In einem Kommentar zu meinem gestrigen Blogeintrag habe ich die Befürchtung geäußert, zu früh in Form zu sein und als "Trainingsweltmeisterin" zu enden.
Den Teufel an die Wand malen muss man ja nicht gleich, es ist ja auch eine wunderbare Sache, in furioser Form mit dem neuen Jahr zu beginnen. Dennoch: Wer über einen längeren Zeitraum läuft, weiß, dass das nicht immer in einem Zustand erhöhenden Rausches vonstatten geht; noch dazu muss ich ab übermorgen wieder arbeiten, so dass es Zeit wird, Überlegungen für eine vernünftige Trainingsroutine anzustellen (Bericht folgt zu gegebener Zeit).
Heute jedenfalls habe ich es mit 2 Läufen über 10 und knapp 15 Kilometer eher ruhig angehen lassen: morgens noch mit der Erschöpfung von gestern merklich in den Gliedern und abends im absoluten Wohlfühltempo. Wie ruhig und rund der Körper doch funktioniert und einen unterm Sternenzelt durchzieht, wenn man ihn nicht bis ans Äußerste strapaziert!
Heute sah ich nicht nur den großen Mond. Auch die Sterne sah ich funkeln und nahm bewusst wahr, wie ein paar Meter vor mir die (im Kontrast dunklen) Kaninchen quer über den Weg vor mir davonstieben. Wenn das "normal" ist, pack' ich's gern öfter auf den Trainingsplan.
Dienstag, 6. Januar 2009
Lasst euch finden

Geht in euren Tag hinein ohne vorgefasste Ideen,
ohne die Erwartung von Müdigkeit,
ohne Plan von Gott, ohne Bescheidwissen über ihn,
ohne Enthusiasmus,
ohne Bibliothek -
geht so auf die Begegnung mit ihm zu.
Brecht auch ohne Landkarte -
und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist,
und nicht erst am Ziel.
Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden,
sondern lasst euch von ihm finden
in der Armut des banalen Lebens.
Madeleine Delbrêl
...weil's so schön zum Namen meines Blogs passt!
Montag, 5. Januar 2009
Im Schnitt durchschnittlich
Vorweg tue ich schon einmal etwas, das man laut Stilfibel eines gewissen Wolf Schneider niemals tun sollte: mich für das durcheinander des folgenden Blogeintrags entschuldigen. Aber so war er nunmal, mein Tag.
Angefangen hat alles schlaflos und mit der festen Intention, heute lauffrei zu bleiben. Nun, ihr kennt mich allzu gut: den ganzen Tag habe ich das natürlich nicht durchgehalten. Dennoch begann alles sehr schön "unläuferisch" mit einem ersten Kaffee um 5 Uhr morgens, auf den bis um 14 Uhr so rund 4 weitere Tassen folgen sollten; irgendwann habe ich aufgehört mitzuzählen, tat ich mich doch außer einem Frühstücksbrot mit Honig und einem mit Käse auch noch an einer kompletten Tüte Lakritz und einem halben, von gestern übrig gebliebenen Salat von meinem Lieblings-Türkenimbiss gütlich.
Und die ganze Zeit habe ich dabei vorm Rechner gesessen, fast nichts zustande gebracht und darauf gewartet, dass die Bauchschmerzen kommen. Kamen aber nicht, so dass ich mich gegen 14.30 Uhr tatsächlich zu meinen Erledigungen (Bibliothek, Lebensmtteleinkauf) aufmachte und anschließend wie zuvor beschlossen meinen Bestand an warmer Laufkleidung aufstocken ging.
