Mittwoch, 3. September 2008

Für Rosinenhasser

Allen, die mich nicht so genau kennen (und das ist vermutlich die Mehrheit der Leser/-innen von "schultergucken"), sei hiermit gesagt dass ich einer äußerst seltenen, von mir selbst ins Leben gerufenen Verschwörungstheorie anhänge: der Theorie der Rosinen-Mafia. Denn mal ehrlich: Ist euch noch nie aufgefallen, dass der prozentuale Anteil der Rosinen verseuchten Lebensmittel den Anteil der Menschen bei weitem übersteigt, die die unansehnlichen, halb vertrockneten und teilweise schlecht abgestielten Weintrauben mögen? Müsli, Müsliriegel, Müslikekse, Apfelkuchen, Kaiserschmarrn, Studentenfutter, Milchbrötchen (die ohne Rosinen sind immer "aus"), sogar Rosinenschnecken sollen schon mit Rosinen gesichtet worden sein.

Und für diesen unangenehmen Umstand gibt es nur eine plausible Erklärung: meine Theorie. Der Hintergrund ist denkbar einfach. Auf der Welt gibt es eine vermutete Überproduktion an Rosinen, von Rosinenplantagen- und Rosinenfabriken-Besitzern, die zu einfallslos sind, um ihre geschäftlichen Aktivitäten innerhalb einer nicht geschäftsschäfigenden Frist ganz oder teilweise in andere Bereiche zu verlagern. Und weil sie von ihren Rosinen zumindest finanziell nicht leben könnten, wenn sie keiner kauft, bearbeiten sie marketing- und lobbymäßig die Nahrungsmittelindustrie. BWL-erisch ausgedrückt stellt diese die nächste Stufe in der Wertschöpfungskette dar - an deren anderem Ende der Verbraucher sitzt, und sich wundert, weshalb hinten alles nur "mit Rosinen" rauskommt. Und so schafft es die Lobby also, einen gewissen Prozentsatz von Menschen zum Hungern zu zwingen, nämlich genau die Zahl derjenigen, um die der Prozentsatz der Rosinen verseuchten volkswirtschaftlichen Kalorienproduktion den Kalorienbedarf des Rosinen mögenden Bevölkerungsanteils übersteigt.

In reicheren Gegenden und besser betuchten Schichten gibt es dazu sogar noch eine Variante, die für die Nahrungsmittelindustrie ihrerseits wesentlich interessanter und das eigentliche Argument der Rosinen-Lobbyisten für deren Mitspielen sein dürfte: Es lassen sich rosinenfreie Produkte gegen Aufpreis, sozusagen ein Schutzgeld, an die hilflosen Rosinenhasser verkaufen.

Habe ich mich klar ausgedrückt? Wenn nicht, auch nicht schlimm, denn da ich in den letzten Tagen weniger gelaufen bin, dafür aber mehr Zeit zum Nachdenken und noch meh Zeit zur Lösung praktischer Probleme hatte, habe ich ES entdeckt. Da stand es, breit, nicht allzu groß aber genau an der richtigen Stelle auf der Schutzatmosphären verpackten Tüte: "Studentenfutter ohne Rosinen". Ja brat' mir doch einer'n Storch, die Industrie hat's endlich geschnallt und das Ganze auch noch für angemessene 1,49 Euro. Und damit ihr auch was davon habt: Fitness Snack mit Cranberries.

7 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Ich bin bei Dir;-)

Jasmin... hat gesagt…

Also ich LIEBE Rosinen!!! Immer und überall drin!
Besonders toll die grünen Rosinen im Müsli von mymuesli.com! Hmm.... lecker!!!

Pienznaeschen hat gesagt…

*grins*
Die Rosinenmafia hat mich bereist süchtig gemacht, ich esse zwischenzeitlich Rosinen sogar sehr gerne;)

Kerstin hat gesagt…

Hihi, ich hab mir Rosinen UND Cranberries in mein Oatmeal getan. Was nun?

Anonym hat gesagt…

Was Du so alles aufdeckst! ;) Ich bin nicht gerade der Rosinenfan. Im Gugelhupf schon, sonst esse ich nie welche. Ich bin gespannt, welche Verschwörungen Du noch enttarnst…

Die Erleberin hat gesagt…

@Kerstin:
Danke für den Hinweis. Werde meine Theorie zu gegebener Zeit anpassen und erweitern.

@blacksensei:
Eigentlich sind Verschwörungen ja nicht meine Haupt-Spezialität, aber wenn sie so viele Leser finden *g*

Gerd hat gesagt…

ich mag Rosinen...
vielleicht hat man mich schon abhängig gemacht ;-)