Dienstag, 27. Januar 2009

Produktive Nachtwache

Wie bereits die Tage zuvor mit intensiver Trainingsbelastung, fiel ich auch gestern gegen 22.30 Uhr todmüde ins Bett. Das merke ich immer daran, dass mir die Augen zufallen trotz anregender Bettlektüre (z.Zt. "Die Kultur des neuen Kapitalismus" von Richard Sennett).

Die Müdigkeit - und damit die Freude über den erholsamen Schlaf - währte allerdings diesmal nicht lange. Bis kurz vor 4 währte das Wälzen von einer Seite auf die andere, verfolgt von stressenden Gedanken, bis ich endlich das Licht anknipste und mich an meinen Schreibtisch schwang. Was mich da wach hält, kenne ich auch schon länger und versuche langsam zu lernen, damit umzugehen: Es ist das Ausgeben großer Geldbeträge und der dahinter aufscheinende Zweifel, was man mit der entsprechenden Summe (in diesem Fall für das Auto) hätte anderes und bessere anstellen können. Das müsst ihr jetzt aber nicht als Offenbarungseid lesen. Mehr als Bild aus dem Innenleben eines Menschen, dem seine Freiheit mehr bedeutet als sein Besitz und der, wenn er könnte, am liebsten "gar nichts" hätte - bis ich dann mal auf die praktischen Konsequenzen stoße ;-)

Allerdings konnte ich die unerwünschte Schlafunterbrechung zumindest produktiv nutzen. 2 Kapitel meines Lernstoffs habe ich in die anderthalb Stunden bis halb 6 gezwängt - die auch bemerkenswert gut hängen blieben. Danach bin ich bei empfundener Eiseskälte rund 7 Kilometer in ruhigem Tempo gelaufen, und fühle mich jetzt ziemlich fit für den Tag. Denn ich sage mir immer: Wenn Körper und Geist den Schlaf so dringend bräuchten, würden sie sich ihn holen. Wenn nicht, ärger' ich mich nicht im Bett über Schlaflosigkeit, sondern nutze die geschenkte Zeit. Führe ja keine schweren Maschinen, so dass diese Praxis völlig risikolos ist.

Euch einen aufgeweckten Tag!

5 Kommentare:

Kerstin hat gesagt…

Stimmt, so entspannt kann man es auch sehen. Dann schlaefst du vielleicht besser, weil du dir nicht so einen Kopf darum machst. Ich denke immer, wenn ich nicht meine 8 Stunden kriege geht die Welt unter...

Die Erleberin hat gesagt…

@Kerstin:
Das exakt ist der Trick. Du erwartest ja auch nicht von dir, dass du jeden Tag perfekt läufst (auch wenn du es dir wünschst). Warum musst du dann jede Nacht absolut perfekt schlafen?

Hannes hat gesagt…

Wirklich eine geschickte Einstellung zum Schlafen ;) Ich habe höchstens abends beim Einschlafen Probleme, dann aber nur wegen zu vieler Gedanken im Kopf. Und dann kann man ruhig darüber nachdenken, bis es "gedanklich geklärt" ist. Der Schlaf kann auch später kommen.

Und wie du schreibst, nach einer lockeren Laufrunde ist man trotzdem fit :)

Anonym hat gesagt…

Auch, wenn ich gleich 5 euro ins Phrasenschwein werfen muss

"Der frühe Vogel fängt den Wurm"

nein, im ernst, was ich morgens bis um 10h nicht gelernt oder gemacht habe, bekomme ich seltens am gleichen Tag noch hin.

Gut gemacht. Und die schlaflosen Nächte gehen auch vorüber !! Versprochen.

Die Erleberin hat gesagt…

@Hannes:
Ich glaube, jeder Mensch hat irgenwann mal Schwierigketen mit dem Schlafen. Schlimm wird's, wenn man anfängt, sich darüber auch noch Sorgen zu machen.

@ironschroedi:
5 Euro nimmt die Community bestimmt gern, aber ich stimme dir im Prinzip zu: diese ehr frühen Stunden sind bei mir traditionell auch die produktivsten. Nur kann ich das auf Dauer nicht mit anderen Verpflichtungen vereinen...