Freitag, 31. Oktober 2008

Die Mär vom "Never give up"

Ich habe ja gestern gebloggt, dass ich mir ein paar Bücher bestellt habe. Eines davon ist "The Dip" von Seth Godin. Laut Eigenwerbung sollte einem das Opusculum (nur 80 Seiten und dafür vom Autor zurecht gelobt) einem zeigen, wie man Nutzen bringende von ausschließlich Kraft kostenden (und nicht nutzbringenden) unterscheiden kann. Oberflächlich tut es das auch, aber unterm Strich ist es doch die immer selbe Leier: Durchhalten lohne sich vor allem dort, wo es schwierig sei.

Die Begründung ist auf den ersten Blick so stichhaltig, wie sie auf den zweiten als rhetorischer Trick durchsichtig ist: Um in etwas wirklich gut zu sein, braucht es relativ viel Zeit und Energie. Wer in diesem Loch ("Dip") weiter durchhält, befindet sich auf dem Weg zu einem lohnenden Ziel. So weit, so gut. Doch sollen wir andererseits auch erkennen, welche unserer Aktivitäten eben nicht lohnend sind, um diese zwecks Kraftsparens rechtzeitig aufzugeben. Allein, der Faktor, ohne den die Rechnung hier regelmäßig gemacht wird, ist das Leben. Und dabei meine ich nicht das, was in solchen Ratgebern häufig "die Umstände" genannt und denjenigen hämisch als Hindernis a posteriori präsentiert wird, die ohnehin Verlierer seien. Ich meine den ganz alltäglichen Gang der Dinge, in dem einem viele Sachen leicht von der Hand gehen, einen andere zum Schwitzen bringen, wieder andere total langweilen und weitere vielleicht 5% zur totalen Verzweiflung treiben. Doch wie soll ich diese Masse an Eindrücken, diesen riesigen Fundus an Erlebnissen und Befindlichkeiten den scheinbar sauberen Kategorien zuordnen, so dass ich zu der laut Ratgeber "richtigen" Entscheidung gelange?

Die Antwort lautet: gar nicht, und wir auch nicht zu geben versucht. Der Trick ist stattdessen, dass einem allgemein gehaltene Ratgeber entweder ein generalisiertes schlechtes Gewissen machen. Das Motto heißt dann: Alle Fälle, in denen wir jemals etwas aufgegeben haben, sind Beweise unserer Faulheit. Hätten wir damals nur weiter gemacht, wären wir heute Millionär, Weltmeister, CEO, Werbe-Guru oder was immer wir uns wünschen. Oder die Bücher peitschen unsere Motivation ohne Rücksicht auf Verluste an, indem sie unseren zukünftigen Erfolg allein von unserem derzeitigen Willen und der daraus folgenden Tatkraft ableiten. Alternatives Motto: Wer etwas richtig anpackt, gewinnt auch, sehen Sie nur das Beispiel von Bill Gates, Tiger Woods, Oliver Kahn oder...

Allerdings hat die Sache einen kleinen Schönheitsfehler: Sie zeigt uns Beispiele von Erfolgen und verschweigt die für die seelische Gesundheit und die Integrität des Menschen sicherlich unverzichtbare Eigenschaft, uns im Rückblick einen "Lebensweg" zu konstruieren: So war's, und es war genau so richtig! Was aber wäre gewesen, wenn Bill Gates aus irgendwelchen Gründen Englische Literatur studiert hätte (vielleicht wegen der hübschen Lehrerin in der High School)? Oder wenn Oliver Kahn als Jungspund an einen Manager geraten wäre, der ihm neben seinem Vermögen auch gleich noch das Selbstvertrauen abgenommen hätte durch ein paar unvernünftige Deals? Kennt ihr den Film "Das Streben nach Glück"? Diese traurige Bassbegleitung, was denn aus den Hunderttausenden in den USA wird, die leider nicht (wobei Glück eine wichtige Komponente ist) zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gelangen?

Und noch etwas gefällt mir überhaupt nich an dieser Art von Büchern (und ich werde das bei künftigen Käufen berücksichtigen): Sie ignorieren die Einzigartigkeit jedes Menschen und sind durch ein vorgeblich allgemeines Streben aller nach ganz oben nicht nachhaltig gedacht. Denn machen wir uns nichts vor: Nicht jeder will - ganz tief im Herzen - ein Häuptling sein. Vielleicht sind die Häuptlinge von gestern sogar die, die durch ihre Selbstüberschätzung die Misere von heute verursacht haben. Viel schlimmer aber: Im Prinzip kann jede/r Leser/in eines solchen Buches sich zu der Gruppe zählen, die ihm gerade passend ('convenient' - wie in convenience food ;-)) erscheint. Und also sagen, er oder sie wäre "zurecht oben" oder eben "zu Unrecht unten" oder "noch auf dem Weg". Nicht nur die Textanalyse fördert demnach auffällige Parallelen zm Horoskop zutage. "Nicht aufgeben" sollten wir demgegenüber nur in einer Disziplin: Diejenigen zu werden, die wir wirklich sind!