Ergebnis: knapp 3 Stunden Stadtummel, 5 neue Teile, rund 300 Euro ärmer. Bildlich habe ich das auch mal festgehalten, und irgendwie erinnert es mich an den Inhalt eines Hünengrabes aus der Bronzezeit:

Nun ja, danach, ich war inzwischen bestimmt auch schon wieder mehr als 5 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen, drückte dann doch die Lust (oder das Gewissen), den ganzen High-Tech-Krempel mal einem ersten Test zu unterziehen. Wegen der neuen Schuhe (Brooks Glycerin) und meiner vermeintlich nicht sportgerechten Ernährung wollte ich es eigentlich ruhiger angehen lassen, aber sagt das mal einem jungen Pferd, das den ganzen Tag weder zu arbeiten noch richtig Auslauf hatte.
Also raus, der Schnee liegt noch, es macht wirklich Spaß, bei diesen Bedingungen zu laufen, auch wenn natürlich stellenweise Rutschgefahr besteht und ich bei Straßenüberquerungen knöcheltief im schwarzen Schneematsch wate, den der Räumdienst in Richtung Bordsteinkante geschoben hat. Ansonsten presche ich los, merke dabei, wie schnell ich bin, genieße jeden der weit ausgreifenden Schritte auf dem leicht federnden, knirschenden Untergrund. Der Mond steht klar fast senkrecht über den Bäumen, in deren Schatten ich ein- und nach ein paar Schritten dann wieder auftauche. Am See verliere ich von Zeit zu Zeit den Weg, finde mich dann in höherem, verharschten Schnee wieder und gebe gleich nach der Befreiung wieder richtig Gas. Zur Halbzeit ein Blick auf die Uhr: 35 Minuten. Jetzt nicht nachlassen und vor allem bloß nicht auf die Null-Taste der Stoppuhr kommen, denke ich und wundere mich gleichzeitig über meine Energie. Diese will nicht enden, und auch außer Atem komme ich eigentlich nicht. Die schönen, neuen Klamotten wärmen hervorragend. Nur mit den Schuhen kann ich mich noch nicht anfreunden: wieder der stechende Schmerz unter dem Ballen, den ich schon von allen meinen asics-Modellen kenne (weshalb ich beschlossen habe, keine mehr zu kaufen).
Nun gut, das Naherholungsgebiet verlassen, zügig den Park durchquert und schon hat mich die Stadt wieder. Ich laufe die im langen Bogen sich ziehenden Wohnstraßen entlang, die so etwas wie einen Ring um die Stadt bilden und von schönen Häusern gesäumt sind. Nur wenige Menschen kommen mir heute Abend entgegen. Dann eine letzte Hauptstraße, längs des Parks vor meiner Tür, über das Wehr, wo ich trotz Walkmans das Wasser rauschen höre und nach einem kleinen Spurt bin ich zu Hause. Time check? 1:08:42 Std. Schnell wie nie auf den knapp 15 Kilometern.
Wie war also der Tag? - Im Schnitt durchschnittlich...
Angefangen hat alles schlaflos und mit der festen Intention, heute lauffrei zu bleiben. Nun, ihr kennt mich allzu gut: den ganzen Tag habe ich das natürlich nicht durchgehalten. Dennoch begann alles sehr schön "unläuferisch" mit einem ersten Kaffee um 5 Uhr morgens, auf den bis um 14 Uhr so rund 4 weitere Tassen folgen sollten; irgendwann habe ich aufgehört mitzuzählen, tat ich mich doch außer einem Frühstücksbrot mit Honig und einem mit Käse auch noch an einer kompletten Tüte Lakritz und einem halben, von gestern übrig gebliebenen Salat von meinem Lieblings-Türkenimbiss gütlich.
Und die ganze Zeit habe ich dabei vorm Rechner gesessen, fast nichts zustande gebracht und darauf gewartet, dass die Bauchschmerzen kommen. Kamen aber nicht, so dass ich mich gegen 14.30 Uhr tatsächlich zu meinen Erledigungen (Bibliothek, Lebensmtteleinkauf) aufmachte und anschließend wie zuvor beschlossen meinen Bestand an warmer Laufkleidung aufstocken ging.
