Mittwoch, 14. Januar 2009

Schlittern in einer Zauberwelt

Seit Montag habe ich mich hier nicht mehr gemeldet. Das liegt einerseits daran, dass ich viel zu tun habe. Anekdotisch möchte ich von der Abholung meiner bei RP im Netz bestellten Laufschuhe (Saucony Grid Triumph 5 und adidas Supernova cushion 17) berichten. Diese wurden gestern endlich ausgeliefert. Allerdings nicht, wie von mir geplant und erhofft, an meine "Poststation" (diese gelben Dinger, aus denen man per Scheckkarte seine Sendunen 'rausholen kann, sondern in die Postfiliale. Und wie die es so an sich haben, machen sie um 18 Uhr, spätestens 18.30 Uhr dicht. Doch war dies nicht das einzige Problem, denn mein Paket wurde nicht etwa in die nächstgelegene Filiale gebracht (die sich direkt neben der Packstation und diese wiederum sehr nah bei meiner Arbeit) befindet, sondern in eine des nördlich gelegenen Stadtteils. Macht geschätzte 3 Kilometer Umweg je Strecke durch unbekanntes Gebiet, den Rückweg davon mit einem Riesenpaket (weshalb es nämlich nicht in die Packstation passte) auf dem Gepäckträger und mit der lapidaren Erklärung: "Die haben da keine Paketausgabe." Arbeiten denn überall nur Stümper, die ihren Bregen (norddeutsch für Hirn) an der Stempeluhr abgeben?

Naja, kommen wir zum Wesentlichen. Mein Programm habe ich dieser Tage fleißig abgespult, allerdings, wie der Ausdruck vermuten lässt, auch nicht mehr als das. Neben Dauerunlust plagen mich Dauerhunger sowie abwechselnd Schmerzen im zweiten Zeh des rechten Fußes und im linken Knie. Heute Abend, nachdem ich im Büro viel zu lange gebraucht hatte, war die Versuchung, auf der faulen Haut zu bleiben, besonders stark. Gut, dass ich mich erfolgreich dagegen zur Wehr gesezt habe. Denn auf meiner Abendrunde lag der See unter feinem, gerade noch durchsichtigem Nebel. Die Wege waren völlig vereist und es kam zu zwei Beinahe-Stürzen meinerseits. Entsprechend tastete ich mich auf der noch mit pappigem Schneel bedeckten Grasnarbe entlang, war langsam, wurde aber immer entschädigt, wenn ich von meinen Füßen auf die noch mit tauendem Eis bedeckte Wasserfläche blickte, darüber ein dumpf leuchtender Zauberschein. Die Luft war klar aber nicht kalt, und das Licht ähnelte eher der Morgendämmerung, wie ich sie von durchgemachten Nächten oder aus dem hohen Norden kenne und weniger einem Winterabend.

Einerseits schade, dass ich die Kamera nicht mit hatte. Andererseits: mein billiges Amateur-Modell hätte bei DEN Lichtverhältnissen sowieso nichts eingefangen.

Wegen der Glätte laufe ich morgen früh meine Standardrunde durch den innerstädtischen Park, was auch nur 8 Kilometer ergibt. Und werde vorerst versuchen, den Plan noch eine Woche durchzustehen, bevor es ans Aufpeppeln für den Marathon-Doppeldecker am 31.1./1.2. geht. Planen ist eins, machen ein anderes...

3 Kommentare:

Kerstin hat gesagt…

Zwei Marathons an zwei aufeinanderfolgenden Tagen? Das ist ja Wahnsinn! Naja, beim 100-km-Lauf sind es ja sogar mehr als zwei direkt hintereinander.
Dauerhunger kenne ich auch vom intensiven Training. Kein Wunder, was man da so an Kalorien verbrennt. Aber ein bisschen zugenommen habe ich doch...
Wart's ab, wenn es an Tapering fuer den "Hauptlauf" geht und du in absoluter Hochform bist, dann weisst du wieder, wofuer sich die Schinderei gelohnt hat!

Gerd hat gesagt…

Planen ist eins, machen ein anderes...
Aber Du bemühst dich wenigsten. Manchmal geht es wirklich nicht. Ich hatte gestern auch überlegt zu Hause zu bleiben und nicht zu Laufen.
Es wäre verlorene Zeit gewesen nicht zu Laufen. ;-)
Bald kommt der Frühling!

Die Erleberin hat gesagt…

@Kerstin:
Im Moment klammere ich mich auch an den Gedanken des Taperings.
@Gerd:
Letztlich macht der Lauf selbst ja doch meistens Spaß. Allerdings merke ich, dass bei >100 Wochenkilometern andere Interessen leiden, und das will ich nicht.


...noch eine Woche!