Freitag, 30. Januar 2009

Auf in die Eifel!

Es ist geschafft, die Arbeit und die Trainingszurückhaltung der Woche sind vollbracht. Morgen kann es endlich richtig losgehen in ein Sportjahr, auf das ich mich freue wie lange auf keins mehr. Ich bin bereit, sowohl mental als auch ganz praktisch. Zum Beweis, meine gepackten Sachen:



Inhalt u.a.:
- bereit gelegte Laufsachen (warm)
- bereit gestellte Laufschuhe und -socken (je 1 Paar für Sa und So)
- Laufrucksack mit Trinkblase (3l), Müsliriegeln, Traubenzucker
- kleine große Notration für zwischendurch
- Übernachtungsutensilien für die Jugendherberge

Morgen früh wird es hart, spätestens um 5 Uhr will ich loskommen, hat map24 mir doch gut 4 Stunden Fahrtzeit ausgespuckt und muss ich neben den Unbilden des Wetters vielleicht auch mit ein paarmal Verfahren rechnen.

Zu guter Letzt noch eine Lehre des heutigen Laufs, die ich morgen gleich umsetzen werde: Der Brustgurt des Pulsmessers schnürt mir die Luft ab und der Anblick meiner (hohen) Pulswerte irritiert mich. Folglich bleibt dieses Zubehör morgen zuhause und ich nehme den Garmin "ohne Anhang" mit!

Donnerstag, 29. Januar 2009

SportTracks

Gerade habe ich noch gepostet, dass ich keinen Nerv auf Computerprobleme habe. Andererseits könnt ich euch ja sicher denken, dass ich mich als Ultraläuferin so schnell nicht kleinkriegen lasse. Ergebnis: Jetzt läuft's!

Wie hab' ich's gemacht (für alle, die doch noch uneingeweiht sind):


  1. .NET 2.0 bei Microsoft herunterladen. Benötigt wird das "redistributable package", mit dem ihr Software zm Laufen bringt, die auf einem anderen Rechner unter .NET geschreben wurde (oder so). Mein Fehler war, dass ich die Version für die falche Plattform (.84 statt x86) ausgewählt hatte. Nach Anweisung installieren. Ggf. Service Pack nachinstallieren.


  2. SportTracks bei Heise herunterladen. Installiert sich nach Klick auf "Ausführen" wie von selbst.


  3. Garmin Communicator herunterladen und installieren


  4. Garmin ANT-Stick in USB-Port stecken. Forerunner durch Drücken einer Taste aktivieren


  5. Sofern geöffnet, erledigt SportTracks dann den Rest von selbst.

Bin geteilter Meinung

Nachdem gestern mein Immunsystem ein wenig schlapp gemacht hatte, geht es mir heute - dank eurer Genesungswünsche - schon wieder viel besser. Jedenfalls gut genug, um heute Morgen den neuen Forerunner auszuführen und dabei z.B. zu merken, dass meine "10-KM-" in der Winterversion derer nur 9,3 misst. Interessanterweise empfinde ich dabei die Gerade hin zum See kürzer (anderthalb anstelle von 1,8 Kilometern), während mir die Runden um den See länger vorkommen, als sie sind. Solche Überraschungen werde ich als neu technisierte Läuferin nun sicher noch öfter erleben.

Spannender als der Lauf selbst (@46:01 Minuten) war aber die Erfahrung, zum zweiten Mal in meinem Leben mit Pulsuhr und zum ersten Mal mit so einem Hightech-Brocken am Arm zu laufen. Damit bin ich dann mitten im Thema dieses Beitrags, nämlich einer ersten Bewertung meiner stolz getätigten Neuanschaffung des Garmin Forerunner 405. Hier die Einschätzung in verschiedenen Kategorien:

Design: Die Farbe (ich habe die mintgrüne Variante) ist sehr ansprechend, ebenso die einer normalen Uhr angenäherte Form. Dennoch ist der 405 ein ganz schöner "Klotz", sowohl was das Gewicht (im Vergleich zu meiner Casio-Stoppuhr) angeht, als auch die Größe. Damit er nicht rutscht, habe ich ihn heute über dem Laufshirt getragen. Wie ich das im Sommer handhaben werde, weiß ich nicht.

Bedienung: Die Bedienung über den Touchring ist innovativ (um nicht zu sagen "cool"), und ich habe mich nach einem Blick in den Quickstart-Guide (Scrollen lernen) und ganz wenig Übung daran gewöhnt. Die Empfindlichkeit habe ich auf 3 = "mittel" eingestellt und kam damit auch während des Laufens prima zurecht. Kann mir auch gut vorstellen, den Ring einfach inaktiv zu schalten, braucht ma doch im Prinzip nur einmal "Start" und einmal "Stopp" (über die seitlichen Tasten) während des Trainings.

Funktionen: Davon bin ich absolut überwältigt, sowohl was den Funktionsufang angeht als auch die Praktikabilität. Das GPS hängt sich im Freien in Sekundenschnelle in seine Satelliten ein (Genauigkeit 10m). Die Erkennung des Brustgurtes funktioniert einwandfrei. Ebenso lässt sich das Display bzw. die unterschiedlichen Anzeigeoptionen nach einer kurzen Beschäftigung mit der Gebrauchsanleitung (in sehr gutem Deutsch!) einwandfrei und nach den eigenen Bedürfnissen konfigurieren. Als Grundeinstellungen habe ich sowohl meine "Rahmendaten" (Geschlecht, Gesicht, Max-Puls) eingegeben, als auch eine Standardrunde auf 2,5 Kilometer festgelegt, ein Intervaltraining erstellt als auch den virtuellen Trainingspartner auf 5:15 Min./km gepusht. Die Runden-Zeitnahme funktionierte heute ohne Probleme, das Handling ist so einfach, dass es auch während des Laufs problemlos durchgeführt werden kann.

Software: Das allerdings ist ein finsteres Kapitel. Bis zur Installation von GarminConnect und der Erkennung des Geräts lief noch alles gut. Dann allerdings die nichtssagende Warnmeldung, mein Browser sei "nicht richtig konfiguriert", worauf ich zunächst garmin.com in die Popupblocker-Ausnahmenliste einfügte, dann auch noch mein Antivirus installierte und am Ende feststellen musste, dass nichts davon half. Habe dann TrainingCenter installiert, um zumindest die Daten zu sichern. Sporttracks schaffe ich nicht zu installieren, weil mir angeblich .NET 2.0 fehlt. Für sowas bin ich wirklich nicht zu haben und außerdem zu müde.

Persönlich: Werde ich den Forerunner wahrscheinlich nur sporadisch zur "Vermessung" meiner bisherigen und neuer Strecken sowie an fremdem Orten verwenden. Nicht, dass es kein schönes Spielzeug wäre und interessant zu wissen, wie weit, wie schnell, wo lang und bei welcher Herzfrequenz man läuft/gelaufen ist. Nur habe ich heute schon gemerkt, wie mich die Blicke auf die vielen Anzeigen davon abhielten, wirklich ins Laufen reinzukommen. Und bisher und mit Gefühl ging's ja schließlich auch immer!

Werde jetzt ein bisschen Gymnastik machen und melde mich dann morgen wieder.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Heiße Sieben

Für die Eingeweihten der Homöopathie unter euch: Ja, ich bin ein wenig am Kränkeln (sog. "rheinische Verlaufsform", aber auch in Norddeutschland beliebt), sitze mit Halsschmerzen, Kopfschmerzen und leichtem Fieber zuhause und bin froh, dass es irgendwie geht.

Das Ganze kündigte sich bereits gestern Abend an. Ich war nach der Arbeit völlig kaputt (mehr, als die kurze Nacht zuvor erklärt hätte), wollte erst gar nicht zum Lauftreff gehen und quälte mich auch merklich, die insgesamt 15 Kilometer im eigentlich lockeren 6er-Schnitt hinter mich zu bringen. Zuhause angekommen, reichte es gerade noch zum Pastakochen und -essen, danach fiel ich völlig erschöpft ins Bett.

Gar nicht standesgemäß in Besitz genommen wurde deshalb auch meine neue Garmin. Nachdem Andreas, der ja mit seinem gebrochenen arm immer noch zuhause sitzt und sich als Ersatz-Empfänger angeboten hatte, sie mir vorbeibrachte, machte ich noch vorsichtig die Packung auf. Den Rest vertagte ich auf heute, wo ich schon feststellen konnte, dass die 405 zwar von der Form her weniger klobig aussieht, als die Vorgängermodelle, es von Größe und Gewicht her aber trotzdem ist. Hier ein Foto an meinem schmalen Frauen-Handgelenk:




Nun ist Garmin erstmal in der Steckdose, ich peppele mich mit Heißer Sieben (Ferrum Phosphoricum) und Kaffee, der glücklicherweise bei den Niedrigpotenzen nicht total Tabu ist, und hoffe auf baldige Besserung. Eigentlich wollte ich nämlich heute Abend ins Kino und vor allem am Wochenende laufen. Drückt mir die Daumen!