Ergebnis: knapp 3 Stunden Stadtummel, 5 neue Teile, rund 300 Euro ärmer. Bildlich habe ich das auch mal festgehalten, und irgendwie erinnert es mich an den Inhalt eines Hünengrabes aus der Bronzezeit:

Nun ja, danach, ich war inzwischen bestimmt auch schon wieder mehr als 5 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen, drückte dann doch die Lust (oder das Gewissen), den ganzen High-Tech-Krempel mal einem ersten Test zu unterziehen. Wegen der neuen Schuhe (Brooks Glycerin) und meiner vermeintlich nicht sportgerechten Ernährung wollte ich es eigentlich ruhiger angehen lassen, aber sagt das mal einem jungen Pferd, das den ganzen Tag weder zu arbeiten noch richtig Auslauf hatte.
Also raus, der Schnee liegt noch, es macht wirklich Spaß, bei diesen Bedingungen zu laufen, auch wenn natürlich stellenweise Rutschgefahr besteht und ich bei Straßenüberquerungen knöcheltief im schwarzen Schneematsch wate, den der Räumdienst in Richtung Bordsteinkante geschoben hat. Ansonsten presche ich los, merke dabei, wie schnell ich bin, genieße jeden der weit ausgreifenden Schritte auf dem leicht federnden, knirschenden Untergrund. Der Mond steht klar fast senkrecht über den Bäumen, in deren Schatten ich ein- und nach ein paar Schritten dann wieder auftauche. Am See verliere ich von Zeit zu Zeit den Weg, finde mich dann in höherem, verharschten Schnee wieder und gebe gleich nach der Befreiung wieder richtig Gas. Zur Halbzeit ein Blick auf die Uhr: 35 Minuten. Jetzt nicht nachlassen und vor allem bloß nicht auf die Null-Taste der Stoppuhr kommen, denke ich und wundere mich gleichzeitig über meine Energie. Diese will nicht enden, und auch außer Atem komme ich eigentlich nicht. Die schönen, neuen Klamotten wärmen hervorragend. Nur mit den Schuhen kann ich mich noch nicht anfreunden: wieder der stechende Schmerz unter dem Ballen, den ich schon von allen meinen asics-Modellen kenne (weshalb ich beschlossen habe, keine mehr zu kaufen).
Nun gut, das Naherholungsgebiet verlassen, zügig den Park durchquert und schon hat mich die Stadt wieder. Ich laufe die im langen Bogen sich ziehenden Wohnstraßen entlang, die so etwas wie einen Ring um die Stadt bilden und von schönen Häusern gesäumt sind. Nur wenige Menschen kommen mir heute Abend entgegen. Dann eine letzte Hauptstraße, längs des Parks vor meiner Tür, über das Wehr, wo ich trotz Walkmans das Wasser rauschen höre und nach einem kleinen Spurt bin ich zu Hause. Time check? 1:08:42 Std. Schnell wie nie auf den knapp 15 Kilometern.
Wie war also der Tag? - Im Schnitt durchschnittlich...
Sonntag, 4. Januar 2009
Running in a Winter Wonderland

Wie bereits geschrieben, war ich gestern nach dem 66-Kilometer-Abenteuer gar nicht so richtig kaputt. Sprach's und brach zu einem 16-Kilometer-Regenerationslauf gleich am nächsten Morgen auf. Für alle, die (wie ich bis vo Kurzem) mit dem Begriff nichts anfangen können. Laut Trainer-Guru Peter Greif dienen sie dazu, die Muskeln aktiv zu erholen.
Zugegeben, ich habe trotz aller Motivation ein wenig an mir selbst gezweifelt, denn sowohl mein Herz als auch mein Verstand tendierten zu einem gemütlichen Sonntagmorgen mit einem guten Buch oder wahlweise auch den Fernstudien-Unterlagen. Als ich dann aber aus dem Fenster blickte und sich ein prächtiges Bild von Neuschnee auf Wegen und Dächern zeigte, gab es kein Halten mehr. Ein Kaffee, eine halbe Stunde studieren für's Gewissen und dann raus in die weiße Pracht.

