Mittwoch, 16. September 2009

Doppelte Sportpause

Leute, mich hat's erwischt. Nicht nur, dass ich mich schon seit vergangenem Freitag etwas "matschig" (mehr als nur bei zu hartem Training) fühlte. Auch bin ich am Mittwoch vor einer Woche plötzlich mit Schmerzen in der Hüfte aufgewacht. Und da ich dachte, besser gleich was dagegen tun als mich noch 'n paar Tage damit rumquälen, war ich bei meinem Hausarzt.

Der mich also "eingerenkt", wobei ich gleich gemerkt habe, dass das irgendwie nicht gewirkt hat, Schmerzen waren nur kurz weg, wahrscheinlich aber eher durch die 2 Tage Laufpause. Am Sonntag dann planmäßig wieder gelaufen, am Montag einen sehr ruhigen Regenerationslauf (@6:09). Das änderte zwar nichts an dem Hüftproblem, machte es aber auch nicht besser.

War ich gestern wieder bei meinem Hausarzt, und was soll ich sagen: "Bei Ihrem Sport ist das bestimmt 'ne beginnende Arthrose!" und verschreibt mir so undefinierte Schmerzmittel. Freitag soll ich nochmal wiederkommen, wobei ich mich ärgere, dass ich ihm nicht gleich gesagt hab', ich will eine diagnostische Abklärung und kein Kopf-in-Watte-packen (so fühl' ich mich gerade). Zwar werden die schlimmsten Schmerzen dann dank Hammer-Medikament und Sportpause mit Sicherheit weg sein. Nun ist es doch bei Leuten in meinem Alter keine Lösung, ein zeitlich unbegrenztes und diagnostisch nicht wirklich untermauertes Sportverbot zu erteilen.

Zweites Pech: der mir vom Kollegn- und Bekanntenkreis empfohlene Chriropraktor (Heilpraktiker), zu dem ich nun (koste es was es wolle!) alternativ gehen wollte, ist bis nächste Woche auf Fortbildung. Wird mir also wohl nichts anderes übrig bleiben, als am Freitag "liebenswürdig" (im Asterixschen Sinne) zu meinem quacksalbenden Schulmediziner zu werden. Und eine weitere Woche auf kompetente Hilfe (oder wenigstens kompetenten Rat) zu warten.

Ich bin echt wütend und gleichzeitig verzweifelt. Sportverbot, wenn es denn wirklich begründet ist, ok. Aber unbegründet und mit der "Drohung", es könne zeitlich unbegrenzt nötig sein? Frage mich echt, warum ich Krankenkassenbeiträge bezahle. Plädiere für die Abschaffung dieser ganzen Solidarität, die offenbar nur denen hilft, die krank sein (im Gegensatz zu gesund werden) wollen! Und dann könnte man dann die mittelschweren Schmerzmittel frei zum Verkauf anbieten. Habe gestern Abend und heute Morgen 'ne halbe (statt je einer) Tablette genommen - und werde es garantiert nie wieder tun ;-(

6 Kommentare:

Kerstin hat gesagt…

Na das ist ja mal ne "tolle" Diagnose. Sowas hasse ich auch wie die Pest und sage den Aerzten auch meist gleich, dass ich statt Schmerzlinderung lieber Heilung will. Die meinen auch, was man nicht spuert ist nicht da.
Chiropraktor ist klasse, der hat mir mit meiner schiefen Huefte letztes Jahr auch gut geholfen.
Aber bevor du fuer die Abschaffung des Krankenkassensystems plaedierst schau mal ueber den grossen Teich. Wie die hier im Moment alle auf Obama einschlagen, und wie der sich windet, um irgendein soziales Gesundheitswesen auf die Beine zu stellen. Nee, solche Zustaende wollt ihr nicht!

Die Erleberin hat gesagt…

@Kerstin:
Das mit den Krankenkassen war auch als Polemik gemeint. Nur: SO, wie es in Deutschland derzeit läuft, dass jedem Hinz und Kunz, der sich durcj Bewegung allein gesund machen könnte, geholfen wird und jungen Menschen dafür nicht mal vernünftig gesagt, was sie haben, das kann es auch wirklich nicht sein.

Hannes hat gesagt…

Na das ist mir ja die liebste Art, jemandem zu helfen. Beim Einrenken habe ich ohnehin inzwischen die Einstellung, dass es nichts bringt. Früher war ich wegen Rückenschmerzen einige Male beim Hausarzt, der mich dann eingerenkt hat. Einige Tage später traten die Schmerzen wieder auf - selbstverständlich. Es wurde ja auch nur der aktuelle Schmerzpunkt behandelt und nicht die eigentliche Ursache in der Muskulatur - Physiotherapie hat geholfen.

Zumindest gewissermaßen wird es bei dir ja ähnlich sein, Schmerzmittel und Einrenken bringt da gegen die Schmerzen etwas, aber nicht gegen die "Verletzung".

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Geduld bis zur Rückkehr des Chiropraktikers!

Die Erleberin hat gesagt…

@Hannes:
Danke, werde beides brauchen.

Kerstin hat gesagt…

Das Schlimme ist hier, dass die Leute gar nicht erst zum Arzt gehen, weil es ihnen zu teuer ist (auch mit KV muessen die meisten sehr viel dazuzahlen) und sich dann aber auch nicht bewegen, weil das ja weh tut oder sich mit "Over the counter" Schmerztabletten zudroehnen (und sich dann natuerlich auch nicht bewegen). Schrecklich ist das.
Bei vielen ist ueberhaupt kein Gesundheitsbewusstsein vorhanden, bis sie dann irgendwann in der Notaufnahme landen.

Das hat mir dir natuerlich nichts zu tun, aber es ist fuer mich als Deutsche doch schwer mit anzusehen und muss manchmal einfach raus. Wir persoenlich sind zum Glueck ueber die Air Force perfekt abgesichert, denn denen liegt viel daran, dass ihre Leute und deren Familien gesund und "fit to fight" sind bzw. bleiben.

Die Erleberin hat gesagt…

@Kerstin:
Das Problem verstehe ich natürlich. Habe seinerzeit als Austauschschülerin miterlebt, wie ein Mit-Austauschschüler (auch Deutscher) mit einem doppelten Beinbruch ausgeflogen werden musste, weil die Krankenhäuser, die seine Versicherung hätte bezahlen können, nicht in der Lage waren, die Sache seinem jungen Alter gemäß quasi rückstandsfrei zu flicken. In Deutschland war das zumindest vom medizinischen Standard her kein Problem. Ob die Leute hier allerdings gesundheitsbewusster sind, wage ich zu bezweifeln. Sie bekommen die Medikamente, mit denen sie sich kaputt machen, nur von einem Arzt verschrieben. Demgegenüber sidn wir Sportler leider in der Minderheit - unsere Probleme, geschweige denn die Funktionsweise trainierter Körper, versteht in einem solch zivilisationsgeschädigten Umfeld (und da mache ich mal keinen Unterschied zwischen USA und D) keiner!