Dienstag, 27. Januar 2009

Produktive Nachtwache

Wie bereits die Tage zuvor mit intensiver Trainingsbelastung, fiel ich auch gestern gegen 22.30 Uhr todmüde ins Bett. Das merke ich immer daran, dass mir die Augen zufallen trotz anregender Bettlektüre (z.Zt. "Die Kultur des neuen Kapitalismus" von Richard Sennett).

Die Müdigkeit - und damit die Freude über den erholsamen Schlaf - währte allerdings diesmal nicht lange. Bis kurz vor 4 währte das Wälzen von einer Seite auf die andere, verfolgt von stressenden Gedanken, bis ich endlich das Licht anknipste und mich an meinen Schreibtisch schwang. Was mich da wach hält, kenne ich auch schon länger und versuche langsam zu lernen, damit umzugehen: Es ist das Ausgeben großer Geldbeträge und der dahinter aufscheinende Zweifel, was man mit der entsprechenden Summe (in diesem Fall für das Auto) hätte anderes und bessere anstellen können. Das müsst ihr jetzt aber nicht als Offenbarungseid lesen. Mehr als Bild aus dem Innenleben eines Menschen, dem seine Freiheit mehr bedeutet als sein Besitz und der, wenn er könnte, am liebsten "gar nichts" hätte - bis ich dann mal auf die praktischen Konsequenzen stoße ;-)

Allerdings konnte ich die unerwünschte Schlafunterbrechung zumindest produktiv nutzen. 2 Kapitel meines Lernstoffs habe ich in die anderthalb Stunden bis halb 6 gezwängt - die auch bemerkenswert gut hängen blieben. Danach bin ich bei empfundener Eiseskälte rund 7 Kilometer in ruhigem Tempo gelaufen, und fühle mich jetzt ziemlich fit für den Tag. Denn ich sage mir immer: Wenn Körper und Geist den Schlaf so dringend bräuchten, würden sie sich ihn holen. Wenn nicht, ärger' ich mich nicht im Bett über Schlaflosigkeit, sondern nutze die geschenkte Zeit. Führe ja keine schweren Maschinen, so dass diese Praxis völlig risikolos ist.

Euch einen aufgeweckten Tag!

Montag, 26. Januar 2009

Laufen - Essen - Schlafen

Viel laufen macht viel Spaß - und weniger laufen noch mehr. Seit dem grandiosen 30er am Samstagabend befinde ich mich in einer leichten Tapering-Phase. Diese habe ich auch nötig, denn letzte Woche streikte nicht nur teilweise mein Körper, sondern irgendwann wehren sich auch Kopf und Herz dagegen, alles und wirklich alles wegen des Laufens stehen und liegen zu lassen.

Zu den körperlichen Folgen der Laufbelastung gehörte seit Samstagabend vor allem ein schrecklicher Hunger. Nicht einmal Heißhunger, sondern einfach Hunger und der Wunsch, alle 1-2 Stunden alles zu essen, was nicht niet- und nagelfest ist. Das ging sogar so weit, dass ich um Mitternacht noch einmal aus dem Bett gestiegen bin (in das ich bereits um 22 Uhr geplumpst war), um mich an einer halben Tüte Gummibärchen gütlich zu tun.

Eine zweite Folgeerscheinung war/ist ein fast ebenso exzessives Schlafbedürfnis. Am Sonntag: 8 Uhr aus dem Bett (Hunger), 9.30 Uhr nach Lektüre der restlichen Samstagszeitung wieder rein (von Müdigkeit überwältigt), dann um halb 12 wieder raus (Frühstück fortgesetzt und gleich das Mittagessen angeschlossen). Den Nachmittag habe ich dann mit einem dreistündigen Spaziergang bei herrlichem Winterwetter und tief stehender, unendlich schöner Sonne mit einer Freundin genossen. Einige Hecken piepsten sogar schon wieder vor lauter Vogelstimmen, und ich meine, den Frühling gerochen zu haben (dazwischen Einkehr mit Mohnkuchen und heißer Schokolade in einem niedlichen Café).

Und als ich schließlich um 17.45 Uhr zuhause war? Genau, schlafen bis halb 8 und dann wieder von 22 bis 7 Uhr - wirklich gut und entspannend. Blieb nur noch, mit den Nike free 2 winzige Runden (zusammen rd. 5 Kilometer) durch den Park zu drehen. Auf dem Rückweg habe ich mir dann noch frische Brötchen mitgebracht und bin entspannt in den Tag gestartet wie lange nicht mehr.

Werde das jetzt so ähnlich weitermachen in freudiger Erwartung der 2 Marathons in der Eifel am Wochenende. So schafft man auch 100 pro Woche ;-)

Samstag, 24. Januar 2009

Super-Frühform und sensationelle Ernährungstipps ;-)

Es ist vollbracht, und wenn ich je bei einem Lauf gespürt habe, dass und wie Training wirkt, dann heute. Der Lauf in Kürze: 30 Kilometer in 2:21:22 Stunden. Das entspricht einer HM-Zeit von unter 1:27 Std. und wäre damit besser als meine persönliche Bestzeit. Vielleicht sollte ich also nochmal einen offiziellen HM und einen 15er in meine Planung einbauen, um die entsprechenden Zeiten abszustauben, wenn ich sie im Training sowieso laufe.

Dabei hatte ich heute nur mittelmäßig Lust und bin erst um 17.30 Uhr losgekommen. Vorher habe ich mich bei dem immer noch verletzten Andreas festgequatscht. Und davor habe ich bei dem Partner meiner Mutter Nudeln gegessen. Und davor habe ich mir ein neues Auto gekauft. Werde zu gegebener Zeit darüber berichten, und es wird mich sicher auch wehmütig stimmen, meinen alten, treuen Nissan Micra, mit dem ich seinerzeit halb Europa und ganz Frankreich unsicher gemacht habe, zum Verschrotten zu geben. Aber nachdem mir letztes Jahr jemand seitlich die Stoßstange abgefahren, den Kotflügel eingebeult und die Radkappe zerdeppert hat, der Unterboden verzogen ist und ich auf der Fahrt zum 100er in Leipzig auf der Autobahn irgendein Blech abreißen musste, das nur noch auf "halb 8" am Unterboden hing, war es wohl die einzig mögliche Entscheidung.

Weil ich heute einen so besonders guten Tag hatte, finde ich es angemessen, die Freude mit einem "Geschenk" an meine Leserschaft zu feiern. Nämlich mit meinen sensationellen Ernährungstipps. Diese mögen manchem von euch dubios vorkommen; jedenfalls entsprechen sie nicht dem, was gemeinhin in Sportler-Ratgebern empfohlen wird. Aber wer viel läuft, kann sich ja ohnehin nicht durch 120 Seiten Rezepte und ernährungswissenschaftliche Abhandlungen lesen, deshalb hier meine Top 15 in Kürze:

15) Tropenfrüchte von Katjes
Sollen angeblich mit natürliche Farbstoffen und Aromen sein. Schmecken jedenfalls, lassen sich angenehm kauen und geben Energie, z.B. unterwegs im Auto.

14) Trail-Mix Studentenfutter mit roten Früchten, OHNE Rosinen
Wenn ich mal keine Schokolade will, total ausgepowert bin und was halbwegs gesundes knabbern will. Mit großen Erdnüssen, vielen Cashews und sogar Paranüssen.


13) Gemüseboulette mit Pinienkernen, grünen Nudeln, Leipziger Allerlei (Mensa)
Schmeckt wie Omas Fleischklöpse, nur ohne Fleisch und ohne Oma. Der Geschmack der Kindheit, vor allem mein Lieblingsgemüse und dann mit 'ner Mega-Portion Nudeln ;-) Gibt's leider nur selten.

12) Salat von meinem Lieblings-türkischen Imbiss
Drei aus Möhrensalat, dicken weißen Bohnen, Artischocken, Mais und Couscous, darüber Tzaziki und ein leckerer, frisch gebackener Hefefladen. Super abends nach Arbeit oder Laufen. (Morgens und für die anderen nicht so super!)

11) Dinkelchen
Knusprige Mini-Gebäckstückchen mit Dinkel. Klingt gesund, schmeckt gut, klebt nich so schnell und lässt sich prima am Schreibtisch oder Rechner nebenbei knabbern. Gab's auch beim 100-KM-Lauf in Leipzig. Ich mag am liebsten die Vollmilch-Version.


10) Sun Rice
Mit diesen Süßigkeiten schreib' ich die inspiriertesten Texte (inkl. Magisterarbeit) und habe danach so viel Power zum Laufen wie nie. Natürlich total fettig!

9) Matjesbrötchen
Ess' ich immer, wenn ich zwischen Arbeit und Training nochmal in der Stadt bin. Fisch, Zwiebel, Tomate, saure Gurke, die bessere Alternative zur Bratwurst und ein Beitrag zu "2x pro Woche Fisch".

8) Geräucherte Putenbrust, gern auch ohne Brot ;-)
Mager, lecker, ess' ich auch spätabends noch gegen Heißhunger, zwischendurch aus Spaß mit Senf und während der Fastentage des Carboloadings in rauhen Mengen.

7) Brotkonfekt
Mini-Brote mit Curry, Knoblauch oder Nuss von der Bäckerei Mechau in Braunschweig. Echt kohlenhydratreicher Knabberspaß für zwischendurch, hier auch auf Parties zu haben!