Wie herrlich es doch ist, fast lautlos durch eine verzaubert wirkende Stadt zu gleiten, kaum eine Menschenseele dabei zu sehen und selbst die ersten Spuren in die frische Schneedecke zu stapfen. Leider wurde die Freude schon auf den ersten Metern durch einen Hund getrübt, der mich zwar nicht eigentlich anfiel, sich aber doch in seinem wilden Spiel sehr auf mich fixierte und dessen Besitzerin gefühlte 5 Minuten brauchte, um ihren Liebling wieder anzuleinen. Und dann hatte ich nochmal ein paar ungute Gedanken an Hunde, nämlich als ich ins Landschaftsschutzgebiet kam, und unter den leicht zugänglichen Bäumen bis über die breiten Wege uringelbe Lachen sich auf dem Schnee abzeichnten. Allein bei dem Gedanken, meine Kinder einmal in so etwas spielen zu sehen, schüttelte es mich.
Sei's drum, jedenfalls zog ich los, diesmal hinaus Richtung Osten, vorbei an Theater und Kunstmuseum, dann eine kleine Runde gedreht im Park bei meiner ehemaligen Schule. SChließlich hinaus in die kultivierte Wildnis. Zistersienser-Mönche legten hier vor rund 1000 Jahren die ersten Fischteiche an, die noch heute im Dezember frischen, heimischen Karpfen bescheren. Und weil zum Fangen der Tiere der Wasserspiegel stark gesenkt wird, frieren sie außerdem schnell zu und sind dann ein belieber Tummelplatz für Schlittschuhläufer und andere Winterfreunde.

Heute früh war es auf den Eisflächen allerdings ziemlich ruhig. Dazwischen begegneten mir 2 Arten von Joggern: die Hartgesottenen, die bei jedem Wetter trotzdem unterwegs sind; und die offensichtlichen Anfänger, die sich bei 15 Zentimeter nachgebendem Weiß unter den Füßen ganz schön quälten bzw. gehen mussten.

Gequält habe ich mich dann schließlich auch. Einerseits, weil es schneite und dabei windig war und mir so die kleinen Flöckchen wie Nadeln gegen das einsige Gesicht wehten. Zum anderen, weil 66 Kilometer eben doch kein Pappenstiel sind, und ich mich abgesehen von den Fotopausen im Schnitt eben doch nicht an das geplante Schneckentempo hielt. Nach etwas mehr als 10 Kilometern war es dann auch so weit, dass ich quasi vor Schwäche stöhnte und keinen Schritt mehr vor den anderen setzen wollte. Da es aber erfahrungsgemäß nichts genutzt hätte, solchen Gefühlsregungen nachzugeben, schlappte ich ultrageschädigt durch die Gegend bis zu 2 Steigungen, die ich traditionell als Form- und Willenstest verwende, und die mir einmal mehr zeigten, was trotzdem noch alles in mir steckte.

Inzwischen war ich im Park angelangt, Braunschweigs beliebteste Cross-Strecke mit steilen Treppen, die unter schneeschweren Zweigen bergauf in die Winterlandschaft führen. Nach kurzem Traben auf einem Naturpfad schieißlich der Aussichtspunkt, wo sich die Stadt erahnen lässt hinter den Fäden, die der schnell fallende Schnee in die Luft malt.

Dann nochmal Cross, leicht bergab und schleißlich geradeaus durch die Siedlung, wo ich noch einmal Gas gebe. In einer Wohnstraße und an der nahen Kirche mache ich die letzten paar Fotos für heute, dann wird der Turbo soweit wie möglich aufgedreht.

Im Park bei mir vor der Haustür geht aber endgültig gar nichts mehr. Ich schleppe mich förmlich nach Hause. Schön war's, aber gut, dass ich's für heute hinter mir habe...

Samstag, 3. Januar 2009
Ein Millimeter auf dem Globus
Klingt nicht viel, sind aber immerhin 66,1 Kilometer, heute bewältigt beim Landkreislauf Gifhorn 2009.
