Gestern konnte ich's nicht lassen. Dabei hatte ich den Morgenlauf gar nicht einmal so bravourös absolviert - schmerzende Beine, bleierne Müdigkeit und die Tatsache, aufgrund eines angesetzen Osteressens nicht in den Tag hinein leben zu können, hielten mich davon ab, die Runde in der Morgenkühle wirklich zu genießen. Einmal dabei, konnte ich mich an die geplanten 4,8 KM dann aber do´ch nicht halten - 7 mussten es schon sein.
Kaum mit vollgeschlagenem Bauch wieder zu Hause, ging ich dann bei Andreas vorbei. Und ob er Lust habe, heute Abend zu laufen! Für mich sollte es gleich noch eine Gelegenheit werden, seine 15-KM-Strecke kennen zu lernen und damit der Monotonie des Trainings Einhalt zu gebieten. "Nicht so schnell" wollten wir laufen, und auf den ersten beiden Kilometern (bei denen ich vergessen hatte, meine Garmin anzuwerfen) ging das auch gerade noch gut. Dann allerdings, es wurde hügelig, war angenehm kühl und es gab einige Single-Trails, auf denen Tempo und Konzentration zusammen richtig Spaß machen, gab es kein Halten mehr.
Nur halb vorwurfsvoll las ich nach jedem Kilometer unserer Rundenzeiten ab 5:15 - 4:55 - 4:37 - 4:40 - 4:36...
Das war natürlich nicht geplant. Aber: immer nur herumtrotten ist für mich auch kein Wohlfühltempo, da können Laufexperten sagen und schreiben, was sie wollen.
Wir laufen übrigens gleich wieder los - und testen zur Abwchslung mal den Virtual Partner von Garmin, um auf 6 Min./km zu bleiben ;-)
Montag, 13. April 2009
Samstag, 11. April 2009
Auferstanden oder doch eher gekreuzigt?
Diese Frage stellt und stellte sich mir heute anlässlich meines ersten 30+-Laufs nach Wochen der Pause. Wie wohl derzeit überall in Deutschland ist das Wetter wunderschön, die Sonne wärmt, der See liegt ruhig da wie eine Badewanne, und es ist keine Menschenseele unterwegs. Welt, lass dich umarmen!
So trotte ich vor mich hin, bis Kilometer 7 fällt es mir nicht schwer, und auch bei 10 und 15 bin ich noch wohlauf. Was da gerade in meinen Kopf zurückkehrt, ist eine Spur von (Über?)Mut. Schließlich sagt die Zwischenzeit bei knapp 15 Kiloemtern, dass ich mit meinem bewussten "Schleichen" heute vor dem Frühstück immer noch schneller unterwegs bin als letztes Jahr, wenn ich mich richtig drückte.
Irgenwann allerdings kommt der erwartete Hungerast, die Beine schmerzen, weil die Muskeln fest werden (beim Dehnen schmerzen sie auch, weshalb das auf ein Minimum beschränkt bleibt). Nun muss ich meine "Tricks" anwenden, wobei ich mich immer unversehens an dem Punkt wiederzufinden scheine, an den ich mich gerade psychologisch-link gedacht hatte. Unterdessen ist neben mir auch der Fluss mit den tief ins Wasse hängenden Weiden ganz ruhig - wie das Leben denke ich.
Das ist auch der Moment, in dem ich die Kopfhörer aus den Ohren ziehe. Die Vögel, ein Zug, manchmal ein Radfahrer, dessen Klingel bei jedem Buckel im Weg leise zirpt. Das ist hier ist meine Welt und Laufen mein Ding! Ich weiß es, und ich weiß es ausnahmsweise sogar, obwohl es mir langsam nicht mehr so richtig gut geht. Links am Hals verkrampft sich ein Muskel, mein Magen knurrt, ich spüre Durst und würde den See am liebsten Austrinken, dessen Ostseite im Schatten liegt und dessen Geruch unterstreicht, was der Anblick suggeriert - ich bin im Urlaub.