Donnerstag, 30. Oktober 2008

In den Tag hinein


Mein Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu. Es regnet - manchmal Bindfäden, manchmal dicke Tropfen und während dieses Wetter mich einerseits immer seltsam melancholisch macht ob des unbestimmten Gefühls, keinen Platz zu haben, an den ich mich zurückziehen kannt, pfeift doch der Wind durch alle Ritzen meiner (Neubau!)-Wohnung, und drückt mit Wucht die Frage auf den Plan, wann ich denn endlich mal hier wegziehe.

Wenn ich mir so viele Gedanken mache und Details so sehr wahrnehme, dann nur, weil es mir so unendlich schwerfällt, in den Tag reinzuleben. Vorgestern ist es mir seit langer Zeit mal wieder - um nicht zu sagen überhaupt mal in meinem Leben - gelungen, fast nichts zu tun und das zu genießen. Gestern dann "angenehmer Aktionismus", ich war Abends mit Freunden verabredet und dann hat irgendwie auch der Tag einen Sinn. Aber heute? Wach um halb 8, hatte mir vorgenommen zu laufen, aber war noch nicht wach. Zum Lesen reicht's dann auch nicht und gar was für mein Studium zu tun, hatte ich mir absichtlich "verboten". (Diesen Trick wende ich immer an, wenn ich merke, dass auf einem hohen Level kreativen Schaffens die Luft auszugehen droht; der Reiz des temporären Verbots schürt diese dann so, dass ich vernünftig weiter arbeiten kann.)

Schließlich trat ich nach einigen Tassen Kräutertee und Kaffee abwechselnd dann doch zu einem Regenlauf an; locker war daran gar nichts, mein Atem ging schwer und von meinem Herz hatte ich den Eindruck, es würde meine Brust sprengen, doch langsamer zu laufen hätte ihn gestört, diesen Rhythmus, der einem auch und gerade bei größter Anstrengung zum Schweben verhilft. Danach Müdigkeit; zur Bibliothek; ein hastiges Mittagessen in der Mensa und noch hastiger nach Hause. Ich hatte nämlich bei Amazon Bücher bestellt und wusste, dass sie heute ankommen würden - vorausgesetzt, ich würde geduldig auf den Paketboten warten. Um 14.30 Uhr also selbstgemachte "Bescherung", danach irgendwie wieder müde und jetzt nach dem Lebensmitteleinkauf "Hummeln im Hintern".

Was man doch so alles tut an einem Tag des Nichtstuns. Und wie schwer es mir fällt, einfach in den Tag hinein zu leben.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Von Marotten und Macken


Jeder hat sie, viele versuchen, sie zu verbergen und Gerüchten zufolge sind sie das, was einen Menschen erst liebenswert macht: unsere kleinen und größeren "Macken". Eine von meinen ist diese Sache mit dem ersten Brot oder Brötchen am Morgen. Nur selten kann ich es lassen, davon gleich nach dem Schmieren in der Küche schon mal eine Ecke abzubeißen. Allerdings stört das wahrscheinlich niemanden, und ich selbst musste eher schmunzeln, als mir dieser Besonderheit neulich bewusst wurde.

Eher schon hinderlich sind da solche Muster, die irgendwie meinen Alltag und mein Leben durchziehen und von denen ich eigentlich sagen würde, dass "ich so nicht bin". Zum Beispiel bin ich eigentlich gern zu Hause und träume davon, einfach mal einen Nachmittag mit hoch gelegten Beinen im Lesesessel zu verbringen. Tatsächlich aber schaffe ich es fast immer, irgendwelche Aktivitäten weit in meine freien Nachmittage hinein reichen zu lassen - oder spaziere wie aufgezogen mit guter Musik auf den Ohren durch die Stadt, statt einfach mal zur Ruhe zu kommen.

Auch beschäftigt mich dieser Tage, in denen ich kurz vor einigen wichtigen Entscheidungen stehe, folgendes Phänomen: Habe ich etwas "sicher", beispielsweise eine Verabredung, einen Geschäftstermin, eine Wohnung oder einen Job, frage ich mich, ob ich das wirklich haben will. Und gerät das sicher Geglaubte plötzlich in Gefahr, hängt auf einmal doch scheinbar mein Herz daran. Nicht auszudenken die (wahrscheinlich von mir am allerwenigsten bemerkten) Auswirkungen auf mein Verhalten und meine Kommunikation!