6) Mohnkuchen
Am liebsten von derselben Bäckerei wie das Brotkonfekt, weil das die Mohnschicht mindestens 2,5 Zentimeter dick ist. Probiere aber allerorten auch die dortigen Sorten und verschmähe nicht die Strudel-Variante mit Streuseldecke und dickem Zuckerguss. Habe jetzt allerdings erfahren, dass Mohn positive Dopingtests auslösen kann. Und kann die Leistungssteigerung (1/2 Stunde vor dem Lauf genossen) bestätigen.


5) Vollkornnudeln mit Soße "Arrabiata" und Champignons
Gesund+Scharf+Pilze, die ich einfach koche und unter die Fertigsoße mische. Eine einfache und schnelle Alternative, wenn man dem Training Magen und Glykogenspeicher (denen man mit irgendeinem Spurenelement in den Pilzen auf die Sprünge hilft!) nach Auffüllung schreien.

4) Erdnüsse
Meine fast täglichen Begleiter, und zwar in RAUHEN Mengen (~200g/Tag). Favoriten sind natürlichfrisch geröstete zum Selbstknacken und, wenn das nicht geht, die ungesalzenen von ültje.

3) Kaffee
Ich arbeite im Büro ;-) Außerdem habe ich mal gelesen, dass das Koffein der Regeneration auf die Sprünge hilft. In Frankreich bekam man jedenfalls auf Wunsch auch einen im Ziel. Bin dabei geblieben.

2) Vollkornbrot mit Honig
Schneller und leckerer Energiebringer. Eigentlich jeden Tag zum Frühstück und manchmal auch zwischendurch. Hoteliers aufgepasst: Krieg' ich keinen Bienensaft, werd' ich grantig!!!

1)Apfel, Banane, Müsli mit Naturjoghurt, OHNE Rosinen v. dm
Ess' ich IMMER zum Frühstück, und seit ich die Körnermischung von dm entdeckt habe, auch nicht mehr bloß mit langweiligen Haferflocken. Inwzischen habe ich mich auch ans Amaranth gewöhnt, das unter Läufern ja als Geheimtipp gilt, und von dem ich jetzt extra noch 1 EL dazutue.

Ich habe nichts gegen Ernährungsberater. Jedenfalls nichts Wirksames ;-)

Donnerstag, 22. Januar 2009

Eine Woche voller Erleben

Als ich diesen Blog "Schultergucken" nannte und mir selbst das Psudonym "dieErleberin" gab, geschah das auch mit dem Hintergedanken, dass mir das "wirkliche Leben" immer wichtiger sein würde, als das Internet. Entsprechend befürchtete ich auch, zwischen den einzelnen Beiträgen sehr lange Pausen zu machen. Wenn dieser Zustand letztlich nicht eingetreten ist, dann verdankt ihr und verdanken Sie, liebe Leser, euch das selbst. Mit euren anregenden Kommentaren, mahnenden Worten und motivierenden Kommentaren habt ihr mich begleitet und beim Bloggen ebenso wie beim Laufen bei der Stange gehalten. Dafür an dieser Stelle einmal ein herzliches Dankeschön!

Wenn ich mich diese Woche wenig gemeldet habe, dann, weil sie wirklich ereignis- und erlebnisreich war. Ich beschränke mich im Folgenden mit einer Aufzählung der größten, lauf- und freizeitrelevanten Posten:

Training: Dieses Mal habe ich meinen Plan durchgezogen und tatsächlich nach 4 Wochentagen bereits 100 Kilometer "runter". Morgens bin ich jeweils 10, abends 15 Kilometer gelaufen. Als Besonderheit habe ich bei 2 der morgendlichen Läufe die Nike free getragen, und bin bisher sehr zufrieden mit der Anschaffung. Unterdessen bleiben die Streckenverhältnisse unberechenbar, war unsere Runde z.B. am Dienstag mit den Lauftreff-Leuten wieder stärker vereist als am Montag, als ich dort allein unterwegs war. Kleiner Seitenblick zur Form: Heute die 15 Kilometer trotz kleiner Eis-Unterbrechungen und einer Art Hungerast zwischen Kilometer 4 und 6 in 1:11:44 Stunden. Eigentlich locker. Es wird!

Laufschuh-Rückgabe:Diesen Riesen-Wackerstein habe ich am Dienstag zur Post geschleppt und mit dem äußerst komfortablen Retouren-Service von RP sehr einfach aufgeben können (man bekommt den Post-Code für die Rücksendung gleich mitgeliefert und muss nichts bezahlen. Heute habe ich auch die adistar Cushion (unbenutzt) zu Karstadt Sport zurückgetragen. Grund: Ich war mit nicht sicher und ausprobieren ist da nicht drin. Lektion: Kaufe in Zukunft nur in Geschäften mit Möglichkeit zum Testen unter Alltagsbedingungen; oder mega-spontan auf Marathonmessen. Problem: Habe nur noch 3 Paar Laufschuhe, von denen zwei ihre beste Zeit lange hinter sich haben...

Garmin Forerunner 405: Ich habe mich ja lange gegen den Herzfrequenz-Hype gewehrt. Die Möglichkeit, künftig meine Touren per GPS nachzeichnen zu können und ein paar zusätzliche Auswertungen und Trainingsmöglichkeiten ("virtueller Trainingspartner") zu haben, reizte mich denn aber doch. Zudem finde ich mich selbst endlich genug "freaky", um solch ein Teil zu besitzen. Bestellt habe ich es heute durch meine 1. ebay-Auktion ever für etwas über 200 Euro (inkl. Pulsgurt). Kein schlechter Tag für eine schlechte Kauffrau.

Kino: Habe mir gestern nach dem Training die örtliche Premiere von "Operation Walküre" angesehen. Mit von der Partie war mein Trainingspartner Andreas, der seit über einer Woche mit gebrochenem Arm ausharren muss. Der Film ist absolut sehenswert, sowohl, was die historischen Details zum Attentat und der geplanten Machtübernahme angeht, als auch wegen des extrem hohen Spannungsfaktors. Wohl noch nie habe ich im Kino so mitgefiebert. Solltet ihr euch unbedingt angucken. Danach waren wir dann noch in einer Studentenkneipe, und ich aß auf meinen Kino-Kaffee noch ein Lahmacun mit Spinat, frischen Zwiebeln, Tomaten und Salat. Mit der nötigen Bettschwere habe ich mir dann heute "Ausschlafen" bis um 7 gegönnt.

www.ab-ins-bett.de ;-)

Montag, 19. Januar 2009

"Das wollen wir mal gelten lassen" und "Schuhtest"

Heute ist Montag, ergo mein Tempo-Tag. Leichter gesagt als getan bei den mit halb abgetauten Eisschollen bestückten Wegen hier ringsherum. Was mir dafür weniger zu schaffen machte, war meine Form bzw. Schmerzen und Unlust, die sich in den letzten Tagen abgewechselt hatten.

Also um 17 Uhr pünktlich Schluss gemacht und mein Fahrradlicht repariert und dann ab auf die Pist. Doch halt, eine Sache war da noch. Schließlich stehen bei mir zu Hause ja seit knapp einer Woche 2 Paar neue Laufschuhe rum, die getestet bzw. eingelaufen werden wollen Adidas Supernova cushion7 und adistar cushion 6, jeweils in 42. Von beiden bin ich nicht so wirklich überzeugt, muss mir doch ein guter Laufschuh eigentlich passen, sobald ich mit meinen normalen Baumwollsocken aus dem Alltag hineinschlüpfe. Dieses "harte" Kriterium erfüllen beide nicht. Den adistart (von Karstadt Sport) habe ich mit dicken Laufsocken anprobiert und im Geschäft als bequem empfunden. Allerdings habe ich bei mehrfachem Nachdenken den Eindruck, er sei zu "badewannig" (weich, zu wenig Bodenhaftung...).

Den anderen, Supernova, besitze ich seit dem Sommer eine 2/3 Größe kleiner, was für kurze schnelle Läufe klasse ist. Bei 50 Kilometern und den scheinbar auch bei mir "wachsenden" Füßen bin ich damit allerdings auch mal an meine bzw. seine Grenzen gestoßen, so dass ich ihn diesmal in schwarz und eine halbe Nummer größer bestellt habe (bei RP online). Passen wie angegossen tat er nicht, außerdem scheint er - nach dem Lauf betrachtet - schwerer und schwergängiger zu sein als der weiße. Kann sowas bei gleichem Modell und gleicher Nummer sein???

Also welchen teste ich denn jetzt? Dumm auch, dass ich bei beiden nicht genau weiß, ob ich sie nach dem Test noch zurückgeben kann. Noch dümmer, dass ich nicht zuerst bei RP-online angerufen und DANN getestet habe, denn, was soll ich sagen, der Lauf heute war schuhmäßig ein Debakel. Schon auf den ersten Metern merkte ich, dass die Schlappen nicht mitgehen wollten in meine Bewegungen, wischte aber jeden Zweifel beiseite und peeste erstmal los.

