Montag, 22. September 2008

Gedopt

"Eigentlich" war heute weder der Tag noch das Wetter für ein genussvolles Lauftraining. Aber wie wir andernorts bereits lernen durften ;-) ist "eigentlich" ohnehin ein schwer entzifferbarer Ausdruck im Zusammenhang mit Ultraläufern.

Also gut, 6.30 Uhr Weckerklingeln, danach genüsslich eine halbe Stunde im Bett herumgedreht und dann nicht ohne Elan mit Fahrrad und trotzdem dickem Mantel zur Arbeit durchgestartet. Da wichtiger Termin mit großem Hof von außerhalb während der Arbeitszeit Schokokekse und außerdem gemeinsames Essen nicht gerade à la Strunz-Diät (dafür aber doppelt lecker).

Irgendwann wegen eines Anfalls von Arbeitseifer viel zu spät dem Büro entflohen, Aufbackbrötchen von der nahen Tanke besorgt und reingeschoben sowie auf ein wichtiges privates Projekt gestürzt, das endlich mal fertg werden musste.

Versüßt habe ich mir sowohl die Arbeit als auch die mindere Brot-Qualität mit einer Schicht echten Heide-Honigs, den ich seinerzeit beim gleichnamigen Marathon in Stüde gewonnen hatte. Überhaupt mein Ein und Alles dieses Naturwunder von den fleißigen Bienchen. Und dann nach getaner Arbeit raus.

Was soll ich sagen: Hatte ich "eigentlich" keine Lust und wollte es ruhig angehen lassen, so flog ich förmlich über meine Haus-Strecke im Park: 29:35 Min., so schnell wie noch nie. Als ich ankam waren die Beine mit eisigem Regen bedeckt, das Baumwoll-Langarmshirt, das ich aus Nostalgie für meinen ersten Marathon von Zeit zu Zeit trage, voll gesogen und bis auf die funktionsbekleideten Oberschenkel hängend.

Dann noch ein etwas größeres Ründchen zum Austraben, dazu die Hymne, die nach besagtem ersten Marathon - einer Hitzeschlacht - bei mir wehrlos adrenalingesättigtem Würmchen auf Endlosschleife im Auto dudelte:



Was soll ich sagen. Danach gab's noch Griebsbrei mit Apfelmus - beides aus der Konserve und beides seeeehr lecker. Demnächst werde ich noch Zimt kaufen und ab dann abends noch länger am Schreibtisch sitzen können nach dem Laufen. Ich weiß, dass man mit diesem Wort in Sportlerkreise vorsichtig sein muss, aber ich fühle mich wirklich "gedopt". Ein Gefühl, so wie fliegen! Von wem war diese Schnulze nochmal?

6 Kommentare:

Cecile hat gesagt…

Hihi du hast es auch mit dem Griessbrei? Wenn ich von laufen abends wieder komme, kaputt und durchgefroren, dann mache ich mir auch am liebsten Griessbrei... Allerdings vergesse ich immer dazu noch Apfelmus zu kaufen..

Die Erleberin hat gesagt…

@Cécile:
Bisher "hatte" ich's eigentlich nicht mit dem Grießbrei. Aber jetzt wo du's sagst, könnt' ich's mir ja angewöhnen ;-)

Anonym hat gesagt…

Griesbrei aus der Dose, also nee, das passt ja so gar nicht in mein Bild von dir.

Eher schon das: " Ein Gefühl wie fliegen ", das wir wohl alle kennen, gell ?

Und das mit dem Baumwoll-Langshirt auf funktionsbekleideten Oberschenkel passt auch eher nicht.

Na ja, aus Fehlern lernt Frau ja bekanntlich - oderrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr ?

Fazit: Schön wars - und das sollte es auch immer sein .

Die Erleberin hat gesagt…

@ultraistgut:
Naja, Dose stimmt auch nicht. Es war eine Tüte, die man in heiße Milch einrühren musste.
Was mich wundert: Wieso passt dieser Dilettantismus nicht zu mir? Meinst du, ich würde noch laufen, wenn ich's wirklich ernst nähme???

Anonym hat gesagt…

Äh, schwierige Frage, würdest du ?

Anonym hat gesagt…

Ich gehe jetzt mal nicht auf den Grießbrei ein. :D

Es ist oft so, wenn man keine Lust hat, wird es besonders schön. Allerdings, wie könnte es im Regen nicht schön werden? Schöner geht es doch kaum.