt nicht mehr. Aber damit ich nicht doch vorher wegziehe, luke ich erst wieder auf meinen Arm, wenn die Nadel "sitzt". Soviel zum Thema "mutig" ;-(

Mittwoch, 24. Juni 2009

Anhaltendes Fernweh


Noch vor 2 Tagen bin ich über die Strandpromenade von Playa Blanca gejoggt, frühmorgens, denn dann war es nicht so heiß. Zu meiner einen Seite gab es immer den Ozean, dessen Wellengeräusche beruhigend an mein Ohr drangen. Und dazwischen stellte ich mir vor, ich würde von den frechen Möwen angefeuert, die auf den Lavafeldern an der Küste auf Beute warteten oder auch um einen bereits gefangenen Fisch stritten; dass mir die Papageien bewundernd(?) hinterherpfiffen, brauchte ich mir nicht vorzustellen - sie taten es wirklich.

Nun hat mich mein Zuhause wieder. Immerhin 24°C, immerhin blauer Himmel und ein bisschen Wind ist ja bei sportlicher Betätigung kaum zu verachten. Und dennoch spüre ich den Kontrast. Braunschweig ist nicht Lanzarote, die Wirtschaftswege und Pfade im Park haben nichts von dem entspannenden Ambiente eines tropischen Urlaubsparadieses. Ja, ich kämpfe noch mit meinem Fernweh. Immerhin bin ich ihm heute ein Stück weit davongelaufen. Und zur Erinnerung, Impressionen Teil II:

Lädt zum Entspannen ein - ein Weingut

In mühsamer Kleinarbeit schützen die Bauern ihre Reben vor dem Wind

Wandern statt faulenzen

Karger Ausblick

Und tolles Panorama (Famara-Klippen)

Das "Tal der tausend Palmen" (Haría)

Mondsee im Lavatunnel (Jameos del Aqua)

Mit dazugehöriger künstlicher Lagune - in der nur der spanische König baden darf

Also kühle ich mir die heißgelaufenen Fahrwerke im Atlantik (La Caleta de Famara)