Dienstag, 4. November 2008

Bodenlos

Et si la vie avait un sens

Et si le monde voulait dire quelque chose

Et si la liberté n'etait pas seulement un mot

Et si la vérité existait

Et si l'amour ne décevait jamais

Et si le fait que j'existe n'était pas un hasard?

Anonym


Der unbekannte Dichter fasst in Worte, was wir oft nicht wahrhaben möchten: Dass alles, was uns freut, was uns bewegt und uns zeigt, dass wir leben, nichts anderes ist als eine schöne Illusion. Doch was passiert, wenn die Masken fallen? Wenn das Alltägliche nicht mehr täuscht und die Fassaden nicht mehr erfreuen? Dann stehen wir vor der Frage aller Fragen, nämlich, welchen Sinn das hier alles hat.

Die Antwort? So einfach wie bedrückend: keinen. Das ist es, was das Leben ausmacht. Kein Grund, sondern nur Fall, kein Halt, sondern bodenlos. So geht es mir. Das Leben: kein Trost. Das Laufen: ein letztes Aufbäumen. Was habe ich zu verlieren? Nichts in einer Welt, wo gewinnen nicht existiert.

Zwar kann ich immer sagen, ich hätte es versucht. Doch ist Versuch dasselbe wie "nicht geschafft". Da stehe ich nun, unter den Füßen nicht mal mehr ein Laufband, das, einem Hamsterrad gleich, geschäftige Hetze und Treten auf der Stelle grauenvoll vereint. Die Erde unter mir, ich will sie nicht mehr sehen. Immer schön einen Schritt vor den nächsten? Das war einmal. Es ist vorbei. Mein Leben nur noch das: am Ende.

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Heya, Mädchen,

das gefällt mir gar nicht, was du hier schreibst- niederschmetternd, verzweifelt, traurig, nicht mehr an das Gute glaubend.

Du bist jung,

intelligent,

ehrgeizig,

sportlich,

hast eine wundervolle Art des Schreibens, und jetzt steckst du den Kopf in den Sand ?

Komm wieder hoch, versuche das Schöne zu sehen, zu fühlen - aber bitte nicht verzweifeln !

Wenn du Hilfe brauchst - ich bin da !

Kerstin hat gesagt…

Aber das Leben braucht doch gar keinen Sinn, es ist das Leben selbst, dem wir es schulden, zu leben und zwar so intensiv wie moeglich. Alles herauszuholen aus dem Wunder des Lebens. Auch wenn es nicht immer einfach ist.
Dazu gehoeren auch mal schlechte Zeiten, aber die gehen wieder vorbei.

Ich schliesse mich Margitta an, das hier klingt gar nicht gut. Ich wuensche dir, dass du schon bald wieder die guten Seiten siehst und dass es sich lohnt sich anzustrengen und zu versuchen. Es kann nur besser werden!

Pienznaeschen hat gesagt…

Mhhh, ich werde jetzt kaum die richtigen oder passenden Worte finden können und deswegen mag ich Dir einfach nur mitteilen, das ich ganz lieb an Dich denke und Dir wünsche das auch Deine Welt ganz rasch wieder etwas farbiger aussehen mag. Dir viel Kraf!

Anonym hat gesagt…

Wenn man deine Worte liest, beginnt automatisch das Grübeln....
Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist schon mancher auf der Strecke geblieben, weil er eben zu der Einsicht gekommen ist, wie Du sie hier beschreibst. Das ist auch der Grund, warum ich gar nicht erst versuche einen Sinn darin zu sehen, sondern versuche täglich einen guten Tag zu erleben. Denken kann auch schädlich sein.

Ultraistgut, hat Dir sehr gut geantwortet. Nimm dir das zu Herzen, nicht aufgeben, es wird sich bestimmt lohnen.

Ich will noch viel von dir lesen !

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe, daß Du das aus Deiner philosophischen Sicht betrachtest. Und Dich nicht davon zu sehr persönlich negativ tangieren läßt.

Ansonsten finde ich Deinen Text gut. Ich war vor kurzem bei Margitta schon beeindruckt von Deinem Kommentar. Eine sehr reale Denkweise - wie ich finde. Zweifellos traurig, aber sehr real. Deprimierende Erkenntnis, gell?

Ich wünsche Dir alles Gute!

Ich will hier noch viele schöne und intelligente Beiträge von Dir lesen!