Am Anfang ging alles noch ganz gut. Ich musste dann aber im Park feststellen, dass es dort so vereist war, wie noch nie - und einige Umwege über die tief matschigen Rasenflächen machen. Auf dem Teilstück, das den Park mit "meinem" See verbindet, muss es dann wohl so eisig gewesen sein, dass di Stadt dort kurzerhand die Wege mit Baustellenbegrenzern (naja, diesen rot-weiß gestreiften Barrieren) gesperrt hat. So überlegte ich mir kurzfristig (und nach einem kleinen Motivationstief), die Ausweichstrecke unseres Lauftreffs zu nehmen. Eine ganz schön gruselige Entscheidung. Nicht nur, weil ich sie wegen Dauerquatschens und Gruppentriebs nicht erinnere; auch führt sie durch ein weniger gutes Wohnviertel, zwischen Gartenkolonien und im Winter weitestgehend unbenutzten Sportanlagen hindurch, aber was so eine richtige Sportlerin ist - denkt nur ans Training und gibt richtig Gas.

Da die Strecke meines dunklen Wissens nach etwas länger ist als die üblichen 14,5 Kilometer, und angesichts der Tatsache, dass ich mich ein paar Mal verlaufen habe und des Öfteren vom Eins ausgebremst wurde, wollen wir deshalb 1:14:03 für 15 Kilometer mal als "Tempotraining" gelten lassen.

Ach ja, falls jemand etwas von einer Zufriedenheits-(2-Wochen-Test-und-Rückgabe-)Garantie bei Runner's Point online weiß, WÄRE ICH FÜR HINWEISE DANKBAR.

Nachtrag 20.01. zum Thema Schuh-Umtausch: Habe gerade mal die Geschäftsbedingungen auf der Rechnung von Runners Point angesehen und fand folgenden Passus:
"Passform-Garantie"
Sollten Sie nach dem ersten Gebrauch Ihres Laufschuhs bemerken, dass die Passform nicht stimmt, nehmen wir den Schug zurück. Sie erhalten entweder Ihr Geld zurück oder suchen sich ein anderes Produkt aus.

Das nenne ich fair!

Als ob nichts geht

"Tell me why I don't like Mondays" schrillten die Boomtown Rats in den 1980er-Jahren. Genau das habe ich mich auch gefragt, als heute Morgen der Wecker klingelte, pünktlich um kurz vor 6, um noch schnell 10 Kilometer zwischen Wochenende und eigentlichen Wochenbeginn zu quetschen. Ehrlich gesagt habe ich sogar ein paar Minuten lang daran gedacht, einfach liegen zu bleiben, denn was bringt es, zu laufen, wenn ich total kaputt bin.

"Ruhe auf den billigen Plätzen!" schrie dann meine Selbstdisziplin den inneren Schweinehund an, und nach endlos scheinenden 10 Minuten, in denen ich mich mit kaltem Pfefferminztee vom Vorabend ein wenig rehydrierte, war ich im Dunkel vor der Tür. Da von der Runde am See außer Matsch (weniger schlimm) und Eis (total nervig) nichts zu erwarten war, ging es durch die Stadt. 3 Runden durch mein Wohnviertel, über eine Hauptstraße, die Runde für Runde zusehends erwachte, lauter und stinkiger wurde (so, wie ich laufe, muss ich sie aber weder überqueren noch lange daneben herlaufen), das alles bei milden Temperaturen und nur ganz stellenweise kleinen, rutschigen Flächen, denen das geübte Läuferauge im Laternenlicht behende ausweicht.

So weit, so gut, aber wie schnell war ich eigentlich unterwegs? Obwohl ich nicht sonderlich außer Atem war, meinte ich, meinen Puls gelegentlich deutlich in den Ohren zu hören. Und dann erst das Gefühl in den Unterschenkeln, die sich anfühlten, als befänden sie sich in schmerzhafter Dauerdehnung. Hinzu kamen Probleme mit beiden(!) Knien sowie undefinierbare Schmerzen in beiden Füßen. Überlastung, Müdigkeit, falsche oder ausgeleierte Schuhe?

Wohl ein bisschen von all dem. Und nach einem guten, gesunden Frühstück die hoffnungsvolle Zuversicht, dass es heute Abend besser wird.

Sonntag, 18. Januar 2009

Den Gefahrenbereich weiträumig umlaufen

Wenn es mir heute weiterhin so schlecht gegangen wäre wie gestern, hätte ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Alerdings: zwei faule Tage mit Lektüre im Sessel und nur raus zum Einkaufen - das entspricht ganz und gar nicht meinem Temperament. Daher der Entschlus: heute geht's mir wieder gut und ich mache Sport.

Gesagt, getan. Um 8 Uhr war ich denn auch schon problemlos aus den Federn. Die Wohnung durchgelüftet und klare Sonntagsluft ohne lästige Hintergrundgeräusche der nahen Straße genossen. Dann kurz ins Internet und dabei einen Pfefferminztee getrunken, denn so wie sich meine Kehle anfühlt, bin ich ziemlich dehydriert. Und anschhließend die neue, schön weiße wattierte Jacke übergezogen und raus.

Da es hinter dem Haus noch seeeehr glatt war, versuchte ich's erst gar nicht am See, sonden rannte lieber ein paar Runden durch Stadtviertel. 9,5 Kilometer in 47 Minuten. Das konnte ich zwar rein statistisch schon mal besser, aber dafür, dass ich gestern noch dachte, ich liefe "nie wieder" war's recht gut und angenehm, endlich mal wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Morgen fängt die neue Woche an, eine mehr (die vorerst letzte) mit "verschärftem" Trainingspensum. Dann wird gespart für den Doppelmarathon am 31.1./01.2. und anschließend die Form mit Spaß erhalten. Die Gefahr ist damit umschifft und der seelische und läuferische Frieden hergestellt.

Freitag, 16. Januar 2009

Juchuuu, Glatteis!

Es ist mal wieder spät geworden deshalb nur ein kurzes Update von mir. Habe mich gestern Abend anderen Interessen gewidmet und war deshalb heute Morgen laufen. Obwohl man's so eigentlich nicht nennen kann; während innerstädtisch der Verkehr langsam wieder seine normale Fließgeschwinigkeit erreicht, sind meine außerstädtischen Reviere jetzt wirklich richtig fies vereist. Laufen, so dass man das Gefühl hat, entweder vorwärts zu kommen oder doch wenigstens entspannt und eins mit sich und der Welt zu sein, geht da nicht mehr. Heute war ich viel zu sehr mit meinem Gleichgewichtssinn beschäftigt - und latschte auf den letzten Kilometern in eine eiskalte Pfütze *blääääh*
Unter diesen Umständen nehm' ich da mal als Zeichen des Himmels. Werde morgen nur meine Kopf anstrengen; und vielleicht ein kleines Bisschen meine Arm- und Bachmuskeln. Ob Ausrede oder nicht: bei DEN Streckenverhältnissen muss ich keine Kilometer fressen!

Donnerstag, 15. Januar 2009

Gerädert und gevierteilt

JA, ich war heute Morgen laufen. NEIN!!! ich hätt's nicht tun sollen, denn so langsam machen sich die Nebenwirkungen übermäßigen Trainings bemerkbar. Nicht nur, dass ich um 6 Uhr rechtschaffen erstaunt war vom Klingeln meines Weckers und dann tatsächlich ein paar Minütchen darüber nachsann, doch liegen zu bleiben. Auch tat mir beim ersten Schritt aus dem Bett gleich der rechte Fuß (direkt hinter dem Gelenk des zweiten Zehs) weh.

Aber ein Indianer kennt ja keinen Schmerz. Zumindest nicht diese oder nächste Woche. Deshalb raus aus den Federn, rein in die Laufklamotten und raus aus der Tür. Kalt war's nicht, doch auf dem eigentlichen Schotterweg vor meinem Wohnhaus so glatt, dass ich mich spontan für den Umweg über den Garagenhof entschied, um meine Runde durchs Stadtviertel zu drehen. Die Wege sind dort inzwischen praktisch enteist, so dass 53 Minuten für knapp 10 Kilometer keine Kunst mehr waren. Viel schwerer fiel es mir, überhaupt einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich hatte keine Lust, mein Körper sich mit Zwicken, Zwacken und Zipperlein gegen mich verschworen, und wie schreibt man eigentlich T-e-m-p-o-g-e-f-ü-h-l ???

Nur so viel: Ich lebe noch, heute Abend noch einmal knapp 15 und dann sind Anstrengung und Einsamkeit (zumindest in der Kombi) für diese Woche erstmal überstanden. Ein furchtbarer Sport, dieses Laufen ;-(

Mittwoch, 14. Januar 2009

Schlittern in einer Zauberwelt

Seit Montag habe ich mich hier nicht mehr gemeldet. Das liegt einerseits daran, dass ich viel zu tun habe. Anekdotisch möchte ich von der Abholung meiner bei RP im Netz bestellten Laufschuhe (Saucony Grid Triumph 5 und adidas Supernova cushion 17) berichten. Diese wurden gestern endlich ausgeliefert. Allerdings nicht, wie von mir geplant und erhofft, an meine "Poststation" (diese gelben Dinger, aus denen man per Scheckkarte seine Sendunen 'rausholen kann, sondern in die Postfiliale. Und wie die es so an sich haben, machen sie um 18 Uhr, spätestens 18.30 Uhr dicht. Doch war dies nicht das einzige Problem, denn mein Paket wurde nicht etwa in die nächstgelegene Filiale gebracht (die sich direkt neben der Packstation und diese wiederum sehr nah bei meiner Arbeit) befindet, sondern in eine des nördlich gelegenen Stadtteils. Macht geschätzte 3 Kilometer Umweg je Strecke durch unbekanntes Gebiet, den Rückweg davon mit einem Riesenpaket (weshalb es nämlich nicht in die Packstation passte) auf dem Gepäckträger und mit der lapidaren Erklärung: "Die haben da keine Paketausgabe." Arbeiten denn überall nur Stümper, die ihren Bregen (norddeutsch für Hirn) an der Stempeluhr abgeben?

