Mittwoch, 3. Juni 2009

In der Stadt

Gestern war ich bereits sehr früh auf der Arbeit. Entsprechend früh konnte ich bei dem schönen (und fast schon zu heißen) Wetter gehen, um etwas zu tun, dass mir ... leider weniger beliebt. In weniger als 2 Wochen fahre ich ja schon in den Urlaub (Kurztrip nach Kroatien), und zu diesem Zweck brauchte ich noch: eine Sonnenbrille, einen neuen Trolley, eine kurze Hose.

Ein Wunder, dass ich mich nach einem Zwischenstopp zu Hause tatsächlich zum Gang "Downtown" aufgerafft habe. Sehr luftig angezogen spielte im Hinterkopf währenddessen "Summer in the City" von Bruce Springsteen. Dabei hat Braunschweig reichlich Grün, und der Park, durch den mein Weg zur Stadt führt, lud eigentlich eher zum Verweilen ein, als dass er wie überhitzter Beton lebensfeindlich wirkte. Die Geschäfte sind ja heutzutage ohnhehin größtenteils klimatisiert.

Fangen wir mit dem Schwierigsten an. Ich finde ja, dass ich mit neuen Brillen immer schrecklich aussehe - und mit Sonnenbrillen im Allgemeinen sowieso. Also rein in den ersten Optikerladen (eine Fielmann-Filiale), nix gefunden, wieder raus. Nächstes Geschäft, ein inhabergeführtes, nette Bedienung, nicht zu hoher Preis (eine Brille mit den eigenen Glasstärken kommt ja immer teurer als eine von der Stange) aber irgendwie alles nicht mein Stil. Bei Apollo (von wo ich meine Alltagsbrille habe) viel Gerummel, Bedienung hat keine Zeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht. Dann noch Window-Shopping bei einer etwas höherklassigen norddeutschen Kette; schließlich in die zweite Fielmann-Filiale. Und was soll ich sagen: die Brillen gefallen mir auf einmal nicht nur in großer Zahl, sie sitzen auch ganz gut (will sie ja auch mal beim Joggen am Strand tragen können).

Schließlich habe ich 5 Modelle zur Auswahl. Da hilft jetzt nichts, außer sich an eine der frei herumlaufenden Optikerinnen heranzuschmeißen. "Beratung" ist angesagt. Schließlich bleibt von 2 Brillen, die mir gefielen und auch gut saßen, diejenige mit den etwas größeren Gläsern über (erwähnte ich, dass ich mit großen Brillen auch blöd auszusehen meine). Und wo wir uns schon ein vernünftiges Gestell "gegönnt" haben, gleich auch noch anständig entspiegelte Gläser. Am Ende kostet mich der ganze Spaß ca. 100 Euro, und ich kann ihn in einer Woche abholen. Eine weitere unangenehme Einkaufsaufgabe ist bewältigt.

Zur Belohnung gehe ich noch zum Buchladen. Dort wird mal wieder "varramscht", was zumindest teilweise diesen Schandnamen nicht verdient. So bin ich jetzt stolte Besitzerin von "Berlin - Moskau. Eine Reise zu Fuß", von "Aus heiterem Himmel" von Abtprimus Notker Wolf und von "Statusangst". Letzteres ist von Alain de Botton, von dessen literarisch-sozialphilosophischem Talent ich mir schon immer ein Bild machen wollte. Nun wisst ihr auch, wohinein ich neben dem Laufen den Rest meines Geldes und vor allem meiner Zeit investiere - Lesen, Reisen und Bücher darüber.

Froh, an einem kühlen Tag in einem kühlen Büro zu sein!

4 Kommentare:

Gerd hat gesagt…

Kroatien hört sich gut an. Da wünsch ich dir schon mal viel Spaß!
Brillenkauf, und vor allem Sonnenbrillenkauf, ist für uns Brillenträger grundsätzlich nicht so einfach. Ich nehme zu solchen Käufen immer meine Frau mit.
Die muss mich schließlich öfters ankucken als ich mich! ;-)
Eine neue Brille bräuchte ich auch mal wieder. Und ne Sonnenbrille auch. Leider kommt zu meiner Kurzsichtigkeit, nun noch die altersbedingte Weitsichtigkeit hinzu. Irgendwie wird´s nicht mehr besser mit dem "alten" Mann! ;-)

Hannes hat gesagt…

So sieht für mich ein guter Kompromiss aus: Zunächst das ungeliebte aber Nötige kaufen, bevor man dann zum Vergnügen übergeht und sich etwas richtig Schönes sucht - genau so sollte es sein! =)

Christian hat gesagt…

Ja, ist schon ne Crux mit den Brillen, vor allem wenn man eine vorgefasste Meinung hat bezüglich dem, was gar nicht geht, ich kenn das von meiner Frau.
Ich kann gestehen, dass ich die letzten Sonnenbrillen alle im Netz gekauft habe, und glaub mir ich bin gross im Sonnenbrillen kaufen *lol*
Kennst Du "Beinhart" von C.Janz, geht zwar nicht ums laufen, aber ums radeln, einmal um die Erde in neun Jahren. Ist kein grosses literarisches Menü, aber sehr gut gemacht und angenehm zu lesen.

Salut

Christian

Die Erleberin hat gesagt…

@Gerd:
Es soll ja jetzt auch schon Gleitsicht(Sonnen-)Brillen zu akzeptablen Preisen geben.

@Hannes:
Und ich habe es sogar noch hingekriegt, nicht allzu viel Geld für das "Lustvolle", aber eigentlich Unnötige auszugeben.

@DocRunner:
Sonnenbrillen im Netz? Aber solche ohne Stärken, oder? Das Buch kenne ich übrigens nicht. Auf meiner Wunschliste bei Amazon steht noch "Things I learned Running 50 Marathons in 50 Days". Mal sehen, wann ich mich so weit durch den Bücher- und Bücherwunschstapel gekäpft habe ;-)