Freitag, 17. Oktober 2008

Die befreiende Wirkung von...

...To-do-Listen



Ich habe es wahrscheinlich zehnmal angekündigt und noch öfter betont, allein schon deshalb, damit ich mich auch selbst daran halte. Derzeit mache ich eine Laufpause.

Das ist natürlich - trotz Urlaubs - nicht gleichbedeutend mit Nichtstun oder gar Langeweile. Ganz im Gegenteil habe ich einen Haufen von Interessen, noch mehr Ambitionen und natürlich auch einige Verpflichtungen, die auch von der offiziell erlaubten Abwesenheit von meinem bezahlten Arbeitsplatz nicht eingedämmt werden. Und während ich ein Weilchen lang die scheinbar grenzenlose Freiheit genoss, mit Terminen und Vorhaben zu Jonglieren und Verabredungen sowie Versprechungen flexibel durch meine freie Zeit zu schieben, gelangte der Schlendrian neulich an eine natürliche Grenze, bei mir bemerkbar durch schlechten Schlaf.

Nun haben wir alle wahrscheinlich Dutzende von Zeitmanagement-Ratgebern gelesen. Und während wir im Kopf nachvollzogen, wie die "kleinen Tricks" alle wunderbar funktionierten, winkte das lässige Mitglied unseres inneren Teams hinter unserem Rücken bereits wieder ab: Was soll so ein winziger Schritt schon bringen? Nur 60 Prozent der Zeit verplanen? Zettel schreiben vor dem Einkaufen? To-do-Liste? Wer's glaubt wird selig.

Allerdings gehöre ich zu den (aus meiner Sicht) Glücklichen, die einmal über ihren Schatten gesprungen sind. Während des Studiums hatte ich so die Chance zu entdecken, dass To-do-Listen doch mehr sind als ein Blatt Papier. Ja, auf mich wirken sie nicht einmal langweilig, bedrohlich oder gar Spaß verderbend. Ganz im Gegenteil finde ich es ungeheuer beruhigend, das Notwendige niedergeschrieben zu sehen. Denn zusammen mit einer vernünftigen Zeitplanung folgt erst aus der gewissenhaft erledigten Arbeit echte Freizeit - für's Laufen oder andere Genüsse.

Wie überheblich war ich zu glauben, dass sich diese Planungsstütze mit dem Studienabschluss überholt hätte? Ich weiß es nicht, aber jedenfalls kann ich seit gestern wieder seelenruhig schlafen. In diesem Sinne: gute Nacht!

8 Kommentare:

Gerd hat gesagt…

Mit zunehmendem Alter muss man sich immer mehr aufschreiben ;-)
Wenn ich meine Termine nicht ordentlich verwalten würde (und natürlich mit denen meiner besseren Hälfte abstimmen) könnte ich mir nicht die Freiheit nehmen meinem Sport so ausgiebig nachzugehen.
Dies zwängte einen am Anfang etwas ein, aber mit der Zeit lernt man die Vorzüge kennen. Man lernt nämlich auch sich seine Freizeit zu nehmen und entsprechend zeitlich einzuplanen!
Den dies ist die wichtigste Zeit.

Die Erleberin hat gesagt…

@Diro:
Aufs Alter hatte ich meinen Text gar nicht so sehr bezogen - obwohl er natürlich auch darauf passt. Man macht immer wieder die Erfahrung von "zu wenig Zeit" - und ist dafür schließlich auch zu Zugeständnissen bereit. Lieb wäre mir allerdings, wenn Leute meines Alters (oder etwas jünger) dies im Grundsatz auch schon beherzigen und beherrschen würden...

Anonym hat gesagt…

Erst einmal zu deiner Laufpause !

Gut finde ich es auf deiner einen Seite, dass Frau sich und ihrem Kostbarsten eine Auszeit gönnt, um dann wieder frisch ans Werk zu gehen, das ist clever, und - ehrlich gesagt - ich hätte von dir auch nichts anderes erwartet.