Tja, so habe ich bereits nach 10 Minuten Bestandsaufnahme 2 echte Macken gefunden, mit denen ich mir bestimmt oft im Wege stehe. Eine ernüchternde Bilanz, wenn man die toughe, zielstrebige Frau geben möchte, die nicht nur weiß, was sie will, sondern daneben auch noch Zeit für ausgedehntes Lauftraining und ehrgeizige sportliche Ziele findet. Oder vielleicht doch nur Begleiterscheinungen einer bestimmten Lebensphase?

A propos, muss weg: in den Lesesessel ;-)

Freitag, 24. Oktober 2008

Erfolgsmeldung?

Eigentlich wollte ich den Blogger-Tag heute maximal langweilig gestalten. Mit einer Meldung darüber, dass es bei mir wieder aufwärts geht und ich nun auch noch dazu komme, den goldenen Herbst zu genießen (ist hiermit vermeldet).

Doch unversehens macht einem die "große Politik" einen Strich durch die Rechnung. So genannte Ganzkörperscanner sollen es möglich machen, die Sicherheitskontrollen an Flughäfen ohne Berührung durchzuführen. Stattdessen wird jeder potenzielle Passagier auf einem Bilschirm sichtbar, "so wie der Herr uns gemacht hat".

Und schwupps steht eine Koalition von den Grünen bis zur katholischen Bischofskonferenz auf den Hinterbeinen. Von einem "Verstoß gegen die Menschenwürde" ist gar die Rede. Da frage ich mich doch, ob das unselige Gegrapsche, dass ich am Flughafen meist über mich ergehen lassen muss (bei mir "piepts" fast immer) dem in irgendetwas nachsteht. Ich meine, es ist vielleicht Geschmackssache, aber an meinem Körper an sich habe ich nichts zu verbergen, das sich jemand mit genügend Phantasie nicht ohnehin schon denken könnte ("Wir sind alle gleich, Hochwohlgeboren ;-)"). Oder wurde da unser Establishment nur unangenehm-direkt darauf gestoßen, dass die meisten seiner Mitlieder schon mit Kleidung nicht gutes erahnen lassen?

Und was ist mit Perversion? Da denke ich, wer sich extra für so einen besch... Job am Flughafen mit 12-Stunden-Schichten an den durchzugigen Einlässen zum Gate bewirbt, verdient unser Mitleid. Und nicht unsere Panik davor, er könnte an dem Leib, der wir nun einmal auch sind, etwas finden. Überhaupt Panik: Ist es - wenn dem denn so sei - angemessen, eine große Zahl von Menschen einem Verstoß gegen ihre Würde auszusetzen, nur um ganz eventuell mal einen Bösewicht davon abzuhalten, noch eventueller eine geringe Zahl von uns leicht verfrüht ins Jenseits zu beförderen? Meiner Meinung nach sind hier ein wenig die Maßstäbe verloren gegangen. Und zur Ganzkörperscanner-Affäre: Haben wir keine anderen Sorgen???

Dienstag, 21. Oktober 2008

Ich kann's nicht mehr hören!

Wer die Überschrift meines Posts als Aufschrei eines gequälten Gemüts deutet, liegt richtig. Denn heute war Bildungsgipfel, und so wurde mal wieder eines meiner Lieblingsthemen in der Öffentlichkeit breit getreten - natürlich mal wieder unter gelinde gesagt tendenziöser Perspektive.

Denn wenn man der Politik und den Forschern, die sie für meine Begriffe allzu bereitwillig unterstützen, glauben schenken darf, dann steht es böse um Deutschlands Kinder und Jugendliche. Wer aus "kleinen Verhältnissen" kommt, landet auf der Hauptschule, heißt es da. Und wer auf der Hauptschule landet, hat selbstredend keine Chance mehr, aus seinem Leben etwas zu machen.

Schade nur, dass die Populisten und Schlagzeilen-Drescher bei ihren Kampfreden das Kleingedruckte vergessen. Es stimmt nämlich gar nicht, dass alle Kinder aus weniger gut situierten Verhältnissen auf den (aus meiner Sicht von der selbst ernannten Öfentlichkeit erst dazu gemachten) "niederen" Schulformen landen. Ich sehe mich selbst als Beispiel dafür, und kann mich an keine Situation erinnern, in der ich von irgendeiner Lehrperson aufgrund meiner sozialen Herkunft bewertet worden wäre.

Angesichts eines Beispiels, das ich heute in der Sendung Frontal 21 (ZDF) aufschnappte, gingen bei mir aus ganz anderen Gründen alle Fragezeichen auf. Mit einer "2,5" als Durchschnittsnote würden nach der 4. Klasse 75% der Kinder aus besseren Vehältnissen für das Gymnasium empfohlen - und nur 23% der weniger gut gestellten Kinder. Dabei frage ich mich eher, ob nicht letztere realistisch weg gekommen sind - und die 75% der vermeintlich "Reichen" genau diejenigen, die es irgendwann schaffen werden, selbst die Gymnasien noch auf Niedrigstniveau herunter zu bremsen.