Naja, kommen wir zum Wesentlichen. Mein Programm habe ich dieser Tage fleißig abgespult, allerdings, wie der Ausdruck vermuten lässt, auch nicht mehr als das. Neben Dauerunlust plagen mich Dauerhunger sowie abwechselnd Schmerzen im zweiten Zeh des rechten Fußes und im linken Knie. Heute Abend, nachdem ich im Büro viel zu lange gebraucht hatte, war die Versuchung, auf der faulen Haut zu bleiben, besonders stark. Gut, dass ich mich erfolgreich dagegen zur Wehr gesezt habe. Denn auf meiner Abendrunde lag der See unter feinem, gerade noch durchsichtigem Nebel. Die Wege waren völlig vereist und es kam zu zwei Beinahe-Stürzen meinerseits. Entsprechend tastete ich mich auf der noch mit pappigem Schneel bedeckten Grasnarbe entlang, war langsam, wurde aber immer entschädigt, wenn ich von meinen Füßen auf die noch mit tauendem Eis bedeckte Wasserfläche blickte, darüber ein dumpf leuchtender Zauberschein. Die Luft war klar aber nicht kalt, und das Licht ähnelte eher der Morgendämmerung, wie ich sie von durchgemachten Nächten oder aus dem hohen Norden kenne und weniger einem Winterabend.

Einerseits schade, dass ich die Kamera nicht mit hatte. Andererseits: mein billiges Amateur-Modell hätte bei DEN Lichtverhältnissen sowieso nichts eingefangen.

Wegen der Glätte laufe ich morgen früh meine Standardrunde durch den innerstädtischen Park, was auch nur 8 Kilometer ergibt. Und werde vorerst versuchen, den Plan noch eine Woche durchzustehen, bevor es ans Aufpeppeln für den Marathon-Doppeldecker am 31.1./1.2. geht. Planen ist eins, machen ein anderes...

Montag, 12. Januar 2009

Fast food?

"Der Mensch ist, was er isst." Zumindest fühlt er/sie sich manchmal so. Ich zum Beispiel hatte heute Mittag zwei (sehr leckere) Bratwürste mit Kartoffelsalat. Zwar dachte ich eigentlich, dass auch die schwerste Mahlzeit sich innerhalb der 4 Stunden bis zum Anfang meines Laufes verdaut haben müssen. Dem war dann aber nicht ganz so, so dass ich meinem geplanten "temporeichen" Start in die Woche unter erschwerten Bedingungen hinlegen musste. Zwar hatte ich dieses Mal keine Seitenstiche, aber als Läufer/-innen wisst ihr ja wohl alle, wie es sich anfühlt, wenn man nicht ganz "stromlinienförmig" ist.

Naja, halb so schlimm, denn zusammen mit der durchgängigen Eisdecke auf der Strecke macht das ja zweimal "minus", also "plus". Und nachdem ich mich zur Hälfte um den See gequält und meine wirklich hervorragende Zwischenzeit abgelesen hatte, waren auch die Flügel zurück: "Stell dich doch nicht so an!" Was soll ich sagen, mit 1:08:18 td. auf der 14,7er-Runde so schnell wie nie. Und das, obwohl ich heute Morgen mein Ruhegelübde nicht eingehalten habe und schonmal 5,5 Kilometer ebenfalls übers Eis getappt bin. Also doch "Fast food", dieser Mensa-Fraß.

Dazwischen noch 8 Stunden im Büro und 2 am Schreibtisch für's Studium. Und da sag' noch einer, Sport mache dumm ;-)Aßerdem freu ich mich auf morgen, denn da laufe ich nicht nur langsamer und stressfreier, sondern dank Lauftreff auch mal wieder in Gesellschaft!

Sonntag, 11. Januar 2009

Free!

Dieser Titel bezieht sich auf zwei Aspekte. Erstens darauf, dass ich heute lauffrei habe - und es sehr genieße, die schöne Schneelandschaft mal nur durch's Fenster zu sehen, anstatt mich mehr oder weniger schnell dort hindurch zu bewegen. Allerdings habe ich ja auch ganz gute Alternativen: Heute Morgen (naja, so gegen 9) habe ich mich bereits vor meine Fernstudien-Unterlagen gesetzt. Und siehe da: springt mir doch prompt ein Thema für eine noch zu absolvierende Hausarbeit entgegen...

Zweitens geht es um meine neuen Treter: Nike women's free 5.0. Nachdem ich meine Brooks-Treter zurückgebracht habe, bin ich ja nun ständig auf der Suche nach neuen Laufschuhen, die im Moment des Gnadenbrots für die alten deren Platz einnehmen. Bei Karstadt Sport wurde ich gestern mit einem Paar heruntergesetzten adistarCushion 6w prompt fündig. Und weil ich grad' so schön dabei war - und die "Free" auf 50 Euro herunter gesetzt - dachte ich, die probierst du auch. Passen wie angegossen und werden sicherlich im Alltag und bei Regenerationsläufen zum Einsatz kommen. Und vielleicht lösen sie ja einen Teil des Problems mit meinen Blasen unter den Ballen, von wegen Training der Fußmuskulatur. Hier sind sie übrigens...




Werde weiter berichten!

Samstag, 10. Januar 2009

"Vernunft" und "Wochentrainingsplan"

Ihr habt euch ja sicher schon gefragt, wie lange ich mein "Mammutprogramm" durchhalte. Die Antwort ist recht einfach: genau bis eben gerade, nach dem 20-Kilometer-Lauf, den ich in weiser Voraussicht schonmal nicht mit meinem Trainingspartner gemeinsam gemacht habe. Mit Ach und Krach bin ich so im GA1-Bereich durchgekommen (1:55 Std.). Hatte allerdings DAVOR auch schon über 100 Kilometer diese Woche auf dem Buckel, nämlich:

Montag: 14,7 (schnell)
Dienstag: 24,7
Mittwoch: 24,7 (davon 14,7 schnell)
Donnerstag: 24,7
Freitag: 26
macht: 129,5 Kilometer - plus die heutigen 20!.


Nun brauche ich wahrscheinlich gar nicht ins Detail zu gehen, damit ihr euch vorstellen könnt, wie ich mich heute Vormittag gequält habe. Und Seele und Vernunft diktieren jetzt erstmal Regeneration.

Allerdings hatte ich unterdessen auch Zeit, meine Feinplanung für das Training zu überdenken. Das wöchentliche Pensun sieht jetzt wie folgt aus:

Montags: 14,7
Dienstags: 24,7
Mittwoch: 24,7 (davon 14,7 schnell)
Donnerstag: 24,7
Freitags: 10 (je nach Wochenend-Planung schnell)
Wochenende: Langer Lauf (>20 Kilometer), im Wochenwechsel schnell, regenerativ oder besonders lang (Trainingsmarathons)



Das sind rund 120 Trainingskilometer und reicht wohl immer noch für das angestrebte Niveau. So, ich trainier' jetzt erstmal meinen Geist (muss lernen), nehm' ne heiße Dusche und lege die Füße hoch. Euch ein schönes Wochenende!

Freitag, 9. Januar 2009

Seitenstechen!

Meine kurze 10er-Runde habe ich heute Morgen schon gedreht, wobei ich die Vorgabe "unter 50 Minuten" mit 46:39 bravourös eingehalten habe, und das, obwohl sich der Weg in immer mehr Abschnitten zu einer Eispiste verwandelt. Ein Problem gab es dann aber doch noch, und zwar Seitenstechen, was ich wirklich sehr selten habe.

Über die Ursachen (die ja auch wissenschaftlich noch nicht entschieden sind) kann ich nur spekulieren. Entweder hat es was mit der erhöhten Körperspannung wegen Rutschgefahr zu tun, oder meine Laufsachen waren doch noch etwas feucht und ich deshalb leicht verspannt oder der Abstand zu meinem Abendessen gestern nach 22 Uhr war nicht lang genug. Wie dem auch sei, es hat trotzdem einigermaßen Spaß gemacht. Heute Abend werde ich die Runde laufen, auf der ich am vergangenen Sonntag im Schnee unterwegs war - und zwar schön gemächlich.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Welch ein Tag!

Heute war also der mit Spannung erwartete erste Arbeitstag nach dem Weihnachtsurlaub. Mit Spannung erwartet auch deshalb, weil ich mich natürlich über diese insgesamt furiosen Tage schon des Öfteren gefragt habe, wie lange mein Enthusiasmus unter den Beschränkungen des Alltags anhalten wird. Was soll ich sagen: Heute wurde er bereits auf eine harte Probe gestellt - wegen hohen Krankenstands vertretungshalber Bürodienst und also arbeiten bis kurz nach 20 Uhr.

