Donnerstag, 1. Januar 2009

Viel versprechend, aber hart



Nein, ich habe den Kopf nicht hängen lassen - oder sieht man auf dem Bild irgendwo einen Kopf ;-) Nur meine warme Lauftight muss jetzt trocknen, denn ich habe meinen guten Vorsatz wahr gemacht und das neue Jahr so begrüßt, wie ich das alte verabschiedet hatte. Dieser Lauf hatte sogar schon im Voraus was Gutes, habe ich mich doch gestern auf der Party mit dem Alkohol sehr zrück gehalten und war auch "schon" um 3 im Bett.

Wach um 9, na gut, da verabredet stehe ich auf, genieße die gute Laune und die Aussicht auf den Lauf (jawoll), wasche noch schnell ab und gucke bei einem nicht zu starken Kaffee noch den Rest der FAZ von gestern durch. Dann "Ausrüstungscheck" (ich laufe mit der "zweiten Garnitur", außerdem muss die Luft aus der deuter-Trinkblase gelassen werden). Schließlich klingle ich bei Andreas, einem Mitbewohner meines Hauses und seines Zeichens sub-2:45-Marathoni. Draußen ist es diesig; wenn ich gestern noch dachte, "oh man, dieser Hochnebel (da noch mit Sonne) und dazu das Feuerwerk", so war es heute genau das: trüb und nicht mal mehr grau, sondern weiß vor Diesigkeit.

Der Lauf ließ sich an wie erwartet: Andreas recht schnell voran, ich tapfer hinterher, wobei man das nicht wörtlich nehmen darf, da ich die war, die die Strecke kannte ;-) Bei Kilometer 8 erste Zweifel, ob ich das durchhalten werde; im Nachhinein gesteht mir Andreas, dass er an dieser Stelle auch ein déjà-vu mit einer beliebten Wettkampfstrecke hatte - und daraufhin ebenfalls etwas das Tempo rausnahm. Bei KM 12/13 Begegnung mit zwei Bekannten aus meinem Lauftreff. Schön, dass sie auch (und im Laufe des Vormittags noch mehr Leute) das neue Jahr laufend begrüßen.

Dann geht es aufs Feld und über die beiden für hiesige Verhälnisse wirklich harten Steigungen an der Autobahnunterführung. Hochebene mit Sichtweiten unter 5 Kilometer; schade, sonst könnten wir von hier aus den nahe bei unserem Wohnhaus gelegenen Schornstein des Heizkraftwerks sehen. Vielleicht ist es aber auch gut so, denn auch wenn ich weiß, dass nach dem letzten Bergaufstück hier auf dem Rückweg eigentlich das Schlimmste hinter uns liegt: 30 Kilometer sind kein Pappenstiel, schon gar nicht, wenn man sie an zwei aufeinander folgenden Tagen bewältigt.

Ein paar Mal bitte ich Andreas, das Tempo leicht zu drosseln, will aber auch nicht zu viel "winseln" und stattdessen die Begleitung eines so hochklassigen Laufpartners voll nutzen und beiße die Zähne zusammen. Zwischendurch helfen ein paar Schluck Wasser aus dem deuter, wobei ich mir wahrscheinlich viel Energie gespart hätte, hätte ich ihn nicht mitgenommen. Ist aber ein Materialtest für "Größeres". Hatten wir schon zur Hälfte 5 Minuten Vorsprung auf meine beste je auf dieser Strecke gelaufene Zeit, so werden wir am Ende 2:25:16 Std. gebraucht haben für (mit Garmin gemessene) 29,5 Kilometer. Ein 5er-Schnitt.

Nun, so lässt sich ein Laufjahr viel versprechend einleten. Und ich pflege meine die Anstrenung doch bemerkenden Beine nun mit Hochlegen und gönne mir gerade einen Riiiisen-Teller Müsli mit Obst. Als ob ich nicht mehr gewusst hätte, wie gut die Entspannung nach echter Verausgabung tut.

5 Kommentare:

Gerd hat gesagt…

Ein frohes neues Jahr wünsche ich.
Das Jahr mit einem "fast 30er" und einem 5er Schnitt begonnen.
Das kann sich sehen lassen.
Ich ziehe wieder mal meinen Hut und Staune nur.
Gruß Gerd

Anonym hat gesagt…

Ein 5-er Schritt - was Männer nicht alles bewirken können. Bravissimo !

Gutes Omen für die neue Laufsaison !

Ein Wunsch meinerseits für 2009:

würde mich freuen, wenn unsere Kommentare auch deinerseits beantwortet werden würden, bescheiden - oder ????

Sonst macht mir es keinen Spaß, wenn ich schreibe, und keiner reagiert, anders dagegen mein Vorschreiber, danke Gerd !

Die Erleberin hat gesagt…

@ultraistgut:
Antworte ich wirklich so selten? Hatte eigentlich nicht den Eindruck, werde aber mal drauf achten.

Mit "Männern" hatte mein Tempo übrigens nichts zu tun!

@Gerd:
Brauchst nich den Hut zu ziehen vor so viel ... Unvernunft.

Anonym hat gesagt…

Na ja, wäre dieser sub 2:45 MANN nicht gewesen, wärest du alleine in diesem Tempo gelaufen ?

Die Erleberin hat gesagt…

@ultraistgut:
Stimmt. Richtig ist aber auch: eine 2:45-Frau hätt' es auch getan ;-)