Und aufgrund solcher verzerrten Maßstäbe wird sich dann auch noch hingestellt und behauptet, die Bildung scheitere am Geld. Erstens hat Bildung nicht sonderlich viel mit Geld zu tun. Und zweitens könnte man denen, die davon wirklich profitieren können, mit den vorhandenen Ressourcen weit bessere Möglichkeiten eröffnen, wenn man diese nicht durch einen überzogenen Fördergedanken nach Strich und Faden verwässern würde. Damit meine ich nicht, Hauptschüler vegetieren und mehr manuell ausgebildete zur permanenten Unterschicht degenerieren zu lassen. Ich meine vielmehr: unabhängig vom Geld - jedem das Passende.

Übrigens war auch die ursprüngliche Idee von Humboldt, jeden im Bildungssystem so lange und vor allem so spezifisch zu fördern, dass daraus ihm selbst und der Gesellschaft maximaler Nutzen entsteht. Das nenne ich wahren Humanismus. Also Schluss mit dem unterschwelligen Faschismus-Generalverdacht gegen alle, die individuelle Leistungsfähigkeit als Kriterium für die persönlichen Bildungsmöglichkeiten ansehen. Und wie fühlt sich wohl ein Gymnasiallehrer, der allein aufgrund der Schulform als elitistisch und daher un-pädagogisch abgestempelt wird? Auch das kann ich nicht bestätigen - und das populistische Gerede nicht mehr hören!

Samstag, 18. Oktober 2008

Leben ohne "um zu"

Heute war ich mal wieder in meinem Lieblings-Buchladen. Er ist eine dieser glücklichen Ausnahmen, die zur Boomzeit der Lese-Ketten bereits groß genug waren, um auf eigenen Füßen weiter zu bestehen, und der mit nüchterner Modernität statt verstaubter Regale nebst engagierten Buchhändlerinnen und Buchhändlern in allen seinen zahlreichen Abteilungen verheißt, dass Literatur nicht von gestern ist.

Lesen ist mein zweites Hobby nach Reisen, wobei das für mich keinen großen Unterschied macht. Eine gute Geschichte ist ein Abenteuer zwischen zwei Buchdeckeln, und in meinem Leben beflügeln sich beide gegenseitig: weite Reisen die Lust, mich über einer Tasse Kaffee in meinen Lesesessel zu schmiegen und Erzählungen von der großen weiten Welt die Lust auf eben diese.

Was mich aber fast noch mehr beflügelt als der Akt des Lesens selbst, ist die Findung des Themas, leicht vorstellbar verkörpert und komprimiert in dem mehrstöckigen Buchladen, durch den ich mit Beinen und Blick wandle. Was fesselt mich? Wozu müsste ich mich zwingen? Was springt ins Auge und worauf der Geist an? Dabei liegen sofortiges Feuerfangen und Desinteresse eng beieinander. Dort, im Tempel der Gedankenwelten leiten sie mich zu einer Übung an, die im wirklichen Leben zu den vielleicht wichtigsten übrhaupt zählt: Lies (bzw. tue) das was dir gefällt. Lies genau dies. Gehe nicht über Umwege und tu' es vor allem nicht "um zu": um über die Entwicklung in Afghanistan informiert zu sein, um zu kennen, was andere auch lesen oder im Leben: um dies oder jenes zu erreichen.

Es gibt kaum ein größeres Glück, als sich in ein Buch zu vertiefen und die Zeit damit so sehr zu genießen, dass man sie einfach vergisst. Und kaum ein schlimmeres Unglück, als seine Zeit zwanghaft mit Dingen gefüllt zu haben, die zu irgendetwas führen sollen. Ich probier's jeden Tag ein bisschen mehr: Leben ohne "um zu".

Freitag, 17. Oktober 2008

Die befreiende Wirkung von...

...To-do-Listen



Ich habe es wahrscheinlich zehnmal angekündigt und noch öfter betont, allein schon deshalb, damit ich mich auch selbst daran halte. Derzeit mache ich eine Laufpause.

Das ist natürlich - trotz Urlaubs - nicht gleichbedeutend mit Nichtstun oder gar Langeweile. Ganz im Gegenteil habe ich einen Haufen von Interessen, noch mehr Ambitionen und natürlich auch einige Verpflichtungen, die auch von der offiziell erlaubten Abwesenheit von meinem bezahlten Arbeitsplatz nicht eingedämmt werden. Und während ich ein Weilchen lang die scheinbar grenzenlose Freiheit genoss, mit Terminen und Vorhaben zu Jonglieren und Verabredungen sowie Versprechungen flexibel durch meine freie Zeit zu schieben, gelangte der Schlendrian neulich an eine natürliche Grenze, bei mir bemerkbar durch schlechten Schlaf.