Dann hat mich die Stadt wieder, an einen Schlussspurt ist nicht zu denken, vielmehr freue ich mich auf etwas zu trinken, auf mein Frühstück und den Schatten meiner Wohnung. Mit letzter Kraft ziehe ich mich die einzelnen Stufen im Treppenhaus hoch. Es war eine Auferstehung, aber teilweise schmerzhaft wie eine Kreuzigung. Allerdings, damit mich niemand der Gotteslästerung bezichtigt: Wie alle Läuferinnen und Läufer tue ich mit diesem Hobby kein gutes Werk. Ich leide für mich - den anderen bestenfalls zum Vorbild.
So trotte ich vor mich hin, bis Kilometer 7 fällt es mir nicht schwer, und auch bei 10 und 15 bin ich noch wohlauf. Was da gerade in meinen Kopf zurückkehrt, ist eine Spur von (Über?)Mut. Schließlich sagt die Zwischenzeit bei knapp 15 Kiloemtern, dass ich mit meinem bewussten "Schleichen" heute vor dem Frühstück immer noch schneller unterwegs bin als letztes Jahr, wenn ich mich richtig drückte.
Irgenwann allerdings kommt der erwartete Hungerast, die Beine schmerzen, weil die Muskeln fest werden (beim Dehnen schmerzen sie auch, weshalb das auf ein Minimum beschränkt bleibt). Nun muss ich meine "Tricks" anwenden, wobei ich mich immer unversehens an dem Punkt wiederzufinden scheine, an den ich mich gerade psychologisch-link gedacht hatte. Unterdessen ist neben mir auch der Fluss mit den tief ins Wasse hängenden Weiden ganz ruhig - wie das Leben denke ich.
Das ist auch der Moment, in dem ich die Kopfhörer aus den Ohren ziehe. Die Vögel, ein Zug, manchmal ein Radfahrer, dessen Klingel bei jedem Buckel im Weg leise zirpt. Das ist hier ist meine Welt und Laufen mein Ding! Ich weiß es, und ich weiß es ausnahmsweise sogar, obwohl es mir langsam nicht mehr so richtig gut geht. Links am Hals verkrampft sich ein Muskel, mein Magen knurrt, ich spüre Durst und würde den See am liebsten Austrinken, dessen Ostseite im Schatten liegt und dessen Geruch unterstreicht, was der Anblick suggeriert - ich bin im Urlaub.
Dann hat mich die Stadt wieder, an einen Schlussspurt ist nicht zu denken, vielmehr freue ich mich auf etwas zu trinken, auf mein Frühstück und den Schatten meiner Wohnung. Mit letzter Kraft ziehe ich mich die einzelnen Stufen im Treppenhaus hoch. Es war eine Auferstehung, aber teilweise schmerzhaft wie eine Kreuzigung. Allerdings, damit mich niemand der Gotteslästerung bezichtigt: Wie alle Läuferinnen und Läufer tue ich mit diesem Hobby kein gutes Werk. Ich leide für mich - den anderen bestenfalls zum Vorbild.
Freitag, 3. April 2009
Ein gar mühsames Geschäft
Gestern (und am Dienstag, und am Sonntag und Samstag) war ich mal wieder laufen. Mit zunehmend schöner werdendem Wetter und da wir mir riesenschritten auf die Osterfeiertage zugehen, hat es mich einfach rausgelockt.
Für meine Verhältnisse lasse ich es derzeit sehr ruhig angehen. Am Samstag und Sonntag je 7,2 Kilometer, an den Wochentagen nur knapp 5. Gestern habe ich mich aber endlich wieder an meine knapp 10 getraut. Ich war extra früh bei der Arbeit, um am späten Nachmittag noch in der warmen Sonne laufen zu können. Und... es war sehr, sehr anstrengend.
Als ich nach einem kurzen Weg per Rad zuhause ankam, schwankte ich wie alt-gewohnt zwischen Lust und Unlust. Ich habe mir dann einen Ruck gegeben, die Laufklamotten und Schuhe angezogen und bin raus. "Nur nicht zu schnell laufen, du hast nichts zu verlieren", flüsterte ich mir schon bei den ersten Schritten zu und bog dann "todesmutig" auf die längere Runde Richtung See ein. Warm war's und sonnig, mein langer Schatten begleitete mich seitlich, als ich in der sinkenden Sonne den asphaltierten Weg entlang trabte. Erst schien es, als seien sehr viele Leute unterwegs, doch unter der Brücke bei KM 1 merkte ich, dass es sich nur um eine Laufgruppe handelte (mit einer mir bekannten Person dabei, also grüßte ich), danach hatte ich fast freie Bahn.