Doch auch wenn ich vorher an meiner Lust gezweifelt hatte: die abendliche lange Runde ließ ich mir dann doch nicht nehmen, macht für heute Morgen zwischen 6 und 7 (nach einer wegen Koffeins geräderten Nacht) 10 in 1:01 Stunde und für heute Abend 1:16:22 Stunde. Doch währen ich morgens nur die Tatsache genißen konnte, DASS ich laufe (hatte starke Muskelschmerzen in den Beinen), war es heute Abend ein ganzheitliches Erlebnis. Schönheit und Ruhe der Natur flossen zusammen mit dem Beat der Musik und über mir am Himmel sah ich - vielleicht zum ersten Mal bewusst - sich die Milchstraße über das samtige Dunkelblau spannen! Einziger Wehmutstropfen ist, dass meine neuen Brooks Glycerin zu Runner's Point zurück müssen. Es ist das alte Spiel: die Schuhe sind mir i.d.R. zu weit, und dann rutsche ich IM Schaft so hin und her, dass ich bei Bodenunebenheiten oder starker Kraftübertragung Blasen unterm Fußballen kriegen. Schmerzen so wie beim Zahnarzt, nur großflächiger, ohne Betäubung und auf jedem geaufenen Meter 1,2 mal :-(

Ein wenig nachgedacht habe ich auch über eine Modifikation und "Rückveränderung" meiner Saisonplanung. Erster Höhepunkt bleibt natürlich wie gehabt der Rennsteig-Supermarathon mit einer angestrebten Zeit unter 7 Stunden. Aus Trainingsaufbau- und Kostengründen sowie aus purer Lust habe ich aber die Läufe davor etwas modifiziert:

  • am 21.03. kommt statt des Steinfurt-Marathons aus Kostengründen auch der Springe-Deister-Marathon in Frage

  • am 11.4. steht der Ilsenburger Osterlauf über 17 Kilometer mit rund 300 HM auf dem Programm

  • Hamburg am 26.04. wird aus Kosten- und Planungsgründen durch den Kyffhäuser Bergmarathon ersetzt


Außerdem habe ich mich entschlossen, das "große Ziel" Spartathlon für dieses Jahr noch nicht aus den Augen zu verlieren. Die Gründe liegen sowohl in meiner Person als auch in einigen Erkenntnissen der letzten (Lauf-)Wochen. Denn: Es sind dort schon Leute mitgelaufen, die bei Weitem noch nie in ihrem Leben meinen jetzigen Trainingszustand hatten; und persönlich ist die Zeit jetzt günstig wie so schnell nicht wieder, da ich seit heute Sicherheit habe, dass mein Projekt hier noch ein ganzes Jahr weiter geführt wird.

What a day!!!

P.S.: Auf besonderen Wunsch ich in meinem neuen, warmen Lauf-Outfit:

Mittwoch, 7. Januar 2009

"Morgen mach' ich langsamer" und "Ich fühle mich veräppelt"

Zwei Läufe habe ich heute absolviert, und mich dabei sowie dazwischen (also heute tagsüber) ganz schön schlapp gefühlt. Gut, dass ich beim Wäschewaschen in Omas Wohnung diese selbst antraf, und so gezwungen war, wenigstens noch ein Plätzchen und ein wenig Lebkuchen zu mir zu nehmen, sonst hätte ich heute Abend wohl glatt einen hungerbedingten Einbruch gehabt. Wie dem auch sei: 47:20 auf 10km und 1:10:22 auf den knapp 15, da muss frau sich nicht wundern, wenn sowas auch mal an die Substanz geht. Da ich aber morgen arbeiten muss und auch gleich einen wichtigen Termin habe, halte ich mich dann endlich(!) mal an meine selbstgemachten Vorgaben: Ich werd's langsamer angehen lassen.

Ansonsten habe ich heute mal wieder in einer Art Laufzeitschrift gelesen. Genau genommen in dem adidas-Trainingstagebuch aus der Runner's World . Und fühlte mich, wie so oft mit diesen Medienerzeugnissen, als Läufer überhaupt nicht ernst genommen. Grund 1 war mal wieder die Rubrik "Trainingspläne": Noch vor Kurzem hätte ich mich auf der Skala "Einsteiger - Freizeitläufer - Engagierte - Ambitionierte" allerhöchstens in die dritte Kategorie eingestuft - um dann zu entdecken, dass dort als Ziel "10 Kilometer unter 50 Minuten" angegeben sind. Und "Ambitionierte" streben in den Gedanken der Zeitschriftenmacher einen "Halbmarathon unter 2 Stunden" an. Mit Verlaub: Ich dachte lange, das wäre das Ausgangs-Leistungsniveau eines normalen Menschen!

Die Krone aufgesetzt (Grund 2) hat dem aber das Kundenmagazin von Runner's Point (Run2). Wird da doch tatsächlich über eine Mitarbeiterin ungefähr in meinem Alter berichtet, die ach so toll und inzwischen Filialleiterin sei und ja "ihre Leidenschaft zum Beruf" gemacht habe, und was muss ich im letzten Absatz lesen: "Ziel: 10 Kilometer unter einer Stunde"! Hat die ein Glück, dass ich ihr meinen nicht-isotonischen Kaffee nicht vor Erstaunen persönlich ins Gesicht geprustet (nicht gespuckt) habe.

Schlimm finde ich das vor allem, weil es in unserer Gesellschaft nicht nur das Laufen betrifft: jede(r) lässt sich für die geringsten Leistungen feiern, niemand kriegt mal wirklich den Hintern hoch und da wundern wir uns noch, dass nur noch vermeintliche Leistungen auf dafür nicht adäquaten Wegen (Eigenlob, Kuschelnoten, Vetternwirtschaft, Korruption...) erbracht werden. Wie sang BAP anno 1991 so schön: "Arsch huch, Zäng ußenander!"

Weihnachten ist vorbei

Die Weihnachtszeit ist zu Ende. Seit gestern ist sie es laut der Tradition, die mit dem Dreikönigstag diesen besonderen Zyklus im Kirchenjahr abschließt, und für mich wird sie es mit dem heutigen Tag sein, denn ab morgen muss ich wieder arbeiten. Zeit, ein wenig Bilanz zu ziehen im Rückblick auf diese (so viel sei schon verraten) herrlichen Tage.

Feierlichkeiten:

  • Harmonische Stunden mit meinen engsten Angehörigen verbracht

  • Gut gegessen aber nicht "zu" gut. Sprich: keine Magenverstimmungen, Hose geht noch zu.

  • Den meisten Freunden und Bekannten Grüße zukommen lassen, allerdings deutlich weniger Postkarten als sonst, sondern mehr E-Mail und sms. (kleines Bedauern)


Freizeit

  • 2 Bücher fertig gelesen, eins begonnen, in einem Sammelband weiter durchgekommen

  • 2 Filme im Kino gesehen: "Buddenbroks", "Willkommen bei den Sch'ti"

  • Einen Film zu Hause gesehen: "Grundeinkommen"

  • Einmal brunchen gewesen

  • Eine angenehme Silversterfeier gehabt und dazu sogar noch Dessert (Muffins) beigetragen


Privat

  • Wirkliche Ruhe gefunden

  • Ordnung in mein Alltagschaos gebracht



Sportlich

  • Nach dem Vorweihnachts-Arbeitsstress wieder ins Training zurück gefunden

  • Kontinuierlich über die Weihnachtstage trainiert

  • Täglich zweimaliges Training begonnen

  • Den Jahreswechsel mit einem "Doppeldecker" von 2x30 Kilometern begonnen

  • In den ersten Tagen des Jahres (bis Sonntag, 4. Januar) 115 Trainingskilometer absolviert

  • Trainings-Bestleistungen über 30 und 15 Kilometer aufgestellt


Mh, find' ich so auf den ersten Blick gar nicht schlecht. Bei Gelegenheit schreibe ich dann mal auf, was künftig noch besser werden muss!

Dienstag, 6. Januar 2009

Back to normal

In einem Kommentar zu meinem gestrigen Blogeintrag habe ich die Befürchtung geäußert, zu früh in Form zu sein und als "Trainingsweltmeisterin" zu enden.

Den Teufel an die Wand malen muss man ja nicht gleich, es ist ja auch eine wunderbare Sache, in furioser Form mit dem neuen Jahr zu beginnen. Dennoch: Wer über einen längeren Zeitraum läuft, weiß, dass das nicht immer in einem Zustand erhöhenden Rausches vonstatten geht; noch dazu muss ich ab übermorgen wieder arbeiten, so dass es Zeit wird, Überlegungen für eine vernünftige Trainingsroutine anzustellen (Bericht folgt zu gegebener Zeit).

Heute jedenfalls habe ich es mit 2 Läufen über 10 und knapp 15 Kilometer eher ruhig angehen lassen: morgens noch mit der Erschöpfung von gestern merklich in den Gliedern und abends im absoluten Wohlfühltempo. Wie ruhig und rund der Körper doch funktioniert und einen unterm Sternenzelt durchzieht, wenn man ihn nicht bis ans Äußerste strapaziert!