Nun haben wir alle wahrscheinlich Dutzende von Zeitmanagement-Ratgebern gelesen. Und während wir im Kopf nachvollzogen, wie die "kleinen Tricks" alle wunderbar funktionierten, winkte das lässige Mitglied unseres inneren Teams hinter unserem Rücken bereits wieder ab: Was soll so ein winziger Schritt schon bringen? Nur 60 Prozent der Zeit verplanen? Zettel schreiben vor dem Einkaufen? To-do-Liste? Wer's glaubt wird selig.

Allerdings gehöre ich zu den (aus meiner Sicht) Glücklichen, die einmal über ihren Schatten gesprungen sind. Während des Studiums hatte ich so die Chance zu entdecken, dass To-do-Listen doch mehr sind als ein Blatt Papier. Ja, auf mich wirken sie nicht einmal langweilig, bedrohlich oder gar Spaß verderbend. Ganz im Gegenteil finde ich es ungeheuer beruhigend, das Notwendige niedergeschrieben zu sehen. Denn zusammen mit einer vernünftigen Zeitplanung folgt erst aus der gewissenhaft erledigten Arbeit echte Freizeit - für's Laufen oder andere Genüsse.

Wie überheblich war ich zu glauben, dass sich diese Planungsstütze mit dem Studienabschluss überholt hätte? Ich weiß es nicht, aber jedenfalls kann ich seit gestern wieder seelenruhig schlafen. In diesem Sinne: gute Nacht!

Sonntag, 12. Oktober 2008

Die Trägheit der Massen

"Conforme se avanza por la existencia, va uno hartándose de advertir que la mayor parte de los hombres — y de las mujeres — son incapaces de otro esfuerzo que el estrictamente impuesto como reacción a una necesidad externa. Por lo mismo, quedan más aislados y como monumentalizados en nuestra experiencia los poquísimos seres que hemos conocido capaces de un esfuerzo espontáneo y lujoso. Son los hombres selectos, los nobles, los únicos activos, y no sólo reactivos, para quienes vivir es una perpetua tensión, un incesante entrenamiento. Entrenamiento = áskesis. Son los ascetas."*


"Mit zunehmenden Lebensalter wird man nicht umhinkommen zu bemerken, dass der Großteil der Männer - und der Frauen - unfähig zu jeder Anstrengung ist, die ihnen nicht unmittelbar als Reaktion auf eine äußere Notwendigkeit aufgezwungen wird. Gleichzeitig bleiben uns diejenigen wenigen Menschen umso einzigartiger und denkwürdiger im Gedächtnis, die wir als spontaner und luxuriöser [d.h. nicht zwingend notwendiger, d. Übers.] Anstrengung fähig kennen gelernt haben. Sie sind die Auserwählten, die Noblen, die einzig Aktiven und nicht bloß Reaktiven, für die das Leben eine immerwährende Spannung, ein ständiges Training ist. Training = Askese. Es sind die Asketen."

(Eigene Übersetzung, entschieden verbessert durch die Anmerkungen von José. Danke dafür!)


Von Verweichlichung war neulich bei Black Sensei die Rede. Und wäre es wahrscheinlich nicht gewesen, wenn das Tragen zu warmer Kleidung bei Menschen, die aufgrund der Errungenschaften von Heizung und Isolierung und auch des Zwangs, einen Großteil ihrer Zeit sitzend oder stehend ohne Kontakt zur Natur zu verbringen, ein reines "Oberflächenphänomen" wäre.

Dass dem nicht so ist, sondern es vielmehr Ausdruck und Symptom der allgemeinen Weigerung ist, den Dingen in die Augen zu sehen und Verantwortung zumindest für sich selbst zu übernehmen, kann im Kleinen wie im Großen alltäglich beobachtet werden. Das beginnt mit den Kollegen (oder wahlweise Beschäftigten anderer Unternehmen), die sich das Leben nicht selbst durch übetriebenen Ehrgeiz oder Feigheit zur Hölle machen - es ist der Chef, der einfach nicht hellsehen kann und so natürlich immer das für mich Falsche tut. Es setzt sich fort bei den ganz jungen Menschen in der Schule, die nicht einfach mal Vokabeln pauken oder "taktisch die Klappe halten" können, wenn ihr vermeintliches Lebensglück von der rettenden Vier abhängt - stattdessen ist der Lehrer schuld. Desgleichen für die Universitäten, die mit dem Bezahlstudium nun "endlich" zur für die Studierenden anstrengungsfreien Traumnotenvergabeeinrichtung geworden sind - nur weshalb bekommt man keinen Job für das Super-Zeugnis?