EigentlIch hat gesagt…

Der Sinn des Lebens besteht darin, jedesmal wieder aufzustehen, wenn wir am Boden liegen; unser Leben zu leben so gut es geht und uns nicht von ihm besiegen zu lassen.

Man kommt immer wieder hoch, wenn man es versucht. Es kann dauern, aber es geht.

Jasmin... hat gesagt…

"Aber das Leben braucht doch gar keinen Sinn, es ist das Leben selbst, dem wir es schulden, zu leben und zwar so intensiv wie moeglich. Alles herauszuholen aus dem Wunder des Lebens. Auch wenn es nicht immer einfach ist."

Dem, was Kerstin da schreibt, kann ich nur zustimmen! Ich kann zwar sehr gut nachvollziehen, dass Dich diese grauen Gedanken, gearde im trüben November ereilen - geht mir auch jeden November so! Aber dafür ist dieser Monat ja irgendwie auch gedacht: in sich gehen, über Tod und Leben nachsinnen... Um dann im Dezember wieder die Freude über das Licht zu feiern, über das Wiederaufstehen. Und das alleine ist doch schon Sinn genug, oder?

Cecile hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Cecile hat gesagt…

Ich finde das Leben nicht sinnlos, sondern freue mich auf jeden weiteren Tag. Zu Leben ist ein Geschenk und man sollte nie vergessen, dass es nur eine Leihgabe ist. Ich dachte, dass Sportler ganz besondern intensiv leben würden, da sie sich immer wieder in Fragen stellen und oft an ihren Limiten gehen. Deine Anstellung wundert mich! Vor einem Jahr sind zwei Menschen, die ich sehr mochte an Krebs gestorben. Beide mochte das Leben und haben es bis zum bitteren Ende genossen lebendig zu sein. Der Sinn deines Lebens gibst du dir selbst. Meine ist das Sammeln von Glücksmomenten. Ich habe eine mächtige Kollektion. Es ist mir egal, wenn ich weg bin, das alles das nicht sehr wichtig war. Für mich und die Menschen um mich ist es wichtig gewesen. Das schlechte in den Sachen zu finden ist einfach, das Gute zu finden, das ist eine Kunst! Also ab an die Arbeit! Was macht das Leben für dich lebenswert und gib deine Existenz einen Sinn für dich!

Anonym hat gesagt…

Ich hätte hier einen Text, der sich nahtlos an Deinen anfügen würde. So wahr, so grandios – aber auch wieder deprimierend und schonungslos der Realität geschuldet. Ich wollte ihn auf meine Seite stellen, aber das ist etwas heikel.

Bei Interesse maile ich ihn Dir. Hm, aber nicht, daß Du dann noch trauriger wirst.

Die Erleberin hat gesagt…

Hallo ihr alle, vielen Dank für eure verständnisvollen und aufmunternden Worte. Leider gehe ich öfter mal durch Zeiten, in denen es mir sehr schwerfällt, das Gute zu sehen und ich in den "guten Aussichten", die mir prophezeit werden, nur eine List des ewigen Antreibers sehe, der mich ausnutzen möchte, ohne mich als Person zu sehen. Und aus einer philosophischen Perspektive betrachte ich die Dinge dann schonmal rein gar nicht.

@margitta:
Bin mir nicht sicher, ob ich all diese positiven Eigenschaften auf mich vereine. Angesehen von "jung"; aber ob das positiv ist?

@Kerstin, Jassi:
Manchmal habe ich mit den guten Seiten leider die Schwierigkeit, dass sie in meinem Alltag in zu geringen Dosen auftauchen.

@pienznaeschen:
Bin auf dem Wege der Besserung. Jedes Mal eine ganz schöne Anstrengung.

@hugo:
O, o, o, da hab' ich jetzt aber ein schlechtes Gewissen, jemand anderen halb mit in den Abgrund gerissen zu haben.

@blacksensei:
Zur philosophischen Sicht, s.o. Freue mich aber, dass der Text in deinen Augen offenbar "etwas ausdrückt"!

@Cécile:
Ja, das Leben ist eine Leihgabe, aber vielleicht auch eine, die mancher nicht auf Dauer haben will? Ich jedenfalls frage mich immer, warum manche (lebenslustigen) Menschen so früh gehen müssen - und andere ewig verweilen.