Dienstag, 12. August 2008
Ein äußerst gewöhnlicher Lauf
Laufen besteht nicht darin, von einem Tempotraining zur nächsten persönlichen Bestzeit zu hetzen. Es ist die Kunst, immer wieder Gefallen zu finden an der scheinbaren Monotonie und sich an dem zu freuen, was der Lauf-Moment gerade bringt.
Es ist bereits 7:20 Uhr, als ich heute zum zweiten Mal aus dem Schlaf erwache. Um 6 Uhr hatte ich den Wecker in aller Seelenruhe ausgestellt. Nach einem kompletten Tag ohne nennenswerte Kohlenhydratzufuhr und mit knapp 25 gelaufenen Kilometern macht sich doch eine gewisse Schlappheit breit. Gleichzeitig scheinen meine Muskeln zu verhärten, ich wecke sie und die ebenfalls quietschenden Achillessehnen mit einer Arnika-Massage.
Am Rahmen meines geöffneten Dachfensters hängen die Regetropfen. Hatte ich gar nicht bemerkt, aber Regen ist das Letzte, das mich von einem Lauf abhalten sollte, und so stehe ich schließlich im Flur, die Schnürsenkel noch geöffnet und die Kamera in der linken Hand.
Es wird ein langsamer Lauf werden, nicht schneller als ein 6er-Schnitt. Zu Beginn nieselt es noch, dann ist es einfach nur diesig und aus dem Gras scheint Dampf aufzusteigen, obwohl es gar nicht so warm ist. Die Enten am See schlafen heute etwas länger - fast halte ich sie für Steine. Und die, die wach sind, watscheln so langsam mir aus dem Weg, dass man meinen könnte, auch ihnen säße zu viel Training in den Gliedern.
Enten wie Steine...
...im gemächlichen Watschelschritt
Auf die Entfernung sind Schwäne gute Motive ;-)
Natur...
...und Bauwerk, gespiegelt
Juchuu, mein Steg ist wieder heile!
Nun ja, es ist mal wieder vollbracht, ich fühle mich wacher und fitter als vor dem Lauf, auch wenn das gemessen an meinem heutigen Zustand ein schwacher Trost ist. Wie sehr freue ich mich trotz allem auf morgen, wenn es endlich wieder was Richtiges zu essen gibt!!!
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2 Kommentare:
Morgenläufe, wenn die Welt gerade aufwacht. Schön.
Die Monotonie des Laufens empfindet nur der Nichtläufer als Monotonie.
Liebe Grüße
Gerhard
"Die Monotonie des Laufens empfindet nur der Nichtläufer als Monotonie."
@ Gerhard: Wenn du es sagst...
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