Heute sah ich nicht nur den großen Mond. Auch die Sterne sah ich funkeln und nahm bewusst wahr, wie ein paar Meter vor mir die (im Kontrast dunklen) Kaninchen quer über den Weg vor mir davonstieben. Wenn das "normal" ist, pack' ich's gern öfter auf den Trainingsplan.

Lasst euch finden


Geht in euren Tag hinein ohne vorgefasste Ideen,
ohne die Erwartung von Müdigkeit,
ohne Plan von Gott, ohne Bescheidwissen über ihn,
ohne Enthusiasmus,
ohne Bibliothek -
geht so auf die Begegnung mit ihm zu.
Brecht auch ohne Landkarte -
und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist,
und nicht erst am Ziel.
Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden,
sondern lasst euch von ihm finden
in der Armut des banalen Lebens.

Madeleine Delbrêl

...weil's so schön zum Namen meines Blogs passt!

Montag, 5. Januar 2009

Im Schnitt durchschnittlich

Vorweg tue ich schon einmal etwas, das man laut Stilfibel eines gewissen Wolf Schneider niemals tun sollte: mich für das durcheinander des folgenden Blogeintrags entschuldigen. Aber so war er nunmal, mein Tag.

Angefangen hat alles schlaflos und mit der festen Intention, heute lauffrei zu bleiben. Nun, ihr kennt mich allzu gut: den ganzen Tag habe ich das natürlich nicht durchgehalten. Dennoch begann alles sehr schön "unläuferisch" mit einem ersten Kaffee um 5 Uhr morgens, auf den bis um 14 Uhr so rund 4 weitere Tassen folgen sollten; irgendwann habe ich aufgehört mitzuzählen, tat ich mich doch außer einem Frühstücksbrot mit Honig und einem mit Käse auch noch an einer kompletten Tüte Lakritz und einem halben, von gestern übrig gebliebenen Salat von meinem Lieblings-Türkenimbiss gütlich.

Und die ganze Zeit habe ich dabei vorm Rechner gesessen, fast nichts zustande gebracht und darauf gewartet, dass die Bauchschmerzen kommen. Kamen aber nicht, so dass ich mich gegen 14.30 Uhr tatsächlich zu meinen Erledigungen (Bibliothek, Lebensmtteleinkauf) aufmachte und anschließend wie zuvor beschlossen meinen Bestand an warmer Laufkleidung aufstocken ging.

Ergebnis: knapp 3 Stunden Stadtummel, 5 neue Teile, rund 300 Euro ärmer. Bildlich habe ich das auch mal festgehalten, und irgendwie erinnert es mich an den Inhalt eines Hünengrabes aus der Bronzezeit:



Nun ja, danach, ich war inzwischen bestimmt auch schon wieder mehr als 5 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen, drückte dann doch die Lust (oder das Gewissen), den ganzen High-Tech-Krempel mal einem ersten Test zu unterziehen. Wegen der neuen Schuhe (Brooks Glycerin) und meiner vermeintlich nicht sportgerechten Ernährung wollte ich es eigentlich ruhiger angehen lassen, aber sagt das mal einem jungen Pferd, das den ganzen Tag weder zu arbeiten noch richtig Auslauf hatte.

Also raus, der Schnee liegt noch, es macht wirklich Spaß, bei diesen Bedingungen zu laufen, auch wenn natürlich stellenweise Rutschgefahr besteht und ich bei Straßenüberquerungen knöcheltief im schwarzen Schneematsch wate, den der Räumdienst in Richtung Bordsteinkante geschoben hat. Ansonsten presche ich los, merke dabei, wie schnell ich bin, genieße jeden der weit ausgreifenden Schritte auf dem leicht federnden, knirschenden Untergrund. Der Mond steht klar fast senkrecht über den Bäumen, in deren Schatten ich ein- und nach ein paar Schritten dann wieder auftauche. Am See verliere ich von Zeit zu Zeit den Weg, finde mich dann in höherem, verharschten Schnee wieder und gebe gleich nach der Befreiung wieder richtig Gas. Zur Halbzeit ein Blick auf die Uhr: 35 Minuten. Jetzt nicht nachlassen und vor allem bloß nicht auf die Null-Taste der Stoppuhr kommen, denke ich und wundere mich gleichzeitig über meine Energie. Diese will nicht enden, und auch außer Atem komme ich eigentlich nicht. Die schönen, neuen Klamotten wärmen hervorragend. Nur mit den Schuhen kann ich mich noch nicht anfreunden: wieder der stechende Schmerz unter dem Ballen, den ich schon von allen meinen asics-Modellen kenne (weshalb ich beschlossen habe, keine mehr zu kaufen).

Nun gut, das Naherholungsgebiet verlassen, zügig den Park durchquert und schon hat mich die Stadt wieder. Ich laufe die im langen Bogen sich ziehenden Wohnstraßen entlang, die so etwas wie einen Ring um die Stadt bilden und von schönen Häusern gesäumt sind. Nur wenige Menschen kommen mir heute Abend entgegen. Dann eine letzte Hauptstraße, längs des Parks vor meiner Tür, über das Wehr, wo ich trotz Walkmans das Wasser rauschen höre und nach einem kleinen Spurt bin ich zu Hause. Time check? 1:08:42 Std. Schnell wie nie auf den knapp 15 Kilometern.

Wie war also der Tag? - Im Schnitt durchschnittlich...

Sonntag, 4. Januar 2009

Running in a Winter Wonderland



Wie bereits geschrieben, war ich gestern nach dem 66-Kilometer-Abenteuer gar nicht so richtig kaputt. Sprach's und brach zu einem 16-Kilometer-Regenerationslauf gleich am nächsten Morgen auf. Für alle, die (wie ich bis vo Kurzem) mit dem Begriff nichts anfangen können. Laut Trainer-Guru Peter Greif dienen sie dazu, die Muskeln aktiv zu erholen.

Zugegeben, ich habe trotz aller Motivation ein wenig an mir selbst gezweifelt, denn sowohl mein Herz als auch mein Verstand tendierten zu einem gemütlichen Sonntagmorgen mit einem guten Buch oder wahlweise auch den Fernstudien-Unterlagen. Als ich dann aber aus dem Fenster blickte und sich ein prächtiges Bild von Neuschnee auf Wegen und Dächern zeigte, gab es kein Halten mehr. Ein Kaffee, eine halbe Stunde studieren für's Gewissen und dann raus in die weiße Pracht.




Wie herrlich es doch ist, fast lautlos durch eine verzaubert wirkende Stadt zu gleiten, kaum eine Menschenseele dabei zu sehen und selbst die ersten Spuren in die frische Schneedecke zu stapfen. Leider wurde die Freude schon auf den ersten Metern durch einen Hund getrübt, der mich zwar nicht eigentlich anfiel, sich aber doch in seinem wilden Spiel sehr auf mich fixierte und dessen Besitzerin gefühlte 5 Minuten brauchte, um ihren Liebling wieder anzuleinen. Und dann hatte ich nochmal ein paar ungute Gedanken an Hunde, nämlich als ich ins Landschaftsschutzgebiet kam, und unter den leicht zugänglichen Bäumen bis über die breiten Wege uringelbe Lachen sich auf dem Schnee abzeichnten. Allein bei dem Gedanken, meine Kinder einmal in so etwas spielen zu sehen, schüttelte es mich.

Sei's drum, jedenfalls zog ich los, diesmal hinaus Richtung Osten, vorbei an Theater und Kunstmuseum, dann eine kleine Runde gedreht im Park bei meiner ehemaligen Schule. SChließlich hinaus in die kultivierte Wildnis. Zistersienser-Mönche legten hier vor rund 1000 Jahren die ersten Fischteiche an, die noch heute im Dezember frischen, heimischen Karpfen bescheren. Und weil zum Fangen der Tiere der Wasserspiegel stark gesenkt wird, frieren sie außerdem schnell zu und sind dann ein belieber Tummelplatz für Schlittschuhläufer und andere Winterfreunde.




Heute früh war es auf den Eisflächen allerdings ziemlich ruhig. Dazwischen begegneten mir 2 Arten von Joggern: die Hartgesottenen, die bei jedem Wetter trotzdem unterwegs sind; und die offensichtlichen Anfänger, die sich bei 15 Zentimeter nachgebendem Weiß unter den Füßen ganz schön quälten bzw. gehen mussten.



Gequält habe ich mich dann schließlich auch. Einerseits, weil es schneite und dabei windig war und mir so die kleinen Flöckchen wie Nadeln gegen das einsige Gesicht wehten. Zum anderen, weil 66 Kilometer eben doch kein Pappenstiel sind, und ich mich abgesehen von den Fotopausen im Schnitt eben doch nicht an das geplante Schneckentempo hielt. Nach etwas mehr als 10 Kilometern war es dann auch so weit, dass ich quasi vor Schwäche stöhnte und keinen Schritt mehr vor den anderen setzen wollte. Da es aber erfahrungsgemäß nichts genutzt hätte, solchen Gefühlsregungen nachzugeben, schlappte ich ultrageschädigt durch die Gegend bis zu 2 Steigungen, die ich traditionell als Form- und Willenstest verwende, und die mir einmal mehr zeigten, was trotzdem noch alles in mir steckte.