Diesen geführten Gruppenlauf habe ich bereits seit 2006 fest in meinem Repertoire; bis auf letztes Jahr konnte ich dabei immer die komplette Distanz eines eineinhalbfachen Marathons absolvieren. Und heute war es besonders schön. Gestartet in Lüsche bei -6°C, liefen wir von Beginn bis Ende durch eine schneeweiße Landschaft und über entsprechend schneebedeckte Wege. Was am Anfang noch das Leben schwer machte, führte besonders auf den mittleren Etappen zu einem Urlaubsfeeling skandinavischer Art: traben über endlos scheinende Wege, während hinter Kiefernwäldchen die Sonne nur eben ihre Existenz ahnen lässt, tief stehend und hinter parallel zum Horizont stehenden Schneewolken. Dass es am Anfang nicht so einfach war, mit fast eingefrorenen Füßen in Treckerspuren zu laufen, die teilweise mit unter dem Gewicht nachgebendem Eis verschleiert wurden, ist bei so viel Schönheit der Natur Nebensache. Sogar ein paar Rehe kreuzten in ca. 15 Meter Entfernung die Strecke. Noch interessanter als Erfahrung war, dass mein Gesicht vom beißenden Wind so kalt wurde, dass ich gelegentlich nur lallen konnte.
So war ich schon meinen Muskeln zuliebe gezwungen mich ständig zu unterhalten. Doch auch das fiel nicht schwer, gab es doch eine Menge alter Bekannter wieder zu treffen. Auch einen neuen Bekannten gab es, der zufällig in einem Institut der Uni ganz in der Nähe meiner Arbeit tätig ist - und mich prompt zum Training mit seinem Team in der Mittagspause einlud.
Ausklingen ließen wir den Tag dann bei selbst geschmierten Mettbrötchen, Kaffee und dem Süßen, das von der Verpflegung übrig geblieben war. Alles in allem ein sehr harmonischer Tag, an dem ich nicht nur mit der netten Begleitung, sondern auch mit meinem Befinden (keine nennenswerten Schmerzen oder Ausdauerprobleme) sehr zufrieden bin. Und eine Erkenntnis bleibt: Ich bin keine von den "Harten", die auch im Winter quasi nackt durch die Gegend rennen können; ich brauche eindeutig bessere, wärmere Laufkleidung!
Diesen geführten Gruppenlauf habe ich bereits seit 2006 fest in meinem Repertoire; bis auf letztes Jahr konnte ich dabei immer die komplette Distanz eines eineinhalbfachen Marathons absolvieren. Und heute war es besonders schön. Gestartet in Lüsche bei -6°C, liefen wir von Beginn bis Ende durch eine schneeweiße Landschaft und über entsprechend schneebedeckte Wege. Was am Anfang noch das Leben schwer machte, führte besonders auf den mittleren Etappen zu einem Urlaubsfeeling skandinavischer Art: traben über endlos scheinende Wege, während hinter Kiefernwäldchen die Sonne nur eben ihre Existenz ahnen lässt, tief stehend und hinter parallel zum Horizont stehenden Schneewolken. Dass es am Anfang nicht so einfach war, mit fast eingefrorenen Füßen in Treckerspuren zu laufen, die teilweise mit unter dem Gewicht nachgebendem Eis verschleiert wurden, ist bei so viel Schönheit der Natur Nebensache. Sogar ein paar Rehe kreuzten in ca. 15 Meter Entfernung die Strecke. Noch interessanter als Erfahrung war, dass mein Gesicht vom beißenden Wind so kalt wurde, dass ich gelegentlich nur lallen konnte.
So war ich schon meinen Muskeln zuliebe gezwungen mich ständig zu unterhalten. Doch auch das fiel nicht schwer, gab es doch eine Menge alter Bekannter wieder zu treffen. Auch einen neuen Bekannten gab es, der zufällig in einem Institut der Uni ganz in der Nähe meiner Arbeit tätig ist - und mich prompt zum Training mit seinem Team in der Mittagspause einlud.
