Dienstag, 7. Oktober 2008

Langes Wochenende in Nürnberg


...und das ganz ohne Sport. Was kann jemand, der sonst scheinbar an nichts anderes denkt, davon schon zu berichten wissen?

DENKEN könnt ihr euch sicher, dass die "Sportfreiheit" nicht ganz selbst gewählt war. Vielmehr war sie der Vernunft geschuldet, denn so ganz erholt von meinem Infekt hatte ich mich bis dahin nicht, und hinzu kamen noch lange Nächte, die die Schlafphasen auf eine um so kürzere Dauer von 3-4 Stunden schrumpfen ließen.

ZWECK meines Aufenthalts war die Teilnahme an einer Art "Jugendfreizeit für Große". Im Rahmen eines Symposiums wurde über alles, aber auch wirklich alles rund um das Thema "Zeit" gesprochen. Persönliches Zeitmanagement kam ebenso zur Sprache wie - man höre und staune - die Entwicklung der Marathonzeiten über die Lebensspanne. Dies allerdings nur als Illustration für die "Vielgestaltigkeit des Alterns", das also in dieser Eigenschaft Leistungen quasi über das gesamte Spektrum des menschlich Möglichen (vielleicht abgesehen vom Weltrekord) hervorbringt. Nicht verraten wollte der Referent uns allerdings "das wahre Gesicht des Alterns" - vorgeblich aus Rücksichtnahme vor unserer Jugend und der "Fratzen", denen wir dabei begegnen würde. Verschweigen, ok, aber es auf diese Neugier weckende Art zu tun, fand ich gemein ;-(

UNTERGEBRACHT waren wir übrigens in der Jugendherberge, die sich unmittelbar in der berühmten Burg (in deren Zeichen "Sicherheit" angepriesen wird) befindet. Falls ihr mal günstig in Nürnberg übernachten müsst, die JH ist von der Qualität und Sauberkeit her unbedingt zu empfehlen. Ob sie preislich konkurrenzfähig ist mit den gerade im Süddeutschen verbreiteten Klein-Pensionen, hatte ich leider keine Zeit festzustellen.

Die Jugendherberge - untergebracht in der Burg:


ALS STADT ist Nürnberg auch unbedingt sehenswert. Zwar werden die Straßenzüge des Öfteren gebrochen von un-gelungenen Rekonstruktionen der bloßen Rumpfform aus den 1960ern. Doch tut dies für den geübten Blick der Schönheit des Gesamt-Ensembles keinen Abbruch, wo sich mittelalterliches Fachwerk an die Pracht von Renaissancegiebeln schmiegt und der Duft von Würstchen und Zwiebelkuchen aus inzwischen weit ins Kopfsteinpflaster eingesackten Hauseingängen wabert. Dazwischen stolze Kirchen und die augenscheinliche Fülle eines unter freiem Himmel statt findenden Dauermarktes, dessen Stände mit Heimisch-Deftigem und Orientalisch-Exotischem etwas erahnen lassen von der Abwechslung, die es (zumindest für Betuchte) ganz ohne künstliche Aromen und industrielle Fertigung bereits im Mittelalter gab.















FEDERWEIßEN habe ich natürlich auch gekostet in einem ausgesprochen gemütlichen Café, doch war dies dieses Mal nicht der Grund, weshalb ich nicht zum Laufen kam. Jedenfalls war das Wochenende die Reise wert - und ich gelobe Wiederkunft und das Mitbringen von etwas mehr Zeit für die ortseigenen Schönheiten!




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