Inzwischen war ich im Park angelangt, Braunschweigs beliebteste Cross-Strecke mit steilen Treppen, die unter schneeschweren Zweigen bergauf in die Winterlandschaft führen. Nach kurzem Traben auf einem Naturpfad schieißlich der Aussichtspunkt, wo sich die Stadt erahnen lässt hinter den Fäden, die der schnell fallende Schnee in die Luft malt.



Dann nochmal Cross, leicht bergab und schleißlich geradeaus durch die Siedlung, wo ich noch einmal Gas gebe. In einer Wohnstraße und an der nahen Kirche mache ich die letzten paar Fotos für heute, dann wird der Turbo soweit wie möglich aufgedreht.




Im Park bei mir vor der Haustür geht aber endgültig gar nichts mehr. Ich schleppe mich förmlich nach Hause. Schön war's, aber gut, dass ich's für heute hinter mir habe...


Samstag, 3. Januar 2009

Ein Millimeter auf dem Globus

Klingt nicht viel, sind aber immerhin 66,1 Kilometer, heute bewältigt beim Landkreislauf Gifhorn 2009.
Diesen geführten Gruppenlauf habe ich bereits seit 2006 fest in meinem Repertoire; bis auf letztes Jahr konnte ich dabei immer die komplette Distanz eines eineinhalbfachen Marathons absolvieren. Und heute war es besonders schön. Gestartet in Lüsche bei -6°C, liefen wir von Beginn bis Ende durch eine schneeweiße Landschaft und über entsprechend schneebedeckte Wege. Was am Anfang noch das Leben schwer machte, führte besonders auf den mittleren Etappen zu einem Urlaubsfeeling skandinavischer Art: traben über endlos scheinende Wege, während hinter Kiefernwäldchen die Sonne nur eben ihre Existenz ahnen lässt, tief stehend und hinter parallel zum Horizont stehenden Schneewolken. Dass es am Anfang nicht so einfach war, mit fast eingefrorenen Füßen in Treckerspuren zu laufen, die teilweise mit unter dem Gewicht nachgebendem Eis verschleiert wurden, ist bei so viel Schönheit der Natur Nebensache. Sogar ein paar Rehe kreuzten in ca. 15 Meter Entfernung die Strecke. Noch interessanter als Erfahrung war, dass mein Gesicht vom beißenden Wind so kalt wurde, dass ich gelegentlich nur lallen konnte.

So war ich schon meinen Muskeln zuliebe gezwungen mich ständig zu unterhalten. Doch auch das fiel nicht schwer, gab es doch eine Menge alter Bekannter wieder zu treffen. Auch einen neuen Bekannten gab es, der zufällig in einem Institut der Uni ganz in der Nähe meiner Arbeit tätig ist - und mich prompt zum Training mit seinem Team in der Mittagspause einlud.

Ausklingen ließen wir den Tag dann bei selbst geschmierten Mettbrötchen, Kaffee und dem Süßen, das von der Verpflegung übrig geblieben war. Alles in allem ein sehr harmonischer Tag, an dem ich nicht nur mit der netten Begleitung, sondern auch mit meinem Befinden (keine nennenswerten Schmerzen oder Ausdauerprobleme) sehr zufrieden bin. Und eine Erkenntnis bleibt: Ich bin keine von den "Harten", die auch im Winter quasi nackt durch die Gegend rennen können; ich brauche eindeutig bessere, wärmere Laufkleidung!

Freitag, 2. Januar 2009

Fast lauffrei

Heute war wieder ein Tag, an dem ich "eigentlich" gar nicht laufen wollte. Aber was heißt schon eigentlich. Außerdem taten meine Beine von den gepfefferten "30" gestern doch noch so weh, dass einfaches Aussitzen oder gar Dehnen ohne etwas Warmlaufen aus meiner Sicht nicht die optimale Lösung gewesen wären.
Und dann schaute ich hinaus aus dem Fenster und siehe da: zwischen 6:30 Uhr (als ich von 2 schlaflosen Lesestündchen wieder ins Bett fiel) und 8:30 Uhr hatte sich eine reichliche, sanfte weiße Schicht auf Dächern, Wegen und Wiesen angesammelt. Wie schön war es, im noch fallenden Schnee ganz ruhige 5 Kilometer (in 34 Minuten) zu laufen. Ein Traum in Weiß!

Etwas unglücklich ist, dass mir in der schlaflosen Zeit einfiel, dass die Schlafcouch, zu deren Bestellung ich mich endlich durchgerungen hatte, in meiner bescheidenen Bleibe doch eher wie ein Koloss wirken würde. Bestärkt wurde ich in dieser Ansicht dadurch, dass ein Prospekt ins Haus flatterte mit einem wesentlich schmaleren Modell (das ich vorher vergebens gesucht hatte). Und nun will das Möbelhaus doch nach nur 3 Geschäftstagen bei 9 Wochen Lieferzeit die in ihren Agbn festgeschriebenen 25 Prozent Schadensersatz. Na, das werden wir ja sehen. Muss da mal einen rechtskundigen Freund befragen. Und außerdem: Bei so wenig Kulanz bin ich von mir aus bockig und hab' erstmal die Lastschrift zurück gegeben. Die Gebühr ist mir das Ärgern der anderen denn doch wert! On verra 8-)

Donnerstag, 1. Januar 2009

Viel versprechend, aber hart



Nein, ich habe den Kopf nicht hängen lassen - oder sieht man auf dem Bild irgendwo einen Kopf ;-) Nur meine warme Lauftight muss jetzt trocknen, denn ich habe meinen guten Vorsatz wahr gemacht und das neue Jahr so begrüßt, wie ich das alte verabschiedet hatte. Dieser Lauf hatte sogar schon im Voraus was Gutes, habe ich mich doch gestern auf der Party mit dem Alkohol sehr zrück gehalten und war auch "schon" um 3 im Bett.

Wach um 9, na gut, da verabredet stehe ich auf, genieße die gute Laune und die Aussicht auf den Lauf (jawoll), wasche noch schnell ab und gucke bei einem nicht zu starken Kaffee noch den Rest der FAZ von gestern durch. Dann "Ausrüstungscheck" (ich laufe mit der "zweiten Garnitur", außerdem muss die Luft aus der deuter-Trinkblase gelassen werden). Schließlich klingle ich bei Andreas, einem Mitbewohner meines Hauses und seines Zeichens sub-2:45-Marathoni. Draußen ist es diesig; wenn ich gestern noch dachte, "oh man, dieser Hochnebel (da noch mit Sonne) und dazu das Feuerwerk", so war es heute genau das: trüb und nicht mal mehr grau, sondern weiß vor Diesigkeit.

Der Lauf ließ sich an wie erwartet: Andreas recht schnell voran, ich tapfer hinterher, wobei man das nicht wörtlich nehmen darf, da ich die war, die die Strecke kannte ;-) Bei Kilometer 8 erste Zweifel, ob ich das durchhalten werde; im Nachhinein gesteht mir Andreas, dass er an dieser Stelle auch ein déjà-vu mit einer beliebten Wettkampfstrecke hatte - und daraufhin ebenfalls etwas das Tempo rausnahm. Bei KM 12/13 Begegnung mit zwei Bekannten aus meinem Lauftreff. Schön, dass sie auch (und im Laufe des Vormittags noch mehr Leute) das neue Jahr laufend begrüßen.

Dann geht es aufs Feld und über die beiden für hiesige Verhälnisse wirklich harten Steigungen an der Autobahnunterführung. Hochebene mit Sichtweiten unter 5 Kilometer; schade, sonst könnten wir von hier aus den nahe bei unserem Wohnhaus gelegenen Schornstein des Heizkraftwerks sehen. Vielleicht ist es aber auch gut so, denn auch wenn ich weiß, dass nach dem letzten Bergaufstück hier auf dem Rückweg eigentlich das Schlimmste hinter uns liegt: 30 Kilometer sind kein Pappenstiel, schon gar nicht, wenn man sie an zwei aufeinander folgenden Tagen bewältigt.

Ein paar Mal bitte ich Andreas, das Tempo leicht zu drosseln, will aber auch nicht zu viel "winseln" und stattdessen die Begleitung eines so hochklassigen Laufpartners voll nutzen und beiße die Zähne zusammen. Zwischendurch helfen ein paar Schluck Wasser aus dem deuter, wobei ich mir wahrscheinlich viel Energie gespart hätte, hätte ich ihn nicht mitgenommen. Ist aber ein Materialtest für "Größeres". Hatten wir schon zur Hälfte 5 Minuten Vorsprung auf meine beste je auf dieser Strecke gelaufene Zeit, so werden wir am Ende 2:25:16 Std. gebraucht haben für (mit Garmin gemessene) 29,5 Kilometer. Ein 5er-Schnitt.

Nun, so lässt sich ein Laufjahr viel versprechend einleten. Und ich pflege meine die Anstrenung doch bemerkenden Beine nun mit Hochlegen und gönne mir gerade einen Riiiisen-Teller Müsli mit Obst. Als ob ich nicht mehr gewusst hätte, wie gut die Entspannung nach echter Verausgabung tut.