Ausklingen ließen wir den Tag dann bei selbst geschmierten Mettbrötchen, Kaffee und dem Süßen, das von der Verpflegung übrig geblieben war. Alles in allem ein sehr harmonischer Tag, an dem ich nicht nur mit der netten Begleitung, sondern auch mit meinem Befinden (keine nennenswerten Schmerzen oder Ausdauerprobleme) sehr zufrieden bin. Und eine Erkenntnis bleibt: Ich bin keine von den "Harten", die auch im Winter quasi nackt durch die Gegend rennen können; ich brauche eindeutig bessere, wärmere Laufkleidung!
Freitag, 2. Januar 2009
Fast lauffrei
Heute war wieder ein Tag, an dem ich "eigentlich" gar nicht laufen wollte. Aber was heißt schon eigentlich. Außerdem taten meine Beine von den gepfefferten "30" gestern doch noch so weh, dass einfaches Aussitzen oder gar Dehnen ohne etwas Warmlaufen aus meiner Sicht nicht die optimale Lösung gewesen wären.
Und dann schaute ich hinaus aus dem Fenster und siehe da: zwischen 6:30 Uhr (als ich von 2 schlaflosen Lesestündchen wieder ins Bett fiel) und 8:30 Uhr hatte sich eine reichliche, sanfte weiße Schicht auf Dächern, Wegen und Wiesen angesammelt. Wie schön war es, im noch fallenden Schnee ganz ruhige 5 Kilometer (in 34 Minuten) zu laufen. Ein Traum in Weiß!
Etwas unglücklich ist, dass mir in der schlaflosen Zeit einfiel, dass die Schlafcouch, zu deren Bestellung ich mich endlich durchgerungen hatte, in meiner bescheidenen Bleibe doch eher wie ein Koloss wirken würde. Bestärkt wurde ich in dieser Ansicht dadurch, dass ein Prospekt ins Haus flatterte mit einem wesentlich schmaleren Modell (das ich vorher vergebens gesucht hatte). Und nun will das Möbelhaus doch nach nur 3 Geschäftstagen bei 9 Wochen Lieferzeit die in ihren Agbn festgeschriebenen 25 Prozent Schadensersatz. Na, das werden wir ja sehen. Muss da mal einen rechtskundigen Freund befragen. Und außerdem: Bei so wenig Kulanz bin ich von mir aus bockig und hab' erstmal die Lastschrift zurück gegeben. Die Gebühr ist mir das Ärgern der anderen denn doch wert! On verra 8-)
Und dann schaute ich hinaus aus dem Fenster und siehe da: zwischen 6:30 Uhr (als ich von 2 schlaflosen Lesestündchen wieder ins Bett fiel) und 8:30 Uhr hatte sich eine reichliche, sanfte weiße Schicht auf Dächern, Wegen und Wiesen angesammelt. Wie schön war es, im noch fallenden Schnee ganz ruhige 5 Kilometer (in 34 Minuten) zu laufen. Ein Traum in Weiß!
Etwas unglücklich ist, dass mir in der schlaflosen Zeit einfiel, dass die Schlafcouch, zu deren Bestellung ich mich endlich durchgerungen hatte, in meiner bescheidenen Bleibe doch eher wie ein Koloss wirken würde. Bestärkt wurde ich in dieser Ansicht dadurch, dass ein Prospekt ins Haus flatterte mit einem wesentlich schmaleren Modell (das ich vorher vergebens gesucht hatte). Und nun will das Möbelhaus doch nach nur 3 Geschäftstagen bei 9 Wochen Lieferzeit die in ihren Agbn festgeschriebenen 25 Prozent Schadensersatz. Na, das werden wir ja sehen. Muss da mal einen rechtskundigen Freund befragen. Und außerdem: Bei so wenig Kulanz bin ich von mir aus bockig und hab' erstmal die Lastschrift zurück gegeben. Die Gebühr ist mir das Ärgern der anderen denn doch wert! On verra 8-)
Donnerstag, 1. Januar 2009
Viel versprechend, aber hart

Nein, ich habe den Kopf nicht hängen lassen - oder sieht man auf dem Bild irgendwo einen Kopf ;-) Nur meine warme Lauftight muss jetzt trocknen, denn ich habe meinen guten Vorsatz wahr gemacht und das neue Jahr so begrüßt, wie ich das alte verabschiedet hatte. Dieser Lauf hatte sogar schon im Voraus was Gutes, habe ich mich doch gestern auf der Party mit dem Alkohol sehr zrück gehalten und war auch "schon" um 3 im Bett.