Doch kommen wir wieder näher zu einem uns allen bekannten Feld, dem Sport. Regelmäßig betrieben, führt er gemäß langjähriger Erfahrung von Praktizierenden (und jetzt sogar in Studien bewiesen) zu einer Verbesserung des körperlichen und seelischen Befindens. Allein: dieser Weg führt über ein Minimum an Anstrengung und Selbstdisziplin, und dieses Ungemach, etwas selbst in die Hand zu nehmen, bevor es zu spät ist, wollen sich Viele lieber ersparen. Wie auch nicht zwischen zu langen (teilweise selbst auferlegten) Arbeitsstunden und vielleicht einer Familie, in der man den zunächst bequemeren Weg der Nicht-Erziehung und Abwesenheit jeglicher Disziplin(ieruung) gegangen ist? Hinzu kommt, dass ein fernes großes Übel (die Folgen langanhaltender Inaktivität) leichter zu ertragen - weil bequemer - ist als ein nahes kleines - die besagte Anstrengung.

Damit ist keineswegs der Sportler als "besserer Mensch" auserkoren. Vielmehr entpuppt sich die körperliche Inaktivität als Zeichen geistiger Trägheit und allgemeiner Unproduktivität, so auch in dem bereits 1937 erstmals erschienen Werk von Ortega y Gasset. In westlich-sozialmechanistischer Manier geht er gründlich den Prinzipien nach, denen entsprechend die Menschen zu übetriebener Selbstzufriedenheit und damit zu allgemeiner Destruktivität gelangen - und beschreibt dabei in gewisser Weise das Negativ östlicher Weisheitslehren. "Lösung statt Lamento" kann in diesem Zusammenhang nur bedeuten, sich auf den Weg zu machen und andere, soweit sie eine minimale Bereitschaft dazu zeigen, auf diesen Weg mitzunehmen. Nicht Unfähigkeit, nicht Hass, sondern Trägheit und Selbstzufriedenheit sind die Grundübel, aufgrund derer der Mensch sich selbst zum Wolf wird. Zu üben, einen Fuß vor den anderen zu setzen, wird zum individuell befreienden Akt, wobei die Schritte gern symbolisch und im übertragenden Sinne verstanden werden dürfen.

*Ortega y Gasset, José: La rebelión de las masas. Madrid, 2006.

Samstag, 11. Oktober 2008

Reicht alle 2 Tage?

Für einen Samstag war ich heute sehr, sehr früh auf: ein Ehrenamt rief. Genau genommen war ich um 6:04 Uhr auf meiner Runde um die Häuser. Es war noch richtig dunkel, und weil ich mir im Park nicht den Fuß verknacksen wollte, habe ich mich für den Asphalt-Schwenk entschieden.

Gewusst, dass es nicht besonders gut laufen würde, hat auch meine Stoppuhr. Kurz nach dem Ingangsetzen (ebenfalls im Dunkeln) hatte ich sie nochmal gecheckt - und dann gedankenverloren mit einem Klick auf die Stop-, die auch die Start-Taste ist, ausgeschaltet. Denn natürlich kann man um diese Stunde noch nicht von mir erwarten, dass ich mit bedenke, dass die Minutenanzeige natürlich erst "anspringt", wenn die erste Minute gelaufen ist.

Vielleicht war es aber auch einfach besser so, denn so "ok" der Lauf (von rund einer halben Stunde) war, so unwillig hatte ich mich zuvor aus dem Bett gewälzt - und so kaputt fühlte ich mich danach und überhaupt den ganzen Rest des Tages.

Morgen ist hier bei uns Marathon, und statt frohen Mutes das Aussetzen der Nachmeldegebühr für einen spontanen langen Lauf nutzen zu können, plane ich einen Vormittag im Bett (oder bestenfalls lesend im Sessel). Wenn es nur der Marathon wäre, auf den ich keine Lust habe, ich könnte mich damit abfinden. Aber nachdem ich gestern (am Freitag) bereits nicht gelaufen bin und überhaupt kein Verlangen spüre, morgen früh die Natur oder meine Stadt laufend zu begrüßen, wird's langsam eng.

Kann es sein, dass eine begeisterte Läuferin wie ich sich nur noch alle 2 Tage auf die Strecke wagt? Meiner Seele tut's jedenfalls nicht gut. Und mein Körper? - Redet nicht mit mir...

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Unter anderen Vorzeichen

Es ist mir schwer gefallen, aus dem Bett aufzustehen und noch schwerer zu laufen. Dabei ist ein schöner Herbsttag heute. Es ist noch nicht (oder nicht mehr) zu kalt, und die Sonne leuchtet mild durch das Blätterdach, das sich vor dem Fall auf den Boden noch einmal in den schönsten Farben schmückt.