Was ich nicht verstehen kann,

warum gleich 3 Wochen ?

Wie hältst du das aus ?

Im Lauf der 100000 Jahre, die ich zu Fuß unterwegs bin, habe ich niemals so eine lange Pause eingelegt, weil ich es erstens aus Verletzungsgründen, von denen ich glücklicherweise weitgehendst verschont blieb, nicht lange pausieren musste.

Weil mein Körper nach ein paar Tagen Pause, die ich mir nach langen Einheiten immer gönne, wieder frisch gestärkt und ohne Murren ans Werk gehen musste, er hat es einfach so gewollt.

Aber du bist du, und ich bin ich.

Trotzdem bin ich gespannt, wie lange du das aushälst, ohne dass es anfängt zu jucken, weißt schon, was ich meine, gell ?

Was deine Liste angeht, auch das habe ich noch nie getan, weil ich es wahrscheinlich doch verworfen hätte, also bin ich stets ohne auf die " Reise " gegangen.

Gut dass wir alle verschieden sind und so auch immer wieder von anderen hören und lernen können.

Und was dein Alter und Denkvermögen betrifft, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen !

Die Erleberin hat gesagt…

@ultraistgut:
Oh, ich habe dich zum Nachdenken angeregt - allerdings zu einem Thema, das ich nur am Rande berührte habe. Nun ja, meine Laufpause ist nicht ganz freiwillig und der Zeitpunkt, an dem es wieder zu "jucken" beginnt, bereits zig mal dagewesen. Leider (oder Gott sei Dank) habe ich allerdings den Eindruck, dass im Moment etwas ganz gehörig nicht stimmt bei mir. Hätte mir wohk doch nicht Berlin UND ein Vorstellungsgespräch auswärts UND ein anstrengendes Wochenende UND eine Power-Woche im Job zumuten sollen mit meinem Infekt...
Jetzt warte ich noch das Ende des (langen - seit gestern) Wochenendes ab; und wenn es dann nicht besser ist, muss ich zusehen, einen Arzt zu finden, der nicht ganz so sehr im Dunkeln tappt wie mein bisheriger - bei meiner Mediziner-Phobie gar kein leichter Schritt :-(

Jasmin... hat gesagt…

Hm, Dein letzter Absatz in Deinem letzten Kommentar macht mir ja ein wenig Sorgen... Kümmer' Dich um Dich!

Zu den To Do-Listen: Danke, Du sprichst mir aus der Seele!!!

Anonym hat gesagt…

Danke für die Aufklärung, tut mir leid, und unter diesen Umständen zeigt sich dein derzeitiger Zustand in ganz anderem Licht.

Tut mir sehr leid, und ich hoffe, dass diese für dich unbefriedigende Situation bald ein Ende haben wird, vielleicht sogar ohne Mediziner !

Nutze dieses Wochenende, pflege dich, schlafe, ruhe dich einfach aus, ich halte dir die Daumen, dass du bald wieder die alte bist !

Viel Glück !

Anonym hat gesagt…

Wozu doch eine Laufpause gut ist. ;)

Aber irgendwie habe ich mit diesem Wort Schwierigkeiten. Bei mir hat sich da ein wenig der Mantel des Vergessens ausgebreitet…

Schönen Urlaub, genieße die FREIzeit!

GRAS.GRUEN hat gesagt…

To Do Listen.. machmal, find ich sie recht hilfreich - mein Problem ist, dass ich mir für die to-do Liste auch noch gleich ein ..wann-fertig-Termin setzte ;-)). Das geht sich nicht aus - und schon wird die Liste zum Horror.. vielleicht sollte ich mal immer nur erst die hälfte aufschreiben ?? ... aber ich finde auch, es befreit den geist und ordnet gelegentliches wirrwar - das ist wie schreibtischaufräumen