Dienstag, 30. Dezember 2008

Statt eines Rückblicks

Man konnte es auch schon in anderen Blogs lesen: das Jahr 2008 wird bald Vergangenheit sein, somit ist dies eigentlich die Zeit für einen Rückblick. Allerdings ist mir persönlich im Moment gar nicht so nach zurückblicken zumute. Das Gefühl entspricht eher dieser Spanne von Kalenderdaten, für die unsere schöne deutsche Sprache mal wieder einen ganz besonderen Ausdruck bereit hält: "zwischen den Jahren".

Ich will ehrlich sein zu euch und auch zu mir selbst: Den ganzen Dezember hindurch habe ich mit diesem zuende gehenden Jahr gehadert. Denn neben dem Sport, wo ihr hier einige meiner "Erolge" mehr oder weniger live mitverfolgen konntet, sind mir doch einige Dinge begegnet, die ich erstmal verarbeiten muss. So blieb lange Zeit der fade Geschmack unbewältigter Herausforderungen, gar die Wehmut nach Chancen, die vergangen scheinen, ein- für allemal.

Und jetzt? Ist auf einmal alles seltsam still in mir. Angenehm, so als wäre durch Glück oder äußere Eingebung der Zustand völligen Gleichgewichts über mich herein gebrochen. (Dass ich gestern die letzten "to Do's" für die Weihnachtsferien endgültig erledigt habe, mag auch dazu beitragen...) Und das ist nicht nur so, weil ich gerade Urlaub habe. Den genieße ich natürlich, esse hemmungslos Schokolade und trainiere sie mit 25 täglichen Laufkilometern locker und mit Spaß wieder ab. Aber ich denke auch nicht mit Grausen daran, in der zweiten Januarwoche wieder ins Büro zu müssen. Das ist nunmal Teil des normalen Lebens, und ich bin mir - vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben - sicher, dieses so zu gestalten, wie es mir gefällt.

Bis dahin genieße ich - statt Rückblicks -laufend, lesend und denkend das wohlige "zwischen den Stühlen"; Aufbruch trotz Endzeit!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das hört sich alles verdammt gut an, es gab Zeiten, da hast du mir Angst gemacht, aber das scheint - so hoffe ich - erst einmal Schnee von gestern zu sein.

Gut so, ich freue mich mit dir und wünsche dir, dass es all zeit so bliebe, auch wenn du wieder arbeiten musst, kann manchmal ein notwendiges Übel sein, muss aber nicht.

" und ich bin mir - vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben - sicher, dieses so zu gestalten, wie es mir gefällt."

Schätze dich glücklich, dass du zu dieser Erkenntnis gelangt bist und ziehe es durch - man lebt nur einmal, und es ist DEIN Leben !

Amen !

Gerd hat gesagt…

Dann genieße mal ein Stück Schokolade und nimm das Jahr so wie es war.
Auf zu neuen Ufern. ;-)

Die Erleberin hat gesagt…

@ultraistgut:
Oh man, habe ich wirklich so viel "Angst gemacht"? Es kann vielleicht was Wahres dran gewesen sein, aber vielleicht hat man auch als junger Mensch "so Phasen" - und kommt als Läuferin auch irgendwie drüber weg, sei's durch's Laufen selbst oder weil es so ein schönes Gleichnis für das Leben an sich ist. Wahrscheinlich hat es das Alles gebraucht, um zu dem Punkt zu gelangen, an dem ich heute stehe...

@Diro:
Ein STÜCK Schokolade? In diesen Mini-Proportionen denke ich da nicht ;-(