Doch meinem Körper scheint so gar nicht nach Genuss zu sein, hinten an den Oberschenkeln zieht's so erbärmlich, dass ich es nicht aushalte, mich zu dehnen. Und auch jeden einzelnen Schritt muss ich ganz bewusst machen, nichts "fließt" oder läuft wie von selbst.

Folglich werde ich in den nächsten Tagen und Wochen wohl bei einer sehr konservativen Trainingsgestaltung bleiben: Morgens zwischen 7 und 10 Kilometer und gaanz langsam, wobei: auch das muss ich meinem Körper im Moment nicht extra sagen. Wir haben ein wenig den Draht zueinander verloren.

So laufe ich jetzt unter anderen Vorzeichen; ohne unmittelbaren Spaß, aber in dem Bewusstsein, dass die Freude und Lust wiederkommen werden. Es ist Herbst...

Dienstag, 7. Oktober 2008

Langes Wochenende in Nürnberg


...und das ganz ohne Sport. Was kann jemand, der sonst scheinbar an nichts anderes denkt, davon schon zu berichten wissen?

DENKEN könnt ihr euch sicher, dass die "Sportfreiheit" nicht ganz selbst gewählt war. Vielmehr war sie der Vernunft geschuldet, denn so ganz erholt von meinem Infekt hatte ich mich bis dahin nicht, und hinzu kamen noch lange Nächte, die die Schlafphasen auf eine um so kürzere Dauer von 3-4 Stunden schrumpfen ließen.

ZWECK meines Aufenthalts war die Teilnahme an einer Art "Jugendfreizeit für Große". Im Rahmen eines Symposiums wurde über alles, aber auch wirklich alles rund um das Thema "Zeit" gesprochen. Persönliches Zeitmanagement kam ebenso zur Sprache wie - man höre und staune - die Entwicklung der Marathonzeiten über die Lebensspanne. Dies allerdings nur als Illustration für die "Vielgestaltigkeit des Alterns", das also in dieser Eigenschaft Leistungen quasi über das gesamte Spektrum des menschlich Möglichen (vielleicht abgesehen vom Weltrekord) hervorbringt. Nicht verraten wollte der Referent uns allerdings "das wahre Gesicht des Alterns" - vorgeblich aus Rücksichtnahme vor unserer Jugend und der "Fratzen", denen wir dabei begegnen würde. Verschweigen, ok, aber es auf diese Neugier weckende Art zu tun, fand ich gemein ;-(

UNTERGEBRACHT waren wir übrigens in der Jugendherberge, die sich unmittelbar in der berühmten Burg (in deren Zeichen "Sicherheit" angepriesen wird) befindet. Falls ihr mal günstig in Nürnberg übernachten müsst, die JH ist von der Qualität und Sauberkeit her unbedingt zu empfehlen. Ob sie preislich konkurrenzfähig ist mit den gerade im Süddeutschen verbreiteten Klein-Pensionen, hatte ich leider keine Zeit festzustellen.

Die Jugendherberge - untergebracht in der Burg:


ALS STADT ist Nürnberg auch unbedingt sehenswert. Zwar werden die Straßenzüge des Öfteren gebrochen von un-gelungenen Rekonstruktionen der bloßen Rumpfform aus den 1960ern. Doch tut dies für den geübten Blick der Schönheit des Gesamt-Ensembles keinen Abbruch, wo sich mittelalterliches Fachwerk an die Pracht von Renaissancegiebeln schmiegt und der Duft von Würstchen und Zwiebelkuchen aus inzwischen weit ins Kopfsteinpflaster eingesackten Hauseingängen wabert. Dazwischen stolze Kirchen und die augenscheinliche Fülle eines unter freiem Himmel statt findenden Dauermarktes, dessen Stände mit Heimisch-Deftigem und Orientalisch-Exotischem etwas erahnen lassen von der Abwechslung, die es (zumindest für Betuchte) ganz ohne künstliche Aromen und industrielle Fertigung bereits im Mittelalter gab.















FEDERWEIßEN habe ich natürlich auch gekostet in einem ausgesprochen gemütlichen Café, doch war dies dieses Mal nicht der Grund, weshalb ich nicht zum Laufen kam. Jedenfalls war das Wochenende die Reise wert - und ich gelobe Wiederkunft und das Mitbringen von etwas mehr Zeit für die ortseigenen Schönheiten!




Mittwoch, 1. Oktober 2008

Beobachtungen beim Bahnfahren

Heute bin ich (noch aus Schonungsgründen) wieder nicht gelaufen. Dafür hatte ich einen "Auswärtstermin" und auf dem Weg dorthin mal wieder knapp 3 Stunden Gelegenheit, das Leben "in vollen Zügen" zu genießen.

Heute war die Reise insgesamt sehr angenehm, keine wirklich nervigen Mitfahrenden und auch die Waggons nicht so voll, dass allein das Einsteigemanöver Chancen hätte, beim "Wetten dass?" ins Programm aufgenommen zu werden. Dennoch plädiere ich für einen Ehrenplatz der Bahn als Förderin des Sports.