Wach um 9, na gut, da verabredet stehe ich auf, genieße die gute Laune und die Aussicht auf den Lauf (jawoll), wasche noch schnell ab und gucke bei einem nicht zu starken Kaffee noch den Rest der FAZ von gestern durch. Dann "Ausrüstungscheck" (ich laufe mit der "zweiten Garnitur", außerdem muss die Luft aus der deuter-Trinkblase gelassen werden). Schließlich klingle ich bei Andreas, einem Mitbewohner meines Hauses und seines Zeichens sub-2:45-Marathoni. Draußen ist es diesig; wenn ich gestern noch dachte, "oh man, dieser Hochnebel (da noch mit Sonne) und dazu das Feuerwerk", so war es heute genau das: trüb und nicht mal mehr grau, sondern weiß vor Diesigkeit.
Der Lauf ließ sich an wie erwartet: Andreas recht schnell voran, ich tapfer hinterher, wobei man das nicht wörtlich nehmen darf, da ich die war, die die Strecke kannte ;-) Bei Kilometer 8 erste Zweifel, ob ich das durchhalten werde; im Nachhinein gesteht mir Andreas, dass er an dieser Stelle auch ein déjà-vu mit einer beliebten Wettkampfstrecke hatte - und daraufhin ebenfalls etwas das Tempo rausnahm. Bei KM 12/13 Begegnung mit zwei Bekannten aus meinem Lauftreff. Schön, dass sie auch (und im Laufe des Vormittags noch mehr Leute) das neue Jahr laufend begrüßen.
Dann geht es aufs Feld und über die beiden für hiesige Verhälnisse wirklich harten Steigungen an der Autobahnunterführung. Hochebene mit Sichtweiten unter 5 Kilometer; schade, sonst könnten wir von hier aus den nahe bei unserem Wohnhaus gelegenen Schornstein des Heizkraftwerks sehen. Vielleicht ist es aber auch gut so, denn auch wenn ich weiß, dass nach dem letzten Bergaufstück hier auf dem Rückweg eigentlich das Schlimmste hinter uns liegt: 30 Kilometer sind kein Pappenstiel, schon gar nicht, wenn man sie an zwei aufeinander folgenden Tagen bewältigt.
Ein paar Mal bitte ich Andreas, das Tempo leicht zu drosseln, will aber auch nicht zu viel "winseln" und stattdessen die Begleitung eines so hochklassigen Laufpartners voll nutzen und beiße die Zähne zusammen. Zwischendurch helfen ein paar Schluck Wasser aus dem deuter, wobei ich mir wahrscheinlich viel Energie gespart hätte, hätte ich ihn nicht mitgenommen. Ist aber ein Materialtest für "Größeres". Hatten wir schon zur Hälfte 5 Minuten Vorsprung auf meine beste je auf dieser Strecke gelaufene Zeit, so werden wir am Ende 2:25:16 Std. gebraucht haben für (mit Garmin gemessene) 29,5 Kilometer. Ein 5er-Schnitt.
Nun, so lässt sich ein Laufjahr viel versprechend einleten. Und ich pflege meine die Anstrenung doch bemerkenden Beine nun mit Hochlegen und gönne mir gerade einen Riiiisen-Teller Müsli mit Obst. Als ob ich nicht mehr gewusst hätte, wie gut die Entspannung nach echter Verausgabung tut.
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