So richtig Gas zu geben traute ich mich nicht. Erstmal scheine ich mein ganzes Körpergefühl für eine grade noch akzeptable, aber schon anstrengende Belastung verloren zu haben. Und dann fühlen sich meine Beine so kraftlos an, ich kann "keine großen Sprünge machen". Was soll's, denke ich mir, und ehe ich mich's versehe, ist eine meiner 3 Runden 'rum. Dann die zweite. Ich werde etwas übermütig, gebe Gas auf der hubbeligen Grasnarbe, merke, wie das Leben in meinen Körper zurückstömt. Dann wird es unangenehm anstrengend, ich fühle mich ungewohnt außer Atem, schalte einen Gang runter, aber immerhin bin ich mit 30:35 Minuten nach 2 Runden sehr gut in der Zweit. (Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden!)
Dann bringe ich die letzte Runde hinter mich, denn mehr ist es nicht mehr, kann es nicht mehr sein. Während die Sonne weiter sinkt und ihre wärmende Kraft spürbar verliert, laufe ich locker, aber nicht wirklich langsam nach Hause. Uhr? 48:5x Minuten. Nicht schlecht für einen Anfang. Heute mache ich Pause, und dann gucke ich, was am Wochenende geht. Es ist schön, zurück im Laufleben zu sein.
Für meine Verhältnisse lasse ich es derzeit sehr ruhig angehen. Am Samstag und Sonntag je 7,2 Kilometer, an den Wochentagen nur knapp 5. Gestern habe ich mich aber endlich wieder an meine knapp 10 getraut. Ich war extra früh bei der Arbeit, um am späten Nachmittag noch in der warmen Sonne laufen zu können. Und... es war sehr, sehr anstrengend.
Als ich nach einem kurzen Weg per Rad zuhause ankam, schwankte ich wie alt-gewohnt zwischen Lust und Unlust. Ich habe mir dann einen Ruck gegeben, die Laufklamotten und Schuhe angezogen und bin raus. "Nur nicht zu schnell laufen, du hast nichts zu verlieren", flüsterte ich mir schon bei den ersten Schritten zu und bog dann "todesmutig" auf die längere Runde Richtung See ein. Warm war's und sonnig, mein langer Schatten begleitete mich seitlich, als ich in der sinkenden Sonne den asphaltierten Weg entlang trabte. Erst schien es, als seien sehr viele Leute unterwegs, doch unter der Brücke bei KM 1 merkte ich, dass es sich nur um eine Laufgruppe handelte (mit einer mir bekannten Person dabei, also grüßte ich), danach hatte ich fast freie Bahn.
So richtig Gas zu geben traute ich mich nicht. Erstmal scheine ich mein ganzes Körpergefühl für eine grade noch akzeptable, aber schon anstrengende Belastung verloren zu haben. Und dann fühlen sich meine Beine so kraftlos an, ich kann "keine großen Sprünge machen". Was soll's, denke ich mir, und ehe ich mich's versehe, ist eine meiner 3 Runden 'rum. Dann die zweite. Ich werde etwas übermütig, gebe Gas auf der hubbeligen Grasnarbe, merke, wie das Leben in meinen Körper zurückstömt. Dann wird es unangenehm anstrengend, ich fühle mich ungewohnt außer Atem, schalte einen Gang runter, aber immerhin bin ich mit 30:35 Minuten nach 2 Runden sehr gut in der Zweit. (Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden!)
Dann bringe ich die letzte Runde hinter mich, denn mehr ist es nicht mehr, kann es nicht mehr sein. Während die Sonne weiter sinkt und ihre wärmende Kraft spürbar verliert, laufe ich locker, aber nicht wirklich langsam nach Hause. Uhr? 48:5x Minuten. Nicht schlecht für einen Anfang. Heute mache ich Pause, und dann gucke ich, was am Wochenende geht. Es ist schön, zurück im Laufleben zu sein.
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