An keinem Ort werden wohl so viele Muskeln und Fähigkeiten gleichzeitig trainiert, noch ergänzt um eine Ausdauerkomponente wie Laufen müssten Bahnfahrer eigentlich olypiareif werden können. Der Mehrkampf beginnt mit der Disziplin "Ganzkörpergewichtheben von Gepäckstücken" (beim Einsteigen) und endet mit "Dehnen der äußeren Schienbeinmuskulatur" (das man nicht vermeiden kann, wenn man bei dem engen Sitzabstand mal anders als mit Beinen runter sitzen will).

Dazwischen gibt es noch das "Unmittelbar disziplinspezifische Anreizprogramm": Zu beobachten heute zwischen zwei Haltestellen und einem kurzen Gang aufs Örtchen meinerseits. Eine ältere, etwas beleibte Dame hatte es knapp zwei Stunden geschafft, den Sitz neben sich mit einer platzgreifend geparkten Handtasche frei zu halten. Als sie den Platz einmal kurz verließ, wies sie ihre gegenüber sitzende Freundin an, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Ein Fehler, denn schließlich sehen zwei Sitze mit einer Handtasche darauf subjektiv viel leerer aus als ein Sitz mit einer ausgebreiteten Handtasche neben einer korpulenten Frau. Folglich konnte die Freundin einen ebenso korpulenten Mann nicht davon abhalten, sich auf den ursprünglich der Tasche vorbehalteten Platz zu setzen. Die zweite Frau kehrt zum Platz zurück, kurzes, fast unmerkliches Entgleiten der Gesichtszüge, doch natürlich sagt sie nicht, was ihr auf der Zunge liegt (was liegt ihr eigentlich auf der Zunge), sondern bittet den Mann nur, sie kurz auf ihren Platz durchzulassen.

War auch dieses Prozedere schon nicht "gesagt - getan" (man stelle sich den in Zügenüblichen Abstand zwischen Sitz und Tisch vor und eine Dame, deren Umfang diesen vorwärts, rückwärts und seitwärts übersteigt), wurde es danach erst richtig komisch: Herr: "Räusper." (bewegt sich ein wenig, so dass sein halber Oberschenkel über ihrem zum liegen kommt.
Dame: "Laut räusper." (selbe Bewegung mit umgekehrten Rollen)
Herr: (sitz abtast.) Wahrscheinlich suchte er so einen Mechanismus wie in Reisebussen, mit denen man die Reihen seitlich auseinander ziehen kann. (plötzlicher Ruck, ab in die Liegeposition. Mit Mühe wieder aufgesetzt.
Dame: "Noch lauter räusper."
Herr: (bewegt Gesäß und Oberschenek ruckartig auf der Sitzfläche Richtung außen).
Dame: (Versteckt sich hinter Bahn-Kundenzeitschrift)
...
Das Ganze kam dann am nächsten Halt zum Ende, als er sich einen anderen Sitzplatz neben einem schlankeren Menschen suchte. Ob die Message angekommen ist?

Hinzu kommt dann noch eine Übung, die selbst mir als gestandener Sportlerin immer wieder Probleme bereitet: "Linksseitiges isotonisches Training der Halte- und tiefen, schrägen Bauchmuskulatur". Alle Frauen können die Übung nachvollziehen, indem sie eine Bahntoilette aufsuchen. Wer sich aus hygienischen Gründen dann mit einigem Abstand zur Brille hocken möchte, findet als Halt nur eine Stange, die sich in horizontaler Richtung unmittelbar auf Höhe der Knie befindet. Nun muss der Körper an diesem Sportgerät so ausbalanciert werden, dass er weder nach hinten überkippt noch seitlich zu viel Spiel hat. Ganz Geübte können durch eine entsprechende Stellung der Füße noch versuchen, ihre Stoffhose unterdessen vor einem Wischen des überschwemmten Bodens zu bewahren. Und bevor mir jemand einen Vorwurf bezüglich meiner Toiletten-Benutzungstechnik macht: Zumindest das Problem, dass die Haltestange zum Wiederaufrichten nicht richtig angebracht ist, dürfte man auch bei "korrekter Handlungsausführung" haben. In einer Welt, in der vom Handy bis zur Mülltüte alles auf Idiotensicherheit getestet wird, bleibt da eigentlich nur die Frage, weshaln Zugklos von dieser segensreichen Entwicklung bisher ausgeschlossen geblieben sind.

Vielleicht will die Bahn ja schon lange die Sportlichkeit ihrer Fahrgäste fördern und traut sich damit nur nicht an die Öffentlichkeit? Sportclubs sind ja an der Börse derzeit auch nicht so